Nach VGT-Protestaktion: "Wolf auf Almen funktioniert nicht!"
LK-Präsident Siegfried Huber stellt abermals - nach den VGT-Protesten am Montag, 4. September vor der Kärntner Landesregierung zum Thema "Wolf und Herdenschutz" - fest:
- "Dass Herdenschutz auf Almen funktioniert, ist ein Märchen. Das zeigen die Erfahrungen in der Schweiz oder in Frankreich, wo seit Jahren Millionen Euro in den Herdenschutz investiert werden und man jetzt trotzdem dazu übergeht, Wölfe abzuschießen. In den französischen Alpen finden mittlerweile 95 % der Wolfsattacken auf geschützte Herden statt, denn Wölfe sind geschickte Jäger, die rasch lernen Herdenschutzmaßnahmen zu überwinden."
- "In Tierparks müssen Wölfe mit mindestens 2 Meter hohem Maschendrahtzaun mit Übersprungschutz vor dem Ausbrechen gehindert werden und uns will der VGT weißmachen, dass ein etwa 1 Meter hoher Plastikzaun die Wölfe davon abhält, in unsere Weiden einzudringen. Das ist lächerlich!"
- "Gerade in Kärnten, wo die Hälfe der Herden auf den Almen aus weniger als 20 Schafen besteht, würden die Kosten des Herdenschutzes den Wert der zu schützenden Schafe bei weitem übersteigen. Ein aktuelles Herdenschutzprojekt in der Steiermark zeigt, dass Kosten von 300 Euro pro Schaf entstehen. Das macht den – aufgrund der landschaftlichen Gegebenheiten in Kärnten ohnehin praktisch nicht umsetzbaren – Herdenschutz auch noch unfinanzierbar."
- "Der beste Herdenschutz sind und bleiben Abschüsse. Das beweisen uns auch die Risszahlen des heurigen Jahres."
VGT und Wölfe
- "Der VGT unterstützt die unkontrollierte Ausbreitung der Wölfe in Österreich und führt diesen Kampf auf dem Rücken der Almbauern. Das zeigen die Anzeigen von Almbauern durch den VGT ganz deutlich. Hier wird versucht, die Opfer von Wolfsattacken zu Tätern zu machen – das werden wir nicht zulassen!"
- "Ich verwehre mich dagegen, dass Leute, die den ganzen Tag in der Stadt im Büro sitzen, uns Almbauern sagen wollen, wie wir unsere Tiere auf den Almen einzäunen sollen. Wer noch nie auf einer Alm einen Zaun errichtet hat, hat aus meiner Sicht keine Berechtigung, beim Herdenschutz mitzureden."
Änderung der EU-Linie
Die EU-Kommission will den strengen Schutz für Wölfe in Europa überdenken. Die Konzentration von Wolfsrudeln in einigen europäischen Regionen sei zu einer echten Gefahr für Nutztiere und potenziell auch für Menschen geworden. „Ich fordere die lokalen und nationalen Behörden nachdrücklich auf, Maßnahmen zu ergreifen, wo immer es erforderlich ist. Die heute geltenden EU-Regeln sehen solche Befugnisse ausdrücklich vor“, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Verantwortungsträger, die Wissenschaft und alle Interessierten werden aufgerufen, bis zum 22. September 2023 aktuelle Daten über die wachsenden Wolfspopulationen und die Folgen via Mail an EC-WOLF-DATA-COLLECTION@ec.europa.eu zu melden. Unterdessen wollen die Landwirtschaftsminister von Österreich und Schweden, Norbert Totschnig und Peter Kullgren, einen Aktionsplan initiieren, gemeinsam mit anderen EU-Staaten ein Monitoring aufstellen sowie Verbündete finden.
Infos unter: ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_23_4330; E-Mail: EC-WOLF-DATA-COLLECTION@ec.europa.eu
Infos unter: ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_23_4330; E-Mail: EC-WOLF-DATA-COLLECTION@ec.europa.eu