Was die Eschenbestände bedroht
Der Asiatische Eschenprachtkäfer gilt als meldepflichtiger EU-Quarantäneschädling; er bedroht unsere Eschenbestände, die bereits unter dem Eschentriebsterben leiden. Zuerst in Russland gesichtet, hat er sich bis in die Ukraine ausgebreitet und wandert jährlich bis zu 100 km weiter westwärts. In einem Merkblatt des Bundesforschungszentrums für Wald wird erklärt, wie man einen Befall der Esche durch den Käfer schnell erkennt.
Der Asiatische Eschenprachtkäfer (Agrilus planipennis) hat einen schimmernden smaragdgrünen Panzer; Kopf, Halsschild und Unterseite können kupferrot sein. Seine Augen sind verhältnismäßig groß. Die Käfer sind 7,5 - 15 mm lang und etwa 3 mm breit. Sie sind von Juni bis Anfang September aktiv. Eine von ihm befallene Esche weist D-förmige, 3 - 4 mm große Ausbohrlöcher auf. Die Larvenstadien verursachen geschlängelte Fraßgänge unter der Rinde. Der Befall mit dem Eschenprachtkäfer verursacht ein Zurücksterben von Ästen und Kronenteilen, später vom ganzen Baum - sehr ähnlich dem bereits bei uns etablierten Eschentriebsterben. Es gibt einige heimische Insektenarten wie etwa Borkenkäferarten, die unter der Rinde von Eschen fressen. Das Merkblatt zeigt einige Verwechslungsmöglichkeiten.
Der Asiatische Eschenprachtkäfer ist meldepflichtig, da er in der EU ein Quarantäneschädling ist, bei dessen Einschleppung unbedingt Bekämpfungsmaßnahmen durchzuführen sind. Bei Sichtung eines verdächtigen Käfers oder einer befallsverdächtigen Esche ist umgehend der amtliche Pflanzenschutzdienst zu kontaktieren: www.pflanzenschutzdienst.at.
Symptome
Seit mehr als 20 Jahren leidet die Gemeine Esche an den Folgen des Eschentriebsterbens, durch einen aus Asien stammenden Schlauchpilz, das "Falsche Weiße Stängelbecherchen" (Hymenoscyphus fraxineus), ausgelöst. Krankheitssymptome sind eine rasch voranschreitende Blattwelke, Blattverlust, das Absterben der Triebe und oft auftretende Stammfußnekrosen. Aufgrund der schnellen Ausbreitung und der starken Schädigungen in allen Bestandsphasen erweist sich das Eschentriebsterben als die bisher größte Bedrohung für die Esche.
Anlass zur Hoffnung gibt allerdings die Beobachtung, dass auch nach 20 Jahren Eschentriebsterben noch relativ viele vitale Eschen in unseren Wäldern zu finden sind. Es ist somit nicht ausgeschlossen, dass durch ablaufende Anpassungsprozesse und gezielte Züchtungsanstrengungen weniger anfälligere Eschenpopulationen entstehen können.
Download Merkblatt Eschenprachtkäfer: www.bfw.gv.at/
Download Merkblatt Eschenprachtkäfer: www.bfw.gv.at/
Neue Broschüre mit Tipps
In der neuen Broschüre "Zukunft der Esche", von FNR (Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.) herausgegeben, werden mögliche Managementmaßnahmen für vom Eschentriebsterben betroffene Misch- und Reinbestände beschrieben. Dies hat zum Ziel, die wertvolle und anpassungsfähige Baumart langfristig und möglichst in stabilen Populationen in unseren Wäldern zu erhalten. Die Empfehlungen sollen Mut machen, künftig wieder bzw. weiterhin mit der Esche zu wirtschaften. Vorschnelle Entnahmen oder gar eine Abkehr von der Baumart sollen vermieden werden. Gleichzeitig müssen Kosten und Risiken von Maßnahmen zugunsten der Esche vertretbar bleiben. In der Publikation wird auf den aktuellen Forschungsstand eingegangen, und es werden drei wesentliche waldbauliche Maßnahmen definiert:
- Eschennaturverjüngung als das größte natürliche Selektionspotenzial gezielt einleiten und fördern
- Förderung und Erhaltung vitaler Eschen zur Sicherung natürlicher Anpassung und genetischer Vielfalt in allen Altersklassen
- Bewahrung vorhandener Alteschen zur Erhaltung ihres Samenpotenzials und ihrer ökologischen Funktion. Download der Broschüre "Zukunft der Esche": mediathek.fnr.de/zukunft-der-esche.html