Kaslab’n Nockberge mit neuer Führung
Nach Rückgängen im Jahr 2023 steigen die Biomilchabsatzmengen im Handel in Österreich heuer für alle Produktpaletten wieder an. Österreichweit wurden, durch den sehr frühen Grünlandaufwuchs im Frühjahr, knapp 5 % mehr Biomilch angeliefert als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. In Kärnten können Biobauern ihre Biomilch, je nach Region, an folgende Molkereien liefern: Kärntnermilch, Berglandmilch, Sonnenalm sowie Kaslab’n Nockberge. Die innovative und kleinste Kärntner Molkerei, die Kaslab’n Nockberge in Radenthein, hat seit Juli einen neuen Obmann, Klaus Kohlweiß, den wir zum Interview gebeten haben.
Drei Fragen an …
… Klaus Kohlweiß, Obmann der Kaslab’n Nockberge
Herr Kohlweiß, seit wann existiert die Kaslab’n Nockberge, und was wird in Ihrer Molkerei produziert?
Klaus Kohlweiß: Die Kaslab’n Nockberge ist eine Bioheumilch-Schaukäserei mit eigenem Hofladen. Sie wurde 2016 als Genossenschaft gegründet, mittlerweile gibt es 15 Mitgliederfamilien. Es werden 16 Mitarbeiter beschäftigt. Auch Lehrlinge werden sowohl in der Produktion als Milchtechnologen als auch im Verkauf als Einzelhandelskaufmann bei uns ausgebildet. Bei uns wird ausschließlich Bioheumilch von Kühen und Ziegen zur gelben Palette verarbeitet, das heißt, zu Bergkäse und Schnittkäse. Außerdem wird bei uns auch Butter produziert. Bei Führungen wird neben unserer Philosophie auch erklärt, weshalb Kühe Milch geben, und der Weg von der Milch bis zum Käse gezeigt.
Welche Herausforderungen gibt es derzeit für Ihre Molkerei?
Wir beliefern Kunden in der Gastronomie, im Handel sowie online. Derzeit suchen wir Bioheumilchbetriebe, um die sehr große Nachfrage nach unseren Produkten ganzjährig anbieten zu können. Der Abholradius erstreckt sich von Lendorf über das Drautal bis Feldkirchen und Himmelberg sowie Radenthein. Gesucht werden Biobetriebe, welche Kühe oder Ziegen halten, Bioheumilch produzieren und in der Region beheimatet sind.
Wie sehen Sie die Zukunft der Biolandwirtschaft?
Für uns und für unsere Kunden ist eines klar: Unsere Kulturlandschaft gibt es nur, wenn man den Bäuerinnen und Bauern ein faires Einkommen gönnt und ihre Produkte abkauft. So bleiben sie auf ihren Höfen und übergeben diese der nächsten Generation. Wenn man will, dass es zu Hause so bleibt, wie es ist, muss man auch zu Hause einkaufen. Zusammenhalt sehe ich als wichtige Disposition, um die Herausforderungen unserer Zeit gut zu bewältigen.