Viel erreicht und noch viel zu tun
Vor bereits drei Jahren hat die LK Kärnten einen Zukunftsprozess gestartet, um die Land- und Forstwirtschaft in Kärnten bis 2030 auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Mehr als 150 Maßnahmen wurden definiert, die dazu beitragen sollen, mehr Wertschöpfung und mehr Wertschätzung für die Betriebe zu erreichen. Einige davon konnten bereits umgesetzt werden – hier ein Überblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Transportkostenzuschuss Milch
0,5 Mio. Euro für rund 650 Milchviehbetriebe im Berggebiet werden ausbezahlt.
Forstförderung
Unterstützung der durch Unwetter, Käfer und Klimawandel geschädigten Waldbauern durch Umsetzung/Verlängerung des Waldfonds. Das Land Kärnten hat im Herbst 2023 zusätzliche 4,6 Mio. Euro für die Aufarbeitung von Einzelschäden zur Verfügung gestellt.
Grünlandnachsaataktion
Bereits dreimal wurde die Aktion des Agrarreferats des Landes angeboten. In Summe konnten mit der Aktion rund 6500 ha Grünland klimafit gemacht werden. 0,4 Mio. Euro wurden ausbezahlt.
Photovoltaik auf Dachflächen
Das Ziel, mit 3000 PV-Dachflächen auf Bauernhöfen die Eigenversorgung mit Strom zu verbessern und zur Energiewende beizutragen, hat man nach drei Jahren bereits zur Hälfte erreicht. 1540 Anlagen mit einer Leistung von 26.800 kW wurden installiert.
Notstromversorgung
Mit der Förderaktion des Agrarreferats zum Umbau der Elektroinstallation auf Notstromversorgung konnten 1672 Betriebe auf ein Blackout vorbereitet werden. Rund 4200 Betriebe in Kärnten haben überdies bereits ein Notstromaggregat.
Inflationsausgleich
90 Mio. Euro pro Jahr zusätzlich für ÖPUL, AZ und Investförderung in der Ländlichen Entwicklung als Ausgleich für die hohe Inflation, 60 % Bundesmittel, 40 % Landesmittel.
Sockelprämie von kleineren/mittleren Betrieben
Von der 2023 eingeführten Umverteilungszahlung bei den Direktzahlungen der Säule 1 der GAP profitieren mehr als 80 % der Kärntner Betriebe.
Ausgleichszulage gestärkt
In der AZ werden Betriebe unter 20 ha ab 2023 stärker berücksichtigt. Ab 2024 Anhebung der Prämien um 8 % sowie Top-ups für Betriebe in den Erschwernispunktegruppen 3 und 4.
Starkes ÖPUL
86 % der Kärntner Betriebe nehmen am ÖPUL teil. Mit der GAP-Spezialberatung der LK konnten viele Betriebe ihren idealen Maßnahmenmix finden. Ab 2025 steigen die meisten ÖPUL-Prämien durch das Impulsprogramm um 8 %.
Investförderung und Bergbauernspezialmaschinen
Anhebung der förderbaren Investitionssumme von 400.000 auf 500.000 Euro ab 2024; ab 2023 kann für gewisse Bergbauernspezialmaschinen erstmals auch ein Direktzuschuss in der Investförderung beantragt werden.
Öffentlichkeitsarbeit ausgebaut
Kooperationen mit Medien wurden ausgebaut, und mit Plakataktionen wurde auf die Leistungen der Bäuerinnen und Bauern aufmerksam gemacht. „In Kärnten produzieren statt Krisen importieren“ lautete das Motto im Jahr 2023.
Herkunftskennzeichnung
Die Herkunftskennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung gilt seit Herbst 2023. 246 Küchen in Kärnten mit 7,7 Mio. Essensportionen nehmen an der LK-Kennzeichnung „Gut zu wissen“ teil. Das nächste Ziel: die Kennzeichnung in der Gastronomie.
Direktvermarktungsoffensive
Ob SB-Hütte, Online-Versand oder Buschenschank – die Direktvermarktung wurde in den letzten Jahren durch zusätzliche Fördermaßnahmen des Agrarreferates des Landes Kärnten in der Höhe von 100.000 Euro zusätzlich unterstützt.
Eiweißstrategie
Top-up-Zahlungen für den Anbau von Eiweißfrüchten und Feldfutter im ÖPUL wurden erreicht. Die Nachsaataktion im Grünland zur Verbesserung der Eiweißerträge wurde erfolgreich umgesetzt.
Bildungsgutschein für Jungbauern
200 Euro Gutschein für spezielle Bildungsmaßnahmen zur Strategieentwicklung wie z.B. Facharbeiter- und Meisterausbildung.
Einheitswert
Verbesserungen wurden durch Berücksichtigung des Klimawandels und höhere Abschläge für kleinere Betriebe erreicht. Die Streichung der Zuschläge der öffentlichen Gelder bleibt das Ziel.
Stärkung der Bäuerinnen
Bäuerinnenarbeit wird im LK-Gesetz verankert, Ausbau der Öffentlichkeitsarbeit für die Leistungen der Bäuerinnen innerhalb der Berufsgruppe, z. B. im Kärntner Bauer
Ausbau Risikoversicherung
Verbesserungen wurden in der Grünlanddürre-Indexversicherung erreicht. Die Unterstützung wurde ausgebaut – das Land Kärnten stellt 4,2 Mio. Euro an Prämienunterstützung bereit.
Mehr Respekt für Eigentum
Ausbau der Initiative „Respektiere deine Grenzen“ zur Bewusstseinsbildung von Gästen und Einheimischen, dass beim Betreten von bäuerlichen Grund und Boden Regeln einzuhalten sind.
Bewirtschaftung statt Stilllegungen
Im Regierungsprogramm erreicht: Absicherung der aktiven Bewirtschaftung in Schutzgebieten, Einbindung der Grundeigentümer, faire Abgeltung mit Vertragsnaturschutz.
Zukunft 2030 – die Ziele
Musterland für Regionalität
- Wertschöpfung durch die Stärkung heimischer Lebensmittel: Ausbau der Regionalitätscharta, Herkunftskennzeichnung auch für verarbeitete Lebensmittel und in der Gastronomie; Schulterschluss der Landwirtschaft mit dem Tourismus.
- Wertschöpfung durch eine Offensive für zusätzliche Einkommensquellen – von der Direktvermarktung über Urlaub am Bauernhof bis hin zur Energieproduktion, marktkonforme Steigerung von Bio auf 30 %.
- Wertschöpfung und Klimaschutz durch Verwendung von Holz am Bau und in der Energie, Unterstützung der Waldbesitzer bei Katastrophenereignissen.
- Aufrechterhaltung der flächendeckenden und nachhaltigen Bewirtschaftung durch faire Abgeltung dieser Leistungen für die Gesellschaft, Positionierung Kärntens als klimaeffizienteste Landwirtschaft der EU.
- Ausbau der Öffentlichkeitsarbeit, mehr Wertschätzung für die vielfältigen Leistungen der Landwirtschaft, mehr Respekt vor bäuerlichen Eigentum.