Tradition trifft bei Kärntner Brotverkostung Innovation
Am 18. Februar verwandelt sich der Hambruschsaal in Grafenstein bei der Kärntner Brotverkostung 2025 in einen Schauplatz der Kärntner Backkunst. Seit über 25 Jahren organisiert und leitet Dipl.-Päd. Ing. Eva Maria Lipp die steirische Bauernbrotprämierung, bringt als zertifizierte Paneologin ihre Expertise ein und hat bereits vier Brotbackbücher veröffentlicht. In ihrem „Evas Koch- und Backatelier“ teilt sie ihr Wissen seit über 40 Jahren mit Erwachsenen, um die Kunst des Brotbackens mit natürlichen Zutaten und echtem Natursauerteig zu perfektionieren.
„Die regionale Brottradition ist eine Besonderheit“
Anlässlich der Kärntner Brotverkostung 2025 gibt Kostleiterin Dipl.-Päd. Ing. Eva Maria Lipp wertvolle Tipps für Produzenten, die ihre Backwaren ins Ranking schicken möchten.
Was macht die Kärntner Brotverkostung aus Ihrer Sicht so besonders?
Jedenfalls die regionale Brottradition! Besonders erwähnenswert sind das „Hadnbrot“ als regionale Spezialität und die innovativen Ideen der Teilnehmer, die immer wieder überraschen.
Wie hat sich die Qualität und Vielfalt der eingereichten Produkte im Laufe der Zeit entwickelt?
Die Rückmeldungen aus den Verkostungen haben eindeutig gefruchtet. Viele Teilnehmer setzen die Anregungen konsequent um und besuchen Weiterbildungen. Dadurch ist die Vielfalt stark gewachsen – die Kreativität der Produzenten, aber auch die Wünsche der Konsumenten treiben diese Entwicklung voran.
Wie stellt die Jury bei der Verkostung objektive Ergebnisse sicher, obwohl Geschmäcker bekanntlich verschieden sind?
Objektivität hat oberste Priorität. Das Prüfschema baut auf gut 80 Kriterien auf, und dahingehend werden die Brote bewertet. Diese Kriterien sind faktenbasiert und lassen keine Subjektivität zu. Jeder mögliche Fehler muss beschrieben werden. Im Zweifelsfall entscheidet die Verkostungsleitung.
Welche Tipps geben Sie Produzenten, um ihre Produkte erfolgreich einzureichen?
Wichtig ist, dass Produzenten ihre Brote vorab kritisch betrachten und ehrlich beantworten: „Würde ich dieses Brot kaufen, wenn es nicht von mir wäre?“ Jedenfalls gilt, dass man beim Backen eine ganz normale Backsituation wie immer hat und keine gestellte. Außerdem zahlt es sich aus, für die Prämierung frisches Brot zu backen, auch wenn gerade kein Verkaufstag ist.
Dieses Jahr wird erstmals Germgebäck bewertet. Worauf sollten Produzenten hier besonders achten?
Der Kärntner Reindling ist eine herausragende Spezialität, die durch regionale Unterschiede geprägt ist. Diese Unterschiede und Besonderheiten sollten auch auf dem Probenbegleitschein klar vermerkt sein. Bei Germgebäck generell sind das Verhältnis von Teig und Füllung, die Bindung beider Komponenten und der harmonische Geschmack der verwendeten Zutaten entscheidend. Und natürlich wird das gesamte optische Erscheinungsbild mitbewertet.
Mitmachen lohnt sich!
Egal ob klassisches Bauernbrot, Hadnbrot oder feines Germgebäck – die Kärntner Brotverkostung bietet Produzenten eine Gelegenheit, ihre Fähigkeiten und die Qualität ihrer Produkte zu präsentieren. Die Anmeldung zur Brot- und Ölverkostung ist noch bis 24. Jänner beim Landesverband bäuerlicher Direktvermarkter unter 0463/58 50-13 93 möglich.