Untersaaten spielen in einer nachhaltigen Landwirtschaft eine wichtige Rolle und bieten viele Vorteile. Sie verbessern die Bodenqualität, schützen vor Erdabträgen, unterdrücken Unkräuter, liefern Futter für das Bodenleben und fördern die Humusbildung. Sie können helfen, den Boden zu bedecken und so Erosionsprozesse zu vermindern. Der Erosionsschutz ist ein entscheidender Aspekt in der Landwirtschaft, da Bodenerosion die Fruchtbarkeit des Ackerlandes beeinträchtigen kann. Durch den Einsatz von Untersaaten kann der Boden besser vor den Auswirkungen durch Wind und Wasser geschützt werden.
Die Ausbringung der Untersaat erfolgt während der Wachstumsperiode der Hauptfrucht.
Untersaaten bestehen häufig aus Gräsern oder Kleearten. Sie können auch zur Förderung der biologischen Vielfalt beitragen und bieten Lebensraum für nützliche Insekten und andere Organismen.
Zusätzlich kann im Rahmen des ÖPUL-Programmes an der Maßnahme "Untersaat bei Ackerbohne, Kürbis, Soja und Sonnenblume" teilgenommen werden. Durch das Bestreben der Interessensvertretung und vieler praxisorientierter Landwirte werden voraussichtlich ab 2025 Mais und Sorghum als weitere Kulturen für diese Maßnahme aufgenommen.
Reinhard Derntl, ein Biolandwirt aus Perg, zeigt uns, dass es bei Mais gut funktioniert!
2022 -> Winterweizen -> Leguminosen betonte Zwischenfruchtmischung
2023 -> Maisanbau Ende Mai, Düngung mit Geflügelmist -> 3 x Striegel + 2 x Hacke -> Ende Juni Ausbringung der Untersaatmischung (Gräser und Klee) mit einem 12 m Zinkenstriegel + Feinsamenstreuer -> Maisernte Mitte Oktober und Ende Oktober.
Fazit
Die Untersaat hat sich auf jener Fläche, welche Mitte Oktober beerntet wurde, besser entwickelt, als bei der Fläche mit dem Erntezeitpunkt Ende Oktober. Ein Grund dafür ist, dass sich die Pflanzen auf jener Fläche, welche früher beerntet wurde, aufgrund des Wetters und der fehlenden Lichtkonkurrenz durch den Mais noch sehr gut entwickeln konnten. Eine zeitige Ernte wirkt sich positiv auf das Wachstum der Untersaat aus. Der Aufwuchs wurde Ende Oktober nach der Ernte gemulcht und tiefengelockert auf ca. 30 cm. Weiters wirkte sich die Untersaat sehr positiv auf die Unkrautunterdrückung aus.
2024 -> mehrmaliger Einsatz eines Feingrubbers -> Saat Sojabohne
Weiters wurden 2023 von der Boden.Wasser.Schutz.Beratung Versuche mit verschiedenen Untersaatmischungen bei Sojabohne angelegt. Die Untersaaten wurden nach dem letzten Hackdurchgang ausgebracht, es kam zu einer Keimung, aber anschließend sind alle Varianten aufgrund des fehlenden Niederschlages vertrocknet. Ebenso wurden in den vergangenen Jahren Versuche mit Maisuntersaaten angelegt. Die Ergebnisse waren immer positiv.
Sind die Bodenverhältnisse nicht optimal, um eine Untersaat auszubringen, kann eventuell an eine Drohneneinsaat gedacht werden.
Weitere Informationen erhalten Sie bei der Bioberatung unter der Tel.-Nr.: 050/6902-1450 bzw. per E-Mail: biolandbau@lk-ooe.at bzw. unter www.bwsb.at.