Widerstandsfähiger Dauerwald als Ziel

Der Betrieb verfügt heute nach Zukäufen über 115 ha Wald. Er liegt in den südwestlichen Ausläufern der Ossiacher Tauern in einer Seehöhe von 650 bis 810 m, also im natürlichen Fichten-, Tannen-, Buchenwaldgebiet. Die Jahresniederschläge belaufen sich auf 1150 mm, und das Temperatur-Jahresmittel liegt bei 6,8 °C. Das Grundgestein besteht größtenteils aus Glimmerschiefer mit etwas Granatglimmerschiefer und Marmor. Die Böden weisen eine mittlere bis gute Bonität auf. Kuppen und Oberhänge sind teilweise flachgründig, trocken und versauert. Die Waldflächen sind heute mit 7,5 km oder 65 lfm/ha Wegen je Hektar gut erschlossen. Es wurden in der Vergangenheit eine ständige Waldpflege und ein kontinuierlicher Vorratsaufbau betrieben, sodass heute bereits ein Altholzüberhang besteht, den man für den Waldumbau mittels Strukturdurchforstung und Einzelstammnutzung zeitlich streckt und schrittweise in Dauerwald überführt. Wegen der sich abzeichnenden Klimaänderung wird eine Änderung der Baumartenzusammensetzung angestrebt, der Anteil der anfälligen Fichte wird reduziert, jener der Tanne und Buche erhöht. Ahorn und Stieleiche werden vermehrt eingebracht. Der ausgebildete Förster und engagierte Waldpädagoge Theodor Hippel macht mit seinem Schwiegersohn Andreas Fugger die Waldarbeit mit Motorsäge, Traktor und Funkwinde selbst, sie schlägern rund 800 fm im Jahr und wenden ca. 900 Stunden im Jahr für den Wald auf. In der Durchforstung werden rund 150 Z-Bäume/ha in einem Abstand von ca. neun Metern ausgewählt und mit Farbbändern markiert. Für die Z-Baumauswahl ist der Zustand der Krone entscheidend. Höhere Z-Baumzahlen bergen die Gefahr, dass sich die Bestände nicht strukturieren, sondern wieder einschichtig werden. Z-Bäume, vor allem auch bei Tannen, werden aufgeastet.
Nutzung in vegetationsfreier Zeit
Das Ziel ist der vielschichtige Dauerwald, der mit Naturverjüngung über den Zweischichtwald durch Einzelstammentnahmen erreicht werden soll. Wegen der immer wieder auftretenden Schneebrüche werden die Eingriffe eher vorsichtig gehalten, das ist auch gut für das Waldinnenklima, und in der Endnutzung werden die Äste auf Haufen gelegt. Die Waldnutzung wird in der vegetationsfreien Zeit zwischen Oktober und März in Eigenregie ausgeführt. Es besteht eine gute, langfristige Kooperation mit mittelgroßen Sägewerken, wobei auch kleine Preisunterschiede in Kauf genommen werden.
In den anfälligen Fichten-Stangenhölzern gab es immer wieder Schneebrüche, aber auch im Altholz sind im Jahr 2014 1000 fm gebrochen, und 2015 wurden 2000 fm vom Sturm geworfen, was ausnahmsweise einen Harvestereinsatz notwendig machte. In den letzten 40 Jahren sind durchschnittlich 219 fm im Jahr oder 23 % des Einschlages als Zufallsnutzung angefallen. Schneebruch und Windwurf begünstigen den Borkenkäfer, und Trockenjahre schwächen die Vitalität der Bäume, besonders auf flachgründigen Standorten. Schadholzflächen werden nicht von Restbäumen geräumt, damit die Mykorrhiza (Pilzwurzel) im Boden am Leben bleibt. Die Mykorrhiza umschließt die feinen Wurzeln und hilft dem Baum bei der Wasser- und Nährstoffaufnahme und steigert so die Fruchtbarkeit. Aufkommende Sträucher werden nicht flächig, sondern differenziert entfernt – soweit unbedingt notwendig!
In den anfälligen Fichten-Stangenhölzern gab es immer wieder Schneebrüche, aber auch im Altholz sind im Jahr 2014 1000 fm gebrochen, und 2015 wurden 2000 fm vom Sturm geworfen, was ausnahmsweise einen Harvestereinsatz notwendig machte. In den letzten 40 Jahren sind durchschnittlich 219 fm im Jahr oder 23 % des Einschlages als Zufallsnutzung angefallen. Schneebruch und Windwurf begünstigen den Borkenkäfer, und Trockenjahre schwächen die Vitalität der Bäume, besonders auf flachgründigen Standorten. Schadholzflächen werden nicht von Restbäumen geräumt, damit die Mykorrhiza (Pilzwurzel) im Boden am Leben bleibt. Die Mykorrhiza umschließt die feinen Wurzeln und hilft dem Baum bei der Wasser- und Nährstoffaufnahme und steigert so die Fruchtbarkeit. Aufkommende Sträucher werden nicht flächig, sondern differenziert entfernt – soweit unbedingt notwendig!
Jagd: zu hohe Wildstände
Der Betrieb hat eine Eigenjagd mit Einschlüssen von 140 Hektar. Es werden im Jahr neun bis zehn Rehe je 100 Hektar erlegt, das ist wesentlich mehr als in den angrenzenden Gemeindejagden. Im Bezirk sind es durchschnittlich drei bis vier Stück je 100 ha. Das bewirkt einen starken Zuwanderungsdruck. Der anwesende Bezirksforstinspektor, Dipl.-Ing. Peter Honsig-Erlenburg, brachte seine Unzufriedenheit mit den jagdlichen Verhältnissen zum Ausdruck: „Seit meiner 35-jährigen Amtszeit im Bezirk hat sich in der Wildschadenssituation wenig verändert, es ist zu viel Wild, und die Behörde kann nur zu spät eingreifen!“ Schon Jahre vorher haben mehrere Forstleute diese resignierende Erkenntnis geäußert. Selbst der anwesende Bezirksjägermeister und Rehwildreferent der Kärntner Jägerschaft Ing. Wolfgang Oswald (Dipl. Jagdwirt) plädierte für eine allgemeine Abschussanhebung. Der Kitzabschuss müsste bei den Rehen von schwachen 25 % auf 33 % angehoben werden, damit die Mischbaumarten in Zeiten des Klimawandels ohne Schutz aufkommen können. Auch die geringen Wildbretgewichte lassen auf einen zu hohen Wildstand schließen. Langfristig sollten nicht angepasste Erfahrungswerte für die Abschusshöhe entscheidend sein, sondern der Zustand der Vegetation, wie es in Teilen Deutschlands schon länger der Fall ist. Es brauche mehr Aufklärung für die Jäger, und es bestehe ein Handlungsbedarf bei der Jägerschaft. Ein Tagungsteilnehmer regte eine verpflichtende Schulung für Hegeringleiter an, wie sie für Feuerwehrkommandanten bei der Feuerwehr bestehe. Andererseits führen hohe Pachtpreise zu hohen Wildbeständen, die Pächter wollen dann auch Wild sehen.
Probleme mit Moutainbikern
Der Waldbesitz Hippel liegt in der Tourismusregion Velden-Wörthersee. In der Vergangenheit hat ein markierter Reitweg ein Ausströmen der Reiter in Waldteile nach sich gezogen. Das hatte zur Folge, dass sich die Rehe in störungsfreien Flächen konzentrierten. Der „Alpe Adria –Trail“ als buchbare (!) Wanderroute geht auch durch das Revier. Bezahlte Führungen von Mountainbike-Touren werden durchgeführt, dabei werden unerlaubt Wege befahren, und es wird quer durch das Gelände gefahren. Es ist schwer, der Verantwortlichen habhaft zu werden. Die Geschädigten sind die Waldbesitzer, und es ist schwierig, bei einem Rechtstreit Recht zu bekommen. Es bestehe eine gewisse Verantwortungsunschärfe. Man erwartet sich in dieser Frage mehr Schutz des Eigentums, mehr Aktivität seitens der Berufsvertretung und der Politik.

Betriebsspiegel
Forstbetrieb Hippel „Hohenwart und Sternberg“
- 115 ha Wald in den südwestlichen Ausläufern der Ossiacher Tauern, Bewirtschaftung nach Pro Silva-Grundsätzen
- Eigenjagd mit 140 ha