Silomais sicher konservieren und Nährstoffverluste vermeiden
Aus Fütterungssicht muss es Ziel sein, über Silomais viel Energie in der Ration bereitzustellen. Dafür sollte möglichst viel Stärke im Korn eingelagert und durch eine vollständige Kornaufbereitung für den Wiederkäuer nutzbar sein. Durch eine gute Faserverdaulichkeit kann auch die Restpflanze einen wichtigen Beitrag zum Energiegehalt und zur Verwertbarkeit in der Fütterung leisten. Auf jeden Fall sind Konservierungsverluste möglichst gering zu halten und wichtige Punkte bei der Silomaisernte zu beachten.
1 | Trockenmassegehalt und Kolbenanteile
Der optimale Erntezeitpunkt ist gegeben, wenn die Stärkeeinlagerung und somit der Ertragszuwachs weitgehend abgeschlossen sind. Um Sickersaft aus dem Häckselgut zu minimieren, müssen Kolben und Restpflanze gemeinsam betrachtet werden. In der Gesamtsilage ist ein Trockenmassegehalt von 30 - 35% für die Milchviehfütterung, für Mastrinder bis 38% anzustreben. Die Trockenmasse (TM) im Kolben sollte bei 55% liegen, dies entspricht etwa 60% TM im Korn und ergibt mit den großteils grünen Restpflanzen die gewünschte Erntereife. Um diese festzustellen, werden die Kolben in der Mitte auseinandergebrochen und die Körner beurteilt. Lässt sich dabei das Korn mit dem Fingernagel noch anritzen und ist der Korninhalt mehlartig bis fest, aber noch nicht spröde, ist der optimale Zeitpunkt erreicht (Ende Teigreife). Ein zusätzliches Anzeichen für die abgeschlossene Stärkeeinlagerung ist der dunkel verfärbte Kornansatz ("black layer").
Je nach Zustand der Restpflanze ergibt sich ein unterschiedlich großes Erntefenster. Ist sie noch gesund und grün, bleibt mehr Zeit für die Ernte. Ist sie aufgrund ihres Abreifeverhaltens oder einer Schädigung z.B. durch Hagel oder Frost bereits braun, sollte unverzüglich geerntet werden.
Je nach witterungsbedingtem Zustand der Silomaisbestände, können die Kolben mehr als doppelt so hohe TM-Gehalte erreichen wie die Restpflanzen. Ein optimaler TM-Wert der Gesamtpflanze wird umso mehr vom Kolbenanteil beeinflusst. Dieser ist unter anderem von der Sorte und Bestandsdichte abhängig, kann aber auch über die Häckselhöhe erst bei der Ernte beeinflusst werden. Anzustreben sind Kolbenanteile von mindestens 30% in der Frischmasse, für anspruchsvolle Milchvieh- oder Mastrinderrationen besser 35 - 40%. Um unsichere Schätzungen zu vermeiden, werden einfache Wiegungen von Gesamtpflanze und Kolben ohne Lieschblätter empfohlen. Wird das Kolbengewicht durch das Gesamtgewicht dividiert, erhält man den Frischkolbenanteil.
Je nach Zustand der Restpflanze ergibt sich ein unterschiedlich großes Erntefenster. Ist sie noch gesund und grün, bleibt mehr Zeit für die Ernte. Ist sie aufgrund ihres Abreifeverhaltens oder einer Schädigung z.B. durch Hagel oder Frost bereits braun, sollte unverzüglich geerntet werden.
Je nach witterungsbedingtem Zustand der Silomaisbestände, können die Kolben mehr als doppelt so hohe TM-Gehalte erreichen wie die Restpflanzen. Ein optimaler TM-Wert der Gesamtpflanze wird umso mehr vom Kolbenanteil beeinflusst. Dieser ist unter anderem von der Sorte und Bestandsdichte abhängig, kann aber auch über die Häckselhöhe erst bei der Ernte beeinflusst werden. Anzustreben sind Kolbenanteile von mindestens 30% in der Frischmasse, für anspruchsvolle Milchvieh- oder Mastrinderrationen besser 35 - 40%. Um unsichere Schätzungen zu vermeiden, werden einfache Wiegungen von Gesamtpflanze und Kolben ohne Lieschblätter empfohlen. Wird das Kolbengewicht durch das Gesamtgewicht dividiert, erhält man den Frischkolbenanteil.
- Beispiel: Kolben 300 g/Gesamtpflanze 850 g ergibt ~ 0,35 = 35%
2 | Häckselhöhe bzw -länge
- Im Sinne einer geringen Futterverschmutzung und vor allem einer entsprechenden Energiekonzentration liegt die Mindesthäckselhöhe bei 25 - 30 cm.
- Wird höher geerntet, rechnet man überschlägig je 10 - 15 cm zusätzlicher Stoppelhöhe etwa 1% mehr TM, 0,1 MJ NEL/ kg TM höheren Energiegehalt, aber auch 4 - 5% weniger Ertrag.
- Bei Rationsanteilen von rund 50% für Milchkühe im Grundfutter und optimaler Trockenmasse von 30 - 35% sind 6 - 8 mm Häcksellänge zu empfehlen.
- Bei höheren Maisanteilen (z.B. über 70%) in der Ration, oder sehr feuchtem Häckselgut kann mit bis zu 12 mm auch länger gehäckselt werden. Umgekehrt sollte man bei hoher Trockenmasse über 35%, oder sogar 38% eher kürzer, bis ca. 6 mm häckseln. Zu kurzes Häckseln unter 4 mm führt hingegen vermehrt zu Vermusung. In Kombination mit einer Futterentnahme über Fräse, wird die Strukturwirkung der Maissilage in der Ration deutlich reduziert.
Maissilagequalität in Österreich
Österreich | Siliersysteme 2020 | |||||||
Einheit | 2015–17 | 2020 | Flachsilo | Silohaufen | Hoch-/ Tiefsilo | Maisballen | Schlauch/ Tunnel | |
Parameter | Proben | 1784,00 | 11,02 | 148,00 | 12,00 | 4,00 | 12,00 | 4,00 |
Trockenmasse | g/kg FM | 356,00 | 351,00 | 148,00 | 321,00 | 348,00 | 346,00 | 380,00 |
Rohprotein | g/kg/TM | 71,00 | 65,00 | 65,00 | 66,00 | 64,00 | 68,00 | 65,00 |
RNB | g/kg/TM | -9,40 | -10,20 | -10,30 | -10,10 | -10,00 | -9,80 | -10,30 |
NDF | g/kg/TM | 385,00 | 371,00 | 369,00 | 373,00 | 363,00 | 373,00 | 369,00 |
ADF | g/kg/TM | 228,00 | 213,00 | 212,00 | 215,00 | 210,00 | 213,00 | 211,00 |
ADL | g/kg/TM | 27,00 | 25,00 | 25,00 | 25,00 | 26,00 | 25,00 | 25,00 |
Rohfaser | g/kg/TM | 194,00 | 182,00 | 180,00 | 185,00 | 203,00 | 182,00 | 178,00 |
Rohasche | g/kg/TM | 36,00 | 35,00 | 35,00 | 36,00 | 37,00 | 35,00 | 36,00 |
Stärke | g/kg/TM | 338,00 | 337,00 | 342,00 | 327,00 | 351,00 | 321,00 | 344,00 |
ME | MJ/kg/TM | 10,87 | 10,99 | 11,01 | 10,95 | 10,75 | 11,00 | 11,02 |
NEL | MJ/kg/TM | 6,57 | 6,66 | 6,67 | 6,63 | 6,48 | 6,66 | 6,68 |
pH | 3,90 | 3,80 | 3,80 | 3,80 | 4,00 | 3,90 | 3,80 | |
Essigsäure | g/kg/TM | 11,00 | 17,00 | 18,00 | 21,00 | 11,00 | 13,00 | 12,00 |
Buttersäure | g/kg/TM | 0,50 | 0,80 | 0,70 | 0,70 | 1,80 | 1,20 | 0,70 |
NH3 von Ntot | % | 6,00 | 6,60 | 6,70 | 5,90 | 7,10 | 5,20 | 6,90 |
Ethanol | g/kg/TM | 4,00 | 16,00 | 16,20 | 19,10 | 12,10 | 16,30 | 14,90 |
DLG-Bewertung | Punkte | 98,00 | 99,00 | 98,60 | 98,60 | 97,50 | 99,60 | 100,00 |
Verdichtung | kg/TM m³ | 211,00 | 228,00 | 236,00 | 226,00 | 188,00 | 195,00 | 210,00 |
3 | Aufbereitung des Korns
Unabhängig von der Partikellänge kommt der Kornaufbereitung größte Bedeutung zu. In den vergangenen Jahren konnten bei Futterprobenziehungen oder Überprüfungen von Futterrationen über die Kotkonsistenz, vermehrt ganze oder ungenügend zerkleinerte Körner festgestellt werden. Die vorhandene Stärke in Ernte reifen Kolben über 55% TM kann vom Wiederkäuer nur genutzt werden, wenn das Korn vollständig aufgebrochen oder mehrfach zerteilt wird. Nur leicht geritzte Körner gelten als nicht geöffnet und führen ähnlich wie ganz gebliebene Körner zu Nährstoffverlusten über den Kot. Die technischen Einrichtungen wie Reibplatte oder Corn-Cracker in den Maishäckslern müssen entsprechend eingestellt und gewartet werden, um das geforderte Ergebnis zu sichern. Zur Überprüfung sollte man die nicht gebrochenen Körner bereits während der Ernte zählen, wobei jene, die nur am weicheren Kornansatz leicht angeschlagen sind, als nicht "gecrackt" gelten. In einem Liter frischen Maishäckselgut sollte demnach maximal ein ganzes Korn, besser noch gar keines, zu finden sein. Wird frisches Häckselgut in einem Wasserkübel aufgeschwemmt, können die leichteren Blatt- und Stengelteile abgeschöpft oder abgeschüttet und die Kornanteile besser sichtbargemacht werden.
4 | Verdichtung im Silo
Bei der Verdichtung im Silo darf es ebenso keine Kompromisse geben. Auswertungen aus den Silageprojekten der letzten Jahre zeigen die Zusammenhänge zwischen mangelnder Verdichtung und Nacherwärmung der Silage. Die geforderten 230 kg TM je m³ Silomais mit ~32% TM werden weitgehend nicht erreicht (Abbildung 1). Bei steigenden Ernteleistungen vom Feld ist das Walzgerät oftmals überfordert, sollte aber eigentlich das Tempo vorgeben. Entweder muss der Häcksler warten, oder die Walzleistung (Gewicht, Zeit) wird erhöht. Dies kann über parallel befüllte Silo mit mehreren Walzfahrzeugen und höheren Walzgewichten erfolgen. Von diesem Problem können auch kleine Betriebe betroffen sein, welche Silomais lose zukaufen und selbst konservieren.
- Werden 30 - 40 m³ über Erntewägen oder LKW auf einmal entladen, ist eine ausreichende Verdichtung oftmals nicht mehr möglich.
- Dünne Entladeschichten unter 30 cm und ausreichend Walzgewicht von etwa 1/4 der Bergeleistung je Stunde (60 t/h > 15 t Walzgewicht) sind anzustreben.
- Langsame, mehrfache Überfahrten mit erhöhtem Reifendruck (>2 bar) verstärken die Tiefenwirkung. Im Sinne einer kontinuierlichen und sauberen Verdichtung sollte das Walzfahrzeug den Silo während des Befüllens nicht verlassen. Zum Abschluss wird auf dem Silo maximal eine Stunde nachgewalzt und dann sofort luftdicht verschlossen. Für stabil haltbares Gärfutter sollte vor der Verfütterung, eine ausreichend lange Verschlusszeit von zumindest acht Wochen eingehalten werden.
Nacherwärmungen
Besonders bei Maissilage können ungünstige Ernte- und Entnahmebedingungen zu einem erhöhten Risiko für Nacherwärmungen führen. Ein Einsatz von geprüften Siliermitteln der Wirkungsrichtung 2 zur Verbesserung der aeroben Stabilität bzw. Haltbarkeit unter Lufteinfluss ist in diesen Fällen zu empfehlen. Die Auswahl reicht von Bakterienpräparaten mit heterofermentativer Wirkung bis hin zu chemischen Produkten auf Säurebasis, bei besonders problematischen Erntebedingungen. Unabhängig davon sollte die Dosierung immer automatisch über das Erntegerät erfolgen, um eine gleichmäßige Wirkung zu erzielen. Eine händische Applikation bringt nur bei der Oberflächenbehandlung im Silo einen entsprechenden Erfolg.