Tabu Suizid aufbrechen
Anlässlich des Internationalen Tages zur Suizidprävention (10. September) gab es eine Suizidfachtagung des Landes Kärnten mit dem Schwerpunkt Landwirtschaft und ältere Menschen. Im Bundesländervergleich innerhalb Österreichs lassen sich deutliche Unterschiede erkennen. Die höchsten Suizidraten finden sich in Kärnten und der Steiermark. Im Burgenland und in Vorarlberg sind die Suizidraten am niedrigsten. Organisiert wurde die Tagung von der Abteilung Gesundheit des Landes Kärnten.
"Das Thema Suizid ist nach wie vor eines der großen Tabuthemen unserer Gesellschaft. Die mit der Tabuisierung einhergehende Scham der Betroffenen und ihrer Angehörigen erschwert den Umgang mit der lebensbedrohlichen Krise zusätzlich", sagte die zuständige Referentin LR Beate Prettner. "Ziel ist es, zur Enttabuisierung beizutragen und mit Expertinnen und Experten an konkreten Schwerpunkten zu arbeiten."
Jedes Jahr nehmen sich in Österreich rund 1.200 Menschen das Leben. In Kärnten sind es im langjährigen Durchschnitt rund 110 Suizide pro Jahr. Zudem sind es signifikant deutlich mehr ältere Bauern, die sich das Leben nehmen. Die hohe und dauerhafte Belastung und Verantwortung, andauernde Streitigkeiten und Probleme mit Angehörigen, Existenzängste, Einsamkeit und leichter Zugang zu Waffen werden als die Hauptgründe für die hohe Suizidrate von Bauern genannt. Arbeiten und Leben am selben Ort und 24/7 im Alltag zusammen zu sein fordern. Über ein Drittel aller Suizide in Österreich entfallen auf Menschen über 65. Bei den absoluten Zahlen zeigt sich, dass die meisten Suizide im mittleren Lebensalter zu verzeichnen sind. Rund 28% aller Suizide finden sich in der Altersgruppe von 45 - 59 Jahren, der Häufigkeitsgipfel liegt im Altersfeld 50 - 54 Jahre. Frauen suizidieren sich deutlich seltener als Männer. Dennoch ist in Österreich bei Männern und Frauen bis zum 50. Lebensjahr der Suizid einer der häufigsten Todesursachen.
"Das Thema Suizid ist nach wie vor eines der großen Tabuthemen unserer Gesellschaft. Die mit der Tabuisierung einhergehende Scham der Betroffenen und ihrer Angehörigen erschwert den Umgang mit der lebensbedrohlichen Krise zusätzlich", sagte die zuständige Referentin LR Beate Prettner. "Ziel ist es, zur Enttabuisierung beizutragen und mit Expertinnen und Experten an konkreten Schwerpunkten zu arbeiten."
Jedes Jahr nehmen sich in Österreich rund 1.200 Menschen das Leben. In Kärnten sind es im langjährigen Durchschnitt rund 110 Suizide pro Jahr. Zudem sind es signifikant deutlich mehr ältere Bauern, die sich das Leben nehmen. Die hohe und dauerhafte Belastung und Verantwortung, andauernde Streitigkeiten und Probleme mit Angehörigen, Existenzängste, Einsamkeit und leichter Zugang zu Waffen werden als die Hauptgründe für die hohe Suizidrate von Bauern genannt. Arbeiten und Leben am selben Ort und 24/7 im Alltag zusammen zu sein fordern. Über ein Drittel aller Suizide in Österreich entfallen auf Menschen über 65. Bei den absoluten Zahlen zeigt sich, dass die meisten Suizide im mittleren Lebensalter zu verzeichnen sind. Rund 28% aller Suizide finden sich in der Altersgruppe von 45 - 59 Jahren, der Häufigkeitsgipfel liegt im Altersfeld 50 - 54 Jahre. Frauen suizidieren sich deutlich seltener als Männer. Dennoch ist in Österreich bei Männern und Frauen bis zum 50. Lebensjahr der Suizid einer der häufigsten Todesursachen.
Dies ist ein selten besprochenes Thema, dennoch denken mehr als 80 % der Menschen irgendwann einmal im Leben daran, es zu beenden. Suizidgedanken und -absichten entstehen meist in Lebenssituationen, die uns besonders erschüttern oder langanhaltend belasten. Diese können uns in dem Moment unlösbar erscheinen. Ursachen können seelische Verletzungen, Enttäuschungen, Trennungen von wichtigen Personen, aber auch Gefühle des Versagens und des Verlustes von wichtigen Werten und Zielen im Leben sein. Selten steht der Wunsch nach dem Tod im Vordergrund. Meist ist es der Wunsch nach Ruhe vor der aktuellen, als aussichtslos empfundenen Situation. Es ist die Flucht vor einer als unerträglich empfundenen Situation, Flucht vor negativen Emotionen und ein Problemlöseversuch. Vielen Suiziden geht eine längere Entwicklung voraus. Während dieser Zeit werden die Betroffenen von negativen und widersprüchlichen Gefühlen gequält – alles scheint hoffnungslos. Die Gedanken drehen sich nur noch um die ausweglose Situation, und das Grübeln kann nicht abgestellt werden. Zudem ziehen sich die Menschen zurück und isolieren sich von ihrem sozialen Umfeld. Es kommt zu aggressiven Tendenzen, die sich gegen die eigene Person richten. Phantasien, wie der eigene Suizid aussehen könnte, werden immer detaillierter.
Nicht wegschauen
Den Reaktionen der Umwelt kommt in dieser Phase eine besondere Bedeutung zu! Wenn Sie sich Sorgen um einen Menschen machen, scheuen Sie sich nicht nachzufragen und gezielt Hilfestellung anbieten oder Kontakte von professionellen Hilfsangeboten weiterzugeben. Rund 80 % der Menschen, die einen Suizid erwägen, kündigen diesen vorher an. Es gibt Risikofaktoren und Warnsignale, die auf ein erhöhtes Suizidrisiko hinweisen können. Einzelne Anzeichen müssen noch kein Hinweis sein, aber bei einer Häufung von Alarmzeichen muss gehandelt und professionelle Hilfe initiiert werden!
Kostenlose Hilfe
- Bäuerliches Sorgentelefon: 0810/676810, Montag bis Freitag 8.30 bis 12.30 Uhr
- Psychiatrischer Not- und Krisendienst:
- Kärnten West: 0664/300 90 03
- Kärnten Ost: 0664/300 70 07
- Kriseninterventionszentrum: Telefonberatung: 01/406 95 95, Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr
- Telefonseelsorge der Caritas: Telefonnummer: 142
- Frauen-Helpline: 0800/222-555, kostenlos und rund um die Uhr, www.frauenhelpline.at
- Männernotruf: 0800 246 247
- MännerInfo: 0800 400 777 für Männer in Krisen, rund um die Uhr