Preisrally am Holzmarkt – und was fürs Rundholz bleibt

Nachfrage und Angebot waren und sind weiterhin entscheidend bei der Preisbildung. Dies betrifft Rohstoffe ebenso wie Konsumgüter. Also auch das Rundholz, Schnittholz und andere Holzprodukte wie Konstruktionsvollholz und Brettschichtholz. „Ich zahle gerne 150 Euro für Rundholz, wenn es der Preis für die Erzeugnisse der Holzindustrie auch erlaubt“ sagte vor Jahren Ing. Stefan Kulterer als Vertreter der Sägeindustrie bei einem der Bezirkswaldbauerntage. Stehen wir nun vor dieser Situation?
Deshalb zunächst ein nüchterner Blick auf die Preisrelationen bei den wichtigsten Holzprodukten. Grafik 1 zeigt, dass im Vergleich zu den angeführten Holzprodukten Schnittholz (SH), Konstruktionsvollholz (KVH) und Brettschichtholz (BSH) der anteilige Rundholzpreis für Fichte AB in Kärnten bei allen Sortimenten im Zeitraum 2012 bis Mai 2021 rückläufig ist. Dieser Trend hat verschiedene Gründe. Zum einen ist es ein Faktum, dass mit der Strukturbereinigung in der Sägeindustrie ein Oligopol entstanden ist – die zehn größten österreichischen Sägewerke verarbeiten rd. 2/3 des Sägerundholzes. Gleichzeitig hat der Klimawandel dem Forst in Form von Sturmschäden und Borkenkäferkalamitäten in den letzten drei Jahren massiv zugesetzt. Die dadurch bedingten Zwangsnutzungen haben zu einem Überangebot an Rundholz geführt – mit der Folge, dass die alte Marktregel (Angebot und Nachfrage) den Preis verfallen ließ und von der Forstwirtschaft nur bitter zur Kenntnis genommen werden musste.
Deshalb zunächst ein nüchterner Blick auf die Preisrelationen bei den wichtigsten Holzprodukten. Grafik 1 zeigt, dass im Vergleich zu den angeführten Holzprodukten Schnittholz (SH), Konstruktionsvollholz (KVH) und Brettschichtholz (BSH) der anteilige Rundholzpreis für Fichte AB in Kärnten bei allen Sortimenten im Zeitraum 2012 bis Mai 2021 rückläufig ist. Dieser Trend hat verschiedene Gründe. Zum einen ist es ein Faktum, dass mit der Strukturbereinigung in der Sägeindustrie ein Oligopol entstanden ist – die zehn größten österreichischen Sägewerke verarbeiten rd. 2/3 des Sägerundholzes. Gleichzeitig hat der Klimawandel dem Forst in Form von Sturmschäden und Borkenkäferkalamitäten in den letzten drei Jahren massiv zugesetzt. Die dadurch bedingten Zwangsnutzungen haben zu einem Überangebot an Rundholz geführt – mit der Folge, dass die alte Marktregel (Angebot und Nachfrage) den Preis verfallen ließ und von der Forstwirtschaft nur bitter zur Kenntnis genommen werden musste.
Markt verkraftet höheren Rundholzpreis
Im fünfjährigen Mittel der Jahre 2012 bis 2016 hat der Rundholzpreis im Vergleich zum BSH 24 %, zum KVH 33 % und zum SH 50 % betragen. Leitet man aus dieser Wertrelation mit einer Gewichtung von je einem Drittel der dargestellten Sortimente einen Sägerundholzpreis ab, dann zeigt sich folgendes Bild (siehe Grafik 2): Die Abweichungen zwischen dem tatsächlichen Rundholzpreis und dem aus der Wertrelation ermittelten Preis differieren im Zeitraum 2012 bis 2016 leicht, in Summe heben sich die Differenzen auf. Ab 2017 zeigt sich eine zunehmende Differenz zwischen den tatsächlichen Rundholzpreisen und jenen, die sich aus der oben dargestellten Wertdifferenz zum BSH, KV und SH ergeben würden. Bei den derzeitigen Marktpreisen wären bei der angeführten Wertrelation Rundholzpreise von über 130 Euro für die Holzindustrie leicht verkraftbar, für die Forstwirtschaft nach Jahrzehnten sinkender realer (inflationsbereinigter) Erträge nicht nur dringend notwendig, sondern in vielen Fällen auch überlebensnotwendig. Verkraftbar deshalb, weil auch in der Vergangenheit die Holzindustrie bei diesen Wertrelationen Gewinne erzielen konnte. Gewinne sind prinzipiell notwendig und gut, es braucht sie die Holzindustrie genauso wie die Forstwirtschaft.
Mehr Kooperation im Forst
Als Waldbesitzer darf man unter den aktuellen Marktgegebenheiten durchaus guten Gewissens einen fairen Anteil am Marktkuchen einfordern. Der Rohstoff Holz, der 100 Jahre und mehr unter der Obhut verantwortungsvoller Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer herangewachsen ist, hat seine Wertschätzung auch in monetärer Hinsicht verdient. Von Marktpartnerschaft wird gerne gesprochen, am freien Markt funktioniert sie aber nur, wenn sie auch eingefordert wird und über Angebot und Nachfrage auf Augenhöhe verhandelt wird. Den vielen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern stehen jedoch immer weniger Abnehmer gegenüber. Umso wichtiger wird es sein, die Kooperation zwischen den Waldbesitzern noch stärker zu forcieren.