Klimafitte Kichererbse ist sehr gefragt
Die gestiegene Nachfrage nach pflanzlichem Eiweiß in der Ernährung lässt sich besonders gut bei der Kichererbse nachvollziehen. In den vergangenen zehn Jahren wurden in Deutschland die Importmengen der gefragten Hülsenfrucht nahezu vervierfacht. Daher stellt sich die Frage, wieviel davon auch im Inland produziert werden kann. Kichererbsen sind nach Sojabohnen und Bohnen die am dritthäufigsten kultivierte Körnerleguminose weltweit. Sie haben Potenzial, das Kulturartenspektrum um eine weitere Leguminose zu erweitern, welche an hohe Temperaturen und trockene Bedingungen angepasst ist.
In großen Anbauländern erfahren Kichererbsen am Ende ihrer Vegetationszeit häufig Trockenstress. Das ist bereits einer der wesentlichen Unterschiede im Anbau dieser Kultur in unseren Breiten. Für eine rasche, gleichmäßige und der Kornqualität förderliche Abreife ist eine über einige Tage und darüber hinaus reichende, trockene Witterungsperiode entscheidend. Im Vergleich zu anderen Kulturen gilt die Kichererbse als trockentolerant und kann zur Anpassung der mitteleuropäischen Kulturarten an den Klimawandel künftig eine Rolle spielen. Da es für Österreich bisher nur wenig Informationen zur Sorteneignung oder zu produktionstechnischen Fragen gibt, werden am Bioinstitut der HBLFA Raumberg-Gumpenstein hierzu Versuche durchgeführt. Bis zu zehn verschiedene Sorten unterschiedlicher Typen wurden bis dato verglichen. Der Großteil der getesteten Sorten war dem sogenannten Kabuli-Typ zuzuordnen, der eine weiße Blütenfarbe und eine helle, cremefarbene Samenhülle hat. Dieser Korntyp wird in Europa bevorzugt. Die restlichen Sorten teilten sich zwischen dem violett blühenden Desi-Typ, der sich durch kleinere Samen und eine dicke, oft dunkle Samenschale auszeichnet, und einer Mischform dazwischen, den sogenannten Gulabi-Typen, auf.
Abreife entscheidend
Der ideale Standort verfügt über einen wasserdurchlässigen Boden, einen neutralen pH-Wert von mindestens pH 6 und ist leicht erwärmbar. Wenig Verunkrautung und Steine am Feld unterstützen die Abreife und Ernte. Durch vorausgegangene Versuche wurde die in unseren Breiten ideale Saatstärke von 55 Korn/m² bestimmt. Der Anbau erfolgt üblicherweise im Zeitraum von Ende April/Anfang Mai. Er ist in etwa mit jenem der Sojabohne vergleichbar, kann aber im Vergleich zu dieser geringfügig früher erfolgen. In jedem Fall ist einem weiten Reihenabstand der Vorzug zu geben.
Bei biologischer Bewirtschaftung wird damit nicht nur der Einsatz eines Hackgerätes ermöglicht, sondern auch während der Vegetation ein rasches Abtrocknen nach Niederschlägen erreicht und letzten Endes die Abreife unterstützt. Durch einen erhöhten Keimwasserbedarf ist eine tiefere Ablage als bei der Sojabohne anzustreben. Gleichzeitig sollte eine Impfung mit entsprechenden Bakterienstämmen erfolgen, um eine entsprechende Stickstofffixierung zu ermöglichen. Auch Kichererbsen zeichnen sich durch unbestimmtes Wachstum aus. Dies bedeutet, dass die Pflanze bei reifen Hülsen noch gleichzeitig blühen kann. Diese Tatsache macht die Bestimmung des Erntezeitpunktes etwas herausfordernd. So variierte in den Versuchen der Erntezeitpunkt zwischen den Sorten im Extrem sogar bis zu zwei Monate. Was die Erträge betrifft, kann hierzulande in guten Anbaujahren locker mit dem globalen Durchschnitt von knapp über 1 t/ha konkurriert werden. Bei ungünstigen Bedingungen erbrachten die Sorten mit den geringsten Leistungen nur einen Teil davon. Eine große Herausforderung ist, wie bereits erwähnt, eine ordnungsgemäße Abreife zu erreichen. Bezüglich Ernte und Lagerung ist zu beachten, dass eine Kornfeuchte unter 12% die Bruchgefahr fördert.
Bei biologischer Bewirtschaftung wird damit nicht nur der Einsatz eines Hackgerätes ermöglicht, sondern auch während der Vegetation ein rasches Abtrocknen nach Niederschlägen erreicht und letzten Endes die Abreife unterstützt. Durch einen erhöhten Keimwasserbedarf ist eine tiefere Ablage als bei der Sojabohne anzustreben. Gleichzeitig sollte eine Impfung mit entsprechenden Bakterienstämmen erfolgen, um eine entsprechende Stickstofffixierung zu ermöglichen. Auch Kichererbsen zeichnen sich durch unbestimmtes Wachstum aus. Dies bedeutet, dass die Pflanze bei reifen Hülsen noch gleichzeitig blühen kann. Diese Tatsache macht die Bestimmung des Erntezeitpunktes etwas herausfordernd. So variierte in den Versuchen der Erntezeitpunkt zwischen den Sorten im Extrem sogar bis zu zwei Monate. Was die Erträge betrifft, kann hierzulande in guten Anbaujahren locker mit dem globalen Durchschnitt von knapp über 1 t/ha konkurriert werden. Bei ungünstigen Bedingungen erbrachten die Sorten mit den geringsten Leistungen nur einen Teil davon. Eine große Herausforderung ist, wie bereits erwähnt, eine ordnungsgemäße Abreife zu erreichen. Bezüglich Ernte und Lagerung ist zu beachten, dass eine Kornfeuchte unter 12% die Bruchgefahr fördert.
Die bisherigen Versuchsjahre haben gezeigt, dass der Anbau von Kichererbsen im gemäßigten Klima möglich ist, jedoch die Erträge sehr variabel sein können. Insbesondere in feuchten Jahren können Pilzkrankheiten einen Totalausfall verursachen. Bereits Ende Juni konnten in feuchten Jahren und entsprechenden Witterungslagen erste Anzeichen festgestellt werden. Mit der Kichererbse hat man eine Kultur als Alternative zur Auswahl, welche einerseits an trockene Bedingungen angepasst ist und andererseits als Nahrungsmittel sehr gefragt ist.
Webinar zu Speiseleguminosen
Einen Überblick zu Anbau und Kulturführung von Speiseleguminosen wie Linsen, Kichererbsen und Trockenbohnen gibt Dipl.-Ing. Lehner vom Referat für Biospeisekulturen im Ackerbau von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein.
- 13. März (Mittwoch), 18 Uhr, online
- Veranstalter: Biozentrum Kärnten
- Anmeldung erforderlich: Tel.-Nr.: 0463/58 50-54 00, der Online-Link wird nach der Anmeldung zugeschickt.
Tipps
- Der ideale Standort ist ein wasserdurchlässiger Boden.
- Der Anbau erfolgt Ende April bis Anfang Mai.
- Der Erntezeitpunkt kann zwischen den Sorten um bis zu zwei Monate variieren.
- Die Erträge können sehr variabel sein.