„Specktakuläres“ Fest in Hermagor

Ein Fixtermin im Gailtaler Jahreskreis ist das über die Grenzen Kärntens hinweg bekannte Gailtaler Speckfest Anfang Juni in der Wulfeniastadt Hermagor. Im Mittelpunkt steht dabei der EU-geschützte Gailtaler Speck g.g.A. Diese Bezeichnung steht für „geschützte geografische Angabe“ und garantiert, dass das Produkt nach bestimmten Produktionsrichtlinien hergestellt wird, die EU-weit einzigartig sind und deshalb auch besonderen Schutzes bedürfen. Beim Gailtaler Speck g.g.A. ist unter anderem in einer Produktspezifikation festgehalten, dass der Speck ausschließlich im Gailtal erzeugt werden darf und mit bestimmten Gewürzen eingebeizt und zart geräuchert wird.
EU-weit geschützt
Auch Schweinerasse und Haltungsform sind in den Richtlinien definiert. Um eine Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten, werden die nach den Gailtaler Speckrichtlinien produzierten Produkte mit Plomben gekennzeichnet. Seit 2002 besteht bereits der EU-Schutz für den Gailtaler Speck. Die Mitgliedsbetriebe des Vereins Gailtaler Speck g.g.A. werden jährlich von einer externen Kontrollstelle hinsichtlich der Herstellungsrichtlinien kontrolliert. Neben der geschützten geografischen Angabe (g. g. A.) gibt es mit der geschützten Ursprungsbezeichnung (g. U.) und der garantiert traditionellen Spezialität (g. t. S.) weitere Schutzprogramme. Derzeit sind 20 österreichische Produkte in der EU unter besonderen Schutz gestellt – siehe Homepage des Servicevereines „geschützte Herkunftsbezeichnungen“ für Lebensmittel unter www.svgh.at.
Neue Obmannschaft
Hinter dem Gailtaler Speckfest steht der Verein Gailtaler Speck g.g.A., ein Zusammenschluss von Bauern und Gewerbebetrieben aus der Region, die den Gailtaler Speck g.g.A. produzieren und sich auch als Organisatoren des Speckfestes verantwortlich zeigen. Seit vergangenem Jahr steht der Verein unter neuer Obmannschaft von Fleischermeister Johannes Smole vom gleichnamigen Bauernhof mit Stellvertreterin Anita Schluder vom Bergbauernhof Schluder in Kreuth. Die beiden sind heuer erstmals hauptverantwortlich für die Organisation des Gailtaler Speckfestes. „Keine leichte Aufgabe, die neben der alltäglichen Arbeit bewältigt werden muss“, ist sich Johannes Smole bewusst. „Das Rahmenprogramm des Speckfestes zieht sich über drei Tage. Mit eingebunden sind neben unseren zehn Speckbauern aus dem Verein auch viele weitere bäuerliche Direktvermarkter mit anderen Produkten, die ansässige Gastronomie, regionale Gewerbebetriebe, Kunsthandwerksanbieter, Vereine u. v. m. „Um die 30.000 Gäste werden an den drei Veranstaltungstagen erwartet. Die heimische Gastronomie ist sich der Bedeutung des Gailtaler Specks bewusst und hat eigens dafür kreative Gerichte entwickelt. Ein besonderes Highlight stellt die Anreise mit der Nostalgiebahn dar – eines von vielen Elementen, das dem Speckfest seine besondere Note verleiht“, erzählen Anita und Johannes über die laufenden Vorbereitungen. Auch das musikalische Rahmenprogramm lässt keine Wünsche offen: von der Speckparty mit Mölltalsound bis hin zu Oberkrainerklängen von den Jungen Gailtalern, Auftritten der heimischen Trachtenkapellen sowie vielen kleinen Live-Musik-Acts. Die ganze Region ist beim Speckfest mit eingebunden.
Hauptakteur Speck
Der Hauptakteur des Speckfestes bleibt jedoch der Gailtaler Speck g.g.A. in verschiedensten Varianten: Ob als traditioneller Schinken- oder Karreespeck, deftiger Bauchspeck oder auch als beliebter Seitenspeck – die Gailtaler Speckbauern sind vorbereitet, um beim heurigen Speckfest mit ihren Produkten wieder ein Zeichen zu setzen für qualitativ hochwertige Handwerkskunst vom Bauernhof.