Obstbaumkronen gezielt aufbauen
Die Pyramidenkrone
Für großkronige Obstbäume ist die Pyramidenkrone die richtige Erziehungsform. Sie besteht aus einem Mitteltrieb und drei bis vier Leittrieben, welche möglichst gleichmäßig rundherum verteilt sind.
Der richtige Pflanzschnitt
Beim Pflanzschnitt werden der Mitteltrieb und die Leittriebe festgelegt, alle anderen Triebe werden weggeschnitten. Die Leittriebe werden nun auf gleiche Höhe auf eine nach außen weisende Knospe angeschnitten, was als Saftwaage bezeichnet wird. Damit soll erreicht werden, dass die Leittriebe möglichst gleich stark im Wuchs gefördert werden. Je dicker die Triebe sind, umso weniger wird weggeschnitten – ca. ein Drittel bis die Hälfte. Je dünner sie sind, umso mehr wird weggeschnitten – ca. die Hälfte bis zwei Drittel. Man belässt ca. fünf bis zehn Knospen an einem Leittrieb. Der Mitteltrieb wird um ca. 20 cm höher angeschnitten.
Der konsequente Aufbauschnitt
In den fünf folgenden Jahren wird nach diesem Prinzip jeweils der Neuzuwachs der Leittriebe auf eine nach außen weisende Knospe auf Saftwaage angeschnitten. Die Seitentriebe, welche auf den Leittrieben nach außen gewachsen sind, bleiben jeweils unbeschnitten, es sei denn, sie stehen über die neue Anschnittebene der Leittriebe hinaus. Die Austriebe, welche von den Leittrieben nach innen gewachsen sind, werden zur Gänze herausgeschnitten.
Der Mitteltrieb wird jeweils um ca. 20 bis 30 cm höher als die Leittriebebene angeschnitten – immer auf eine Knospe, welche in die andere Seite des vorjährigen Anschnittes gerichtet ist.
Die Austriebe des Mitteltriebes bleiben in der Krone. Hier wird nichts herausgeschnitten. Es gilt der Grundsatz: „Außen licht – innen dicht“.