Biosoja - gesund und ertragsstabil
Im Jahr 2023 wurde auf insgesamt mehr als 87.000 ha Leguminose angebaut. Somit ist Soja nach Mais, Weizen und Gerste die viertwichtigste Ackerkultur. Im Biobereich ist dies noch einmal stärker ausgeprägt. So wurde im Vorjahr auf rund 32.000 ha Biosoja kultiviert, womit Soja nach Weizen die zweitwichtigste Kultur auf den biologisch bewirtschafteten Ackerflächen darstellt. Eine genaue Aufstellung der Anbauflächen in Österreich kann am Ende des Artikels heruntergeladen werden.
Einsatz am Betrieb
Ausschlaggebend für diese Entwicklung sind mehrere Faktoren. Einer der Hauptgründe sind die pflanzenbaulichen Herausforderungen im Erbsen- und Ackerbohnenanbau, während sich Sojabohnen als ertragsstabile und gesunde Alternative erweisen. Diese begründet sich in dem enormen züchterischen Fortschritt. So steht heute eine Vielzahl an Sojabohnensorten zur Verfügung, ein Großteil davon wurde in den vergangenen Jahren neu selektiert.
Selbstverständlich spielt für die starke Ausweitung des Sojaanbaus auch die hohe Wirtschaftlichkeit eine bedeutende Rolle (siehe Tabelle Deckungsbeitrag). Deutlich höhere Erzeugerpreise und zufriedenstellende Deckungsbeiträge im Vergleich zu Erbsen und Ackerbohnen verstärken die Tendenz. Da sich Soja als Leguminose mit Stickstoff selbst versorgt, kann sie gut in die Fruchtfolge einbezogen werden. Aber auch diese Superfrucht hat Schwachstellen. So müssen Veredelungsbetriebe das Ernteprodukt vorab behandeln, damit es in der Schweine- und Geflügelfütterung eingesetzt werden kann. Zudem muss in Bezug auf die Fruchtfolge und das Nährstoffmanagement beachtet werden, dass Sojabohnen im Vergleich zu herkömmlichen Leguminosen die Folgefrüchte mit deutlich weniger Stickstoff versorgen. Das liegt daran, dass aufgrund der hohen Eiweißgehalte im Korn mit dem Erntegut nahezu der gesamte Stickstoff vom Feld abtransportiert wird. Somit müssen zumindest im Biobereich andere Stickstoffsammler wie Futterleguminosen und leguminosenbetonte Zwischenfrüchte kultiviert werden, um die Stickstoffversorgung der Folgefrüchte sicherzustellen.
Selbstverständlich spielt für die starke Ausweitung des Sojaanbaus auch die hohe Wirtschaftlichkeit eine bedeutende Rolle (siehe Tabelle Deckungsbeitrag). Deutlich höhere Erzeugerpreise und zufriedenstellende Deckungsbeiträge im Vergleich zu Erbsen und Ackerbohnen verstärken die Tendenz. Da sich Soja als Leguminose mit Stickstoff selbst versorgt, kann sie gut in die Fruchtfolge einbezogen werden. Aber auch diese Superfrucht hat Schwachstellen. So müssen Veredelungsbetriebe das Ernteprodukt vorab behandeln, damit es in der Schweine- und Geflügelfütterung eingesetzt werden kann. Zudem muss in Bezug auf die Fruchtfolge und das Nährstoffmanagement beachtet werden, dass Sojabohnen im Vergleich zu herkömmlichen Leguminosen die Folgefrüchte mit deutlich weniger Stickstoff versorgen. Das liegt daran, dass aufgrund der hohen Eiweißgehalte im Korn mit dem Erntegut nahezu der gesamte Stickstoff vom Feld abtransportiert wird. Somit müssen zumindest im Biobereich andere Stickstoffsammler wie Futterleguminosen und leguminosenbetonte Zwischenfrüchte kultiviert werden, um die Stickstoffversorgung der Folgefrüchte sicherzustellen.
Soja hat eine langsame Jugendentwicklung und reagiert auf Konkurrenz empfindlich. Deshalb müssen Maßnahmen getroffen werden, die optimale Wachstumsbedingungen gewährleisten. Neben der richtigen Sortenwahl (Reifegruppe) und günstigen Witterungsbedingungen ist für hohe Sojaerträge und dementsprechend hohe Wirtschaftlichkeit vor allem eine geringe Verunkrautung des Sojabestandes entscheidend. Um den Unkrautdruck gering zu halten und dem hohen Keimwasserbedarf Rechnung zu tragen, empfiehlt es sich, entweder eine Herbstfurche (schwere Böden) durchzuführen oder zeitig im Frühjahr umzupflügen (Rückverfestigung beachten!). Eine Unkrautkur vor der Aussaat durch wiederholtes flaches Bearbeiten hat sich, die entsprechende Bodenfeuchte vorausgesetzt, bewährt.
Der Anbau erfolgt Ende April bis Anfang Mai, wenn der Boden entsprechend erwärmt ist (10 °C und mehr). Höhere Bodentemperaturen beschleunigen die Entwicklung und wirken sich positiv hinsichtlich der Rhizobieninfektion aus. Trotzdem werden Spätfröste relativ gut vertragen. Die Saattiefe beträgt in Abhängigkeit von Bodenart und Bodenfeuchte zwischen 3 und maximal 5 cm. Eine tiefere Ablage ist bei geplantem Blindstriegeln erforderlich. Bei 000-Sorten wird eine Saatstärke von 70 - 80 Körnern/m² empfohlen. Sorten der Reifegruppe 00 verzweigen besser, weshalb die Saatstärke geringfügig reduziert werden kann - 60 - 70 Körner/m². Zwar ist im Regelfall das Sojabohnensaatgut bereits mit entsprechenden Bakterienstämmen beimpft, eine zusätzliche zweite Beimpfung des Saatguts zur besseren Besiedelung mit Rhizobien ist jedenfalls zu empfehlen.
Von Drill- bis Reihensaat
Hinsichtlich des Anbauverfahrens gibt es mehrere Möglichkeiten. Bei konventionellem Anbau wird die Sojabohne üblicherweise als Drillsaat ausgebracht. Diese Anbaumethode gewährleistet eine optimale Standraumverteilung und ermöglicht einen schnellen Bestandesschluss. Auch einige Biobetriebe praktizieren die flächige Drillsaat; allerdings muss in diesem System ein höheres Augenmerk auf vorbeugende Unkrautregulierung gelegt werden. Um einer Verunkrautung entgegenzuwirken, sind zudem mehrere Striegeldurchgänge bis zum Reihenschluss erforderlich.
Im Biolandbau wird meist dem Reihenanbau - entweder als Drillsaat oder Einzelkornsaat - der Vorzug zu geben. Der Reihenanbau ermöglicht die Unkrautregulierung mittels Hacke auch noch in einem späteren Vegetationsstadium, wodurch der Bestand länger unkrautfrei gehalten werden kann. Beim Reihenanbau mit der Drillmaschine werden je nach Verfahren und in Abhängigkeit von der vorhandenen Geräteausstattung am Betrieb zwei bis drei Reihen gesät, die restlichen Säreihen geschlossen und zum Hacken ausgelassen.
Beim Reihenanbau mit der Einzelkornsämaschine werden meist Reihenweiten von 70 cm gewählt, um ebenfalls die vorhandene Maistechnik zu nutzen. Somit sind Umbauten beim Wechseln zwischen Mais- und Sojakulturen nicht erforderlich. Einzelne Betriebe haben in zusätzliche Hack- und Sätechnik investiert und auf geringere Reihenweiten (z. B. 45 cm) umgestellt. Dieses Verfahren verbindet die Vorteile des schnelleren Schließens des Bestandes mit jenem der längeren Bearbeitbarkeit. Außerdem liegen die Körner in der Reihe weiter auseinander als bei größeren Reihenweiten, wodurch die intraspezifische Konkurrenz reduziert wird. Zu beachten ist jedoch, dass bei der Einzelkornsaat Sorten eingesetzt werden, die über eine entsprechende Verzweigungsneigung verfügen. Hauptsächlich sind das 00-Sorten. Zwischen den einzelnen Anbauvarianten gibt es, sofern die Unkrautregulierung funktioniert, nur geringe Ertragsunterschiede.
Stickstofffixierung
Wie alle Leguminosen ist Soja in der Lage, Stickstoff mit Hilfe der Bodenbakterien zu binden. Deshalb sollten Sojabohnen ausschließlich auf Flächen angebaut werden, die wenig freien Nitratstickstoff in der Bodenlösung aufweisen. Zu viel freier Stickstoff führt dazu, dass die Sojabohne selber keinen Stickstoff produziert, sondern den frei verfügbaren aufnimmt. Ausschlaggebend für diese Reaktion ist die Tatsache, dass die Produktion von biologisch gebundenem Stickstoff, analog zum Haber-Bosch-Verfahren, ebenfalls sehr energieintensiv ist. Die Leguminose muss den Rhizobien rund 12 g Assimilate zur Verfügung stellen, um im Gegenzug 1 g Stickstoff zu erhalten. Deshalb müssen, um den maximalen Nutzen einer Leguminose (Luftsticktoffbindung) zu gewährleisten, rechtzeitig Überlegungen zu Fruchtfolge und zum Nährstoffmanagement angestellt werden.