Kelag plant ein neues Kraftwerk Kolbnitz im Mölltal
Das Mölltal ist seit vielen Jahren einer der wichtigsten Produktionsorte für Energie aus Wasserkraft in Kärnten und für ganz Österreich. Wenn es nach den Plänen der Kelag geht, dann sollen die bestehenden Kraftwerksanlagen zukünftig um ein sogenanntes Schwallausgleichskraftwerk erweitert werden. Ziel des neuen Kraftwerks ist es, einen Teil des Wassers der Möll in einer weiteren Stufe kaskadisch nutzbar zu machen und gleichzeitig die sogenannte Schwall-Sunk-Problematik (siehe Infokasten) in der Möll zu reduzieren. Das Kraftwerk Kolbnitz soll den Wasserschwall aus dem Kraftwerk Außerfragant und einen Teil aus dem Kraftwerk Gößnitz am Stollenausgang zur Stromerzeugung nutzen. Hierfür soll ein rund 17 km langer Druckstollen mit rund 6 m Durchmesser unter der Reißeckgruppe gegraben werden, welcher in das neu zu errichtende Kraftwerk Kolbnitz münden soll.
Schwall-Sunk
Die Maschinensätze der Kraftwerksgruppe Fragant starten und stoppen oft mehrmals am Tag, um eine sichere Stromversorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Bei großem Strombedarf starten die Maschinensätze, dadurch steigt der Wasserspiegel in der Möll schnell. Werden die Maschinensätze abgeschaltet, sinkt der Wasserspiegel ebenso rasch. Der rasche Wechsel von Hoch- und Niedrigwasser wird Schwall-Sunk genannt und belastet die Ökologie im Fluss.
Die ersten Pläne zum Kraftwerk wurden bereits im Jahr 2022 veröffentlicht. Im Herbst ist eine Informationsveranstaltung für die breite Bevölkerung geplant. Mit Ende des Jahres 2024 will die Kelag das Projekt zur Umweltverträglichkeitsprüfung einreichen und hofft auf einen Baustart zwischen 2026 und 2027. Mit einer Inbetriebnahme des geplanten Kraftwerks ist nicht vor 2030 zu rechnen.
Zeitgemäße Entschädigung
Durch das gegenständliche Kraftwerksprojekt sind über 100 Grundstückseigentümer direkt betroffen. Die Auswirkungen durch das Bauvorhaben selbst (Tunnelbau, Lagerung, Aushub, Wegrechte usw.) sowie mögliche Veränderungen des Wasserhaushalts (Grundwasser, Luftfeuchtigkeit, Möll-Pegel usw.) im gesamten Tal können als Beispiele für berechtigte Bedenken seitens der Grundstückseigentümer genannt werden. Die Landwirtschaftskammer Kärnten vertritt die Interessen der betroffenen Grundstückseigentümer mit Nachdruck und ist deshalb an die Kelag herangetreten, um einen Informationsaustausch mit den betroffenen Grundeigentümern, die ausreichende Beweissicherung und zeitgemäße Entschädigungen einzufordern.
LK-Beratung
Bei Fragen zum geplanten Projekt stehen Ihnen die Mitarbeiter der LK Kärnten zur Verfügung:
Dipl.-Ing. Max Borchardt, BEd, max.borchardt@lk-kaernten.at, 0463/58 50-14 46
Ing. Harald Sucher, harald.sucher@lk-kaernten.at, 0463/58 50-1445
Weitere Informationen: www.kelag.at/kolbnitz
Dipl.-Ing. Max Borchardt, BEd, max.borchardt@lk-kaernten.at, 0463/58 50-14 46
Ing. Harald Sucher, harald.sucher@lk-kaernten.at, 0463/58 50-1445
Weitere Informationen: www.kelag.at/kolbnitz