Den Einstieg in das Gewerbe sorgfältig planen

Neue Geschäftsmodelle können dazu führen, dass Betriebe an ihre Grenzen stoßen und ein Übergang ins Gewerbe in Betracht gezogen werden muss. Dieser Schritt sollte gut überlegt sein.

Daunenbett.jpg © Archiv — Die Familie Taferner (Lindhof) vermarktet hochwertige Daunendecken, was einen Ein stieg ins Gewerbe erforderlich machte. © Archiv

Bei der Planung neuer Geschäftsfelder ist es für Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter ratsam, sich nicht sofort durch rechtliche Rahmenbedingungen einschränken zu lassen. Gerade am Beginn eines Innovationsprozesses ist es entscheidend, alle Optionen zu prüfen und die Kreativität nicht bereits im Vorfeld durch gesetzliche Vorgaben zu begrenzen, was zu verpassten Zukunftschancen führen könnte. Sobald jedoch konkrete Pläne entstehen, ist es unumgänglich, sich mit den rechtlichen Konsequenzen auseinanderzusetzen.

Generell unterliegt jede Tätigkeit, die regelmäßig, eigenständig und gewinnorientiert durchgeführt wird, der Gewerbeordnung. Die landwirtschaftliche Urproduktion und bestimmte Nebengewerbe sind hiervon ausgenommen. Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter, die sich außerhalb der klassischen Urproduktion bewegen oder an die Grenzen des Nebengewerbes stoßen, müssen sicherstellen, dass sie im rechtlichen Rahmen handeln. Aktivitäten wie z.B. Urlaub am Bauernhof, Green Care, innovative Direktvermarktungsformen (wie SB-Hütten) oder Almausschank überschreiten oft schnell die Grenzen einer rein landwirtschaftlichen Tätigkeit im Sinne des Gesetzes und machen daher eine Gewerbeanmeldung notwendig, was weitreichende Konsequenzen hat.

Die Entscheidung, ins Gewerbe einzusteigen, sollte daher sorgfältig getroffen werden, da dies Auswirkungen auf viele betriebliche Bereiche haben kann, wie zum Beispiel:

Gewerberecht und Betriebsanlagenverfahren
Sozialversicherungspflicht für Landwirtschaft und Gewerbe
Steuerrechtliche Konsequenzen
Einhaltung von Raumordnungs- und Baurecht
Auswirkungen auf Förderungen (landwirtschaftliche und wirtschaftliche Förderprogramme)

Entscheidet man sich gegen den Einstieg in ein Gewerbe, verzichtet man möglicherweise auf Umsatzpotenziale und Einkommenschancen. Vor der Entscheidung ist eines wichtig: sich den Einstieg ins Gewerbe gut zu überlegen, alle Fragen vorher im Vorfeld abzuklären und die Vor- und Nachteile abzuwägen. Besuchen Sie daher das LFI-Seminar "Einstieg ins Gewerbe".

LFI-Seminar

Im Rahmen des LFI-Seminars "Einstieg ins Gewerbe" am Freitag, den 8. November, im Bildungshaus Schloss Krastowitz informieren Experten der Wirtschaftskammer, der Landwirtschaftskammer, der LBG Kärnten Steuerberatung GmbH und des Landes Kärnten sowie ein Landwirt mit Praxiserfahrung über Vor- und Nachteile des Einstiegs ins Gewerbe. Anmeldung beim LFI Kärnten: www.ktn.lfi.at, Tel.-Nr.: 0463/ 58 50-25 00, E-Mail: office@lfi-ktn.at.