Windbruch-Schadholz nach Prioritäten aufarbeiten
Verstreut anfallende Schadhölzer durch Windwurf oder Schneebruch sind meist Auslöser für Borkenkäferkalamitäten, wenn sie nicht rechtzeitig aufgearbeitet und aus dem Wald abgeführt werden. Auch beim aktuellen Ereignis mit den Schwerpunkten im oberen Lavanttal, im Görtschitz-, Gurk-, Metnitz- und Glantal gibt es neben flächigen Schäden von einigen Hektar vor allem kleinflächige und verstreut aufgetretene Schäden. Es handelt sich dabei vor allem um liegendes und stehendes Bruchholz, das eine ideale Brutstätte für Borkenkäfer ist. Es sollte deshalb innerhalb der nächsten vier bis fünf Wochen aufgearbeitet werden, weil je nach Witterungsverlauf noch mit einer Käfergeneration gerechnet werden muss. In höheren Lagen ist der Zeitdruck mit zunehmender Herbstwitterung geringer. Neben einer laufenden Beobachtung des Borkenkäferbefalls sollte die Aufarbeitung nach Prioritäten erfolgen:
- zuerst in tieferen Lagen und dort, wo bereits Käferbefall vorhanden ist
- Einzelwürfe, -brüche, nestartige Windwurfschäden vor großflächigen Schäden
- Angesichts der aktuell verhaltenen Nachfrage nach Sägerundholz empfiehlt es sich, die Aufarbeitung primär auf das betroffene Schadholz zu beschränken. Mit der raschen Aufarbeitung und Abfuhr wird auch ein zusätzlicher Wertverlust durch Verblauung vermieden. Eine aktive Holzernte empfiehlt sich, wenn sich die Holzmarktlage wieder entspannt und eine aktive Nachfrage seitens der Sägeindustrie wie im heurigen Frühjahr wieder gegeben ist.
Antrag beim Nothilfswerk
Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer mit einer Schadensfläche von zumindest 0,3 ha können bei der zuständigen Gemeinde einen Antrag nach den Richtlinien des Kärntner Nothilfswerkes einbringen. Die Schadensbewertung erfolgt über die Bezirksforstinspektion.
2 Mio. Euro an Sturmschäden
Extreme Böen führten zu massiven Schäden in der Landwirtschaft. Betroffen sind in Kärnten die Bezirke Wolfsberg und Völkermarkt, in der Steiermark insbesondere die Bezirke Knittelfeld, Graz-Umgebung und Weiz. Geschädigt wurden durch den orkanartigen Sturm Folien- und Glashäuser, Obst bzw. Wein unter Netzanlagen sowie der Mais. Der Gesamtschaden in der Landwirtschaft beläuft sich auf 2 Mio. Euro, wie die Österreichische Hagelversicherung mitteilte. In Kärnten waren die Bezirke Wolfsberg und Völkermarkt, in der Steiermark Knittelfeld, Graz-Umgebung und Weiz betroffen. Außer in den Wäldern wurden auch Schäden bei Mais, Folien- und Glashäusern registriert. In Kärnten erreichten sie ein Ausmaß von 1 Mio., in der Steiermark ebenfalls 1 Mio. Euro.
Info: Betroffene Landwirte können ihre Schäden online unter www.hagel.at an die Österreichische Hagelversicherung melden.
Info: Betroffene Landwirte können ihre Schäden online unter www.hagel.at an die Österreichische Hagelversicherung melden.