Kärntner Wein im Aufschwung
Die LK Kärnten lud am 11. Jänner zum 23. Kärntner Weinbautag nach St. Andrä. Im Festsaal der Landwirtschaftlichen Fachschule versammelten sich Winzer und Winzerkursteilnehmer aus allen Teilen Kärntens. Diese konnten gemeinsam mit dem Obst- und Weinbauzentrum (OWZ) auf ein gutes Jahr zurückblicken. LK-Präsident Siegfried Huber zeigte sich zuversichtlich, dass mit dem Aufschwung im Kärntner Weinbau auch ein Aufschwung im Konsum regionaler Lebensmittel einhergehe. Der Klimawandel sei eine große Herausforderung für die Winzer. Er sicherte den Winzern weiterhin die Unterstützung der LK bei ihren Anliegen zu. Da Horst Wild nach 17 Jahren die Präsidentschaft des Kärntner Weinbauverbandes zurücklegte, dankte ihm Huber für die geleistete Arbeit rund um den Kärntner Wein und dessen Vermarktung. Er würdigte u. a. die Bemühungen Wilds, gesetzliche Rahmenbedingungen für den Kärntner Wein zu schaffen. In seinem Fachreferat stellte Siegfried Quendler, Leiter des OWZ, die Tätigkeiten des Obst- und Weinbauzentrums im abgelaufenem Jahr vor. Dabei spiele die Aus- und Weiterbildung der Winzer eine bedeutende Rolle. Da der Mitarbeiter Mag. Erwin Gartner nicht mehr zur Verfügung stehe, wurden Kollegen aus der LK Steiermark für die Weinbauberatung herangezogen. Auch die Bundesspitze des Bundesweinbauverbandes war mit dem Präsidenten NAbg. Johannes Schmuckenschlager, dem Geschäftsführer des Bundesweinbauverbandes, Prof. Dipl.-Ing. Josef Glatt, sowie einem langjährigen Begleiter Wilds, dem Ehrenpräsidenten des Bundesweinbauverbandes, ÖR Dipl.-HLFL-Ing. Josef Pleil, vertreten. Schmuckenschlager würdigte Horst Wild als einen starken Vertreter des Kärntner Weinbaues und dankte ihm für seine auf Bundesebene geleistete Arbeit. Der Bundesverband überreichte Wild die Ehrenurkunde für sein Engagement hinsichtlich des Kärntner Weinbaues. Dieser bedankte sich für die Unterstützung seitens des Agrarreferenten LHStv. Martin Gruber und seitens der LK Kärnten. Danach ließ er die 17 Jahre seiner Präsidentschaft Revue passieren. Er forderte die Mitglieder des Weinbauverbandes auf, dem Kärntner Weinbau treu zu bleiben und für eine weitere Verbreitung des Kärntner Weines zu sorgen. Im Anschluss wurden die Prüfungsbestätigungen an die Absolventen des Winzerkurses 2024 verliehen. Im Fachreferat Christina Winklers von der Werbeagentur „Die Hexerei“ ging es um Marketing als ein Gebot der Stunde. Dabei verwies sie auf die Notwendigkeit der medialen Präsenz von Weinbaubetrieben in sozialen Medien. Wild wies in seinem Referat „Slow Food – Slow Wine – Entwicklung in Kärnten“ auf die geleistete Arbeit des Verbandes hinsichtlich des „Slow Wine“ hin. Dies sei ein Alleinstellungsmerkmal, auf das der Kärnten Weinbau aufbauen könne. Dipl.-Ing. Benjamin Herget stellte noch die Notwendigkeit von E-Etiketten hinsichtlich Nährwerts und Zutatenlisten bei der Kennzeichnung von Wein vor. Im Anschluss hielt der Kärntner Weinbauverband seine Jahreshauptversammlung ab. Dabei wurde der Vorstand des Weinbauverbandes neu gekürt. An die Spitze wurde Georg Lexer jun. vom Weingut „Von der Leiten“ gewählt. S. Q.
Gesicht des Kärntner Weinbaus
Horst Wild (59) kommt aus Krumpendorf und ist seit 2007 Präsident des Landesweinbauverbandes. Im Stadtweingarten Klagenfurt fungiert er seit 2003 als Mitbetreiber. Unter dem Namen „Weinbau Familie Wild“ vertreibt er mit seiner Frau Renate Zweigelt und Merlot. Wild ist das „Synonym“ für den Kärntner Weinbau in Kärnten und auf Bundesebene im Bundesweinbauverband. In Kärnten wurden während seiner Präsidentschaft das Kärntner Weinbaugesetz novelliert sowie das Buschenschankgesetz adaptiert. Neben der Rebsortenverordnung war ihm wichtig, die Riedenverordnung des Kärntner Weinbaugesetzes umzusetzen. Vor allem in den Gremien des „Salon Österreichischer Wein“ konnte er durch seine konsensuale Art viel für Weine aus dem Bergland erreichen. Dies mündete darin, dass das Bergland jährlich zehn Weine in den strengsten Weinwettbewerb Österreichs senden kann. Die Voraussetzung war die Aufwertung der Kärntner Landesweinbewertung zur Berglandweinbewertung – ebenfalls auf Wilds Initiative. Sein größtes Anliegen war es, den Kärntner Wein kärntenweit und international bekanntzumachen. Auch die Marketingplattform „Wein aus Kärnten“ wurde unter seiner Präsidentschaft gegründet. Sein bundesweites Ansehen als Präsident des Kärntner Weinbaues fand in der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft des Niederösterreichischen Landesweinbauverbandes 2016 den Höhepunkt.