Landschaftselemente – vier wissenswerte Fakten
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Erhaltungspflichtig sind lt. GLÖZ 8 jene LSE, die sich in der Verfügungsgewalt des Antragstellers befinden und direkt auf oder höchstens 5 m neben einer landwirtschaftlichen Fläche liegen. LSE auf Almen oder Hutweiden sind hiervon ausgeschlossen. Gehölze und Flächen auf eigenem Grundbesitz unterliegen eindeutig der Verantwortung des Eigentümers. Auch auf gepachteten Flächen geht die Verantwortung in der Regel an den Pächter über, es sei denn, der Pachtvertrag regelt dies anders.
1. Verpflichtende Antragstellung und finanzielle Förderung
GLÖZ-LSE sind im Rahmen der Direktzahlungen förderfähig und, sofern die Verfügungsgewalt gegeben ist, verpflichtend im Mehrfachantrag anzugeben. Für die Antragstellung ist eine LSE-Referenz im Invekos-GIS erforderlich. Falls am Betrieb ein noch nicht referenziertes neues Landschaftselement beantragt werden soll, ist ein Referenzänderungsantrag an die AMA zu stellen.
2. Genehmigungspflichtige Entfernung
3. Schnittverbot für Hecken und Bäume
Während der Brut- und Nistzeit vom 20. Februar bis 31. August ist es lt. GLÖZ 8 untersagt, Hecken und Bäume zu schneiden. Aber Achtung: In Kärnten gilt die Kärntner Tierartenschutzverordnung, die den Verbotszeitraum vom 15. Februar bis 15. September vorschreibt!
Das Schnittverbot betrifft nicht nur GLÖZ-LSE, sondern grundsätzlich alle Gehölze, die sich in der Verantwortung eines Antragstellers befinden. Eine Ausnahme gilt lediglich für den Pflegeschnitt an Obstbäumen. Wenn ein Rückschnitt im öffentlichen Interesse erfolgt und eine behördliche Genehmigung dafür vorliegt, ist dieser ebenfalls vom Verbot ausgenommen. Dies betrifft beispielsweise sicherheitsrelevante Maßnahmen, die von Gemeinden durchgeführt werden.
4. Weitere, im ÖPUL beantragbare Landschaftselemente
- Punktförmige LSE mit einem Kronendurchmesser ab zwei Metern und mindestens 5 m Abstand voneinander sind im Rahmen der beiden ÖPUL-Maßnahmen „Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung (UBB)“ und „Biologische Wirtschaftsweise (Bio)“ als freiwilliger einjähriger Zuschlag förderfähig. Beantragt dürfen sie nur werden, wenn sie sich in der Verfügungsgewalt des Antragstellers befinden. Im Falle einer Beantragung sind die LSE im jeweiligen Verpflichtungsjahr (1. Jänner bis 31. Dezember) zu erhalten. Wird ein Landschaftselement unterjährig entfernt, ist der Mehrfachantrag zu korrigieren und das LSE aus der Beantragung zu löschen.
- Mehrnutzenhecken sind direkt an Ackerflächen angrenzende, ab dem Jahr 2023 bis 15. Mai des jeweiligen Antragsjahres neu angelegte Hecken inklusive eines krautigen Bereiches im Ausmaß von mindestens 20 %, welche im Rahmen eines von einer fachlich zuständigen Landesdienststelle erstellten Konzeptes angelegt werden. Für die Mehrnutzenhecke sind vorgeschriebene Pflegeauflagen einzuhalten. Förderfähig sind sie als Zuschlag im Rahmen der beiden ÖPUL-Maßnahmen „UBB“ und „BIO“.
Größenkriterien von Landschaftselementen
Größe | Typ | Zusatzkriterium |
≥ 50 m² | Hecke/Ufergehölz | Länge: ≥ 20 m Breite: ≥ 2 m bis ≤ 10 m im Ø |
≥ 50 m² | Graben/Uferrandstreifen | Länge: ≥ 20 m Breite: ≥ 2 m bis ≤ 10 m im Ø |
≥ 50 m² | Rain/Böschung/Trockensteinmauer | Länge: ≥ 20 m Breite: ≥ 2 m bis ≤ 10 m im Ø |
≥ 50 m² | Mehrnutzenhecke | Breite: ≥ 5 m bis ≤ 20 m im Ø |
≥ 100 m² bis < 1000 m² | Feldgehölz/Baum-/Gebüschgruppe | ≥ 10 m breit oder lang |
≥ 100 m² bis < 1000 m² | Steinriegel/Steinhage | |
≥ 100 m² bis < 1000 m² | Teich/Tümpel | |
Keine Größenkriterien | Naturdenkmäler |