Mit Qualität, Exportplus und „wildem“ Käse in die Zukunft

Trotz Herausforderungen wie Ukrainekrieg, hoher (Energie-)Kosten oder Tierseuchen in Europa setzt die Kärntnermilch ihren Weg fort: Mit Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit antwortet die Molkerei auf bewegte Zeiten. „Mit einem Umsatz von 123,6 Mio. Euro (netto) konnte ein Umsatzplus von 2,4 % erzielt werden. Besonders erfreulich ist die Entwicklung im Exportgeschäft: Der Umsatz stieg um 10,3 % auf 36,4 Mio. Euro“, zog Helmut Petschar, Kärntnermilch-Geschäftsführer und Präsident des Milchverbandes Österreich (MVÖ), Bilanz. Die Exportquote liegt bei 29,5 %. Die Top 3 der 14 Länder, in die exportiert wird: Deutschland, Griechenland und Italien (in dieser Reihenfolge). „Trotz hoher Investitionen in Qualität und Infrastruktur von ca. 1 Mio. Euro konnte ein Bilanzerfolg von 1,1 Mio. Euro erwirtschaftet werden“, berichtete Petschar. Seit Mai 2024 tragen die Produkte der Molkerei das AMA-Gütesiegel „Tierhaltung Plus“. Ermöglicht hat dies die Teilnahme aller Kärntnermilch-Lieferanten. Das Gütesiegel sichert Konsumierenden mehr Bewegung der Tiere, erweitertes Gesundheitsmonitoring und palmölfreies, europäisches Futter zu und so Exporterfolge in Deutschland ab. Tierhaltung Plus bedeute mehr Kontrolle und Auflagen, sei aber angesichts des Auslaufens der dauernden Anbindehaltung bis 2029 die einzige Möglichkeit, die Kombinationshaltung weiterzuführen, rief Kärntnermilch-Obmann Albert Petschar in Erinnerung. Diese sei bei 60 % der Betriebe anzutreffen, die Milchmenge dieser Betriebe betrage 30 %.
Die Rohmilchverarbeitung wuchs auf ca. 118,7 Mio. kg (plus 2 %). Eine klare Sprache sprechen die Zahlen, mit denen der Obmann, selbst Rinderzüchter, den Strukturwandel erklärt: 55 Mio. Euro machte die Anlieferungsmenge 1994 aus, die Anzahl der anliefernden Betriebe lag bei 2383. Im Vorjahr waren es 104 Mio. l, die von 917 Bauern angeliefert wurden. Dass Milchbauern zur Konkurrenz abgewandert seien, habe ihn sehr geschmerzt, erwiderte er auf Medienfragen und ergänzte: Beim Milchauszahlungspreis 2024 sei zwar wegen höherer Kosten ein Minus von 2,4 % gegenüber 2023 zu verzeichnen gewesen, doch: „Vergleicht man das in den letzten zehn Jahren mit der Konkurrenz, sind wir genau auf plus, minus null.“ 100 % der Milchproduktion stammen aus dem Berggebiet, 226 der 917 Milchlieferanten leiten Bio- oder Bio- wiesenmilch-Betriebe. Verpflichtende gentechnik- und glyphosatfreie Produktion ist Standard, ebenso wie auf eine umweltfreundliche Verpackung gesetzt wird. Warum die Kärntnermilch-Käsespezialitäten in den Lebensmittelketten nur abgepackt und nicht als heruntergeschnittener Teil eines Käselaibes erhältlich seien, wollte der Kärntner Bauer wissen. „Wir würden uns wünschen, dass sie in Bedientheken angeboten werden“, lautete die Replik des MVÖ-Präsidenten. Er führte den Umstand, dass dem nicht so ist, auf Personalknappheit im Lebensmitteleinzelhandel zurück. Im Zeichen der Nachhaltigkeit steht auch das gemeinsam mit der Kelag Energie & Wärme in Umsetzung befindliche Biomassekraftwerk. Es soll künftig das Gas zu 100 % ersetzen. Mit Produktneuheiten im Rahmen der neuen Marke „Milk fit“ spricht das Unternehmen Ernährungs-, Bewegungs- bzw. Gesundheitsbewusste an. Es handelt sich um ein mit strengem Zellzahlgrenzwert schonend hergestelltes Produkt. Zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen versprechen elf zugesetzte Vitamine und Mineralstoffe. Der „Wilde Österreicher“, eine neue, junge, freche Käsekreation, trifft den Nerv nicht zuletzt deutscher Abnehmer mit einer witzigen Karikatur von „Kaiser Franz“ auf der Verpackung. Zentrale Zukunftsprojekte: Investitionen in Versorgungssicherheit, Energieeffizienz und Digitalisierung. Den Bäuerinnen und Bauern dankten Helmut und Albert Petschar für ihren Einsatz und dafür, dass sie Tag und Nacht für ihre Tiere da sind.
Die Rohmilchverarbeitung wuchs auf ca. 118,7 Mio. kg (plus 2 %). Eine klare Sprache sprechen die Zahlen, mit denen der Obmann, selbst Rinderzüchter, den Strukturwandel erklärt: 55 Mio. Euro machte die Anlieferungsmenge 1994 aus, die Anzahl der anliefernden Betriebe lag bei 2383. Im Vorjahr waren es 104 Mio. l, die von 917 Bauern angeliefert wurden. Dass Milchbauern zur Konkurrenz abgewandert seien, habe ihn sehr geschmerzt, erwiderte er auf Medienfragen und ergänzte: Beim Milchauszahlungspreis 2024 sei zwar wegen höherer Kosten ein Minus von 2,4 % gegenüber 2023 zu verzeichnen gewesen, doch: „Vergleicht man das in den letzten zehn Jahren mit der Konkurrenz, sind wir genau auf plus, minus null.“ 100 % der Milchproduktion stammen aus dem Berggebiet, 226 der 917 Milchlieferanten leiten Bio- oder Bio- wiesenmilch-Betriebe. Verpflichtende gentechnik- und glyphosatfreie Produktion ist Standard, ebenso wie auf eine umweltfreundliche Verpackung gesetzt wird. Warum die Kärntnermilch-Käsespezialitäten in den Lebensmittelketten nur abgepackt und nicht als heruntergeschnittener Teil eines Käselaibes erhältlich seien, wollte der Kärntner Bauer wissen. „Wir würden uns wünschen, dass sie in Bedientheken angeboten werden“, lautete die Replik des MVÖ-Präsidenten. Er führte den Umstand, dass dem nicht so ist, auf Personalknappheit im Lebensmitteleinzelhandel zurück. Im Zeichen der Nachhaltigkeit steht auch das gemeinsam mit der Kelag Energie & Wärme in Umsetzung befindliche Biomassekraftwerk. Es soll künftig das Gas zu 100 % ersetzen. Mit Produktneuheiten im Rahmen der neuen Marke „Milk fit“ spricht das Unternehmen Ernährungs-, Bewegungs- bzw. Gesundheitsbewusste an. Es handelt sich um ein mit strengem Zellzahlgrenzwert schonend hergestelltes Produkt. Zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen versprechen elf zugesetzte Vitamine und Mineralstoffe. Der „Wilde Österreicher“, eine neue, junge, freche Käsekreation, trifft den Nerv nicht zuletzt deutscher Abnehmer mit einer witzigen Karikatur von „Kaiser Franz“ auf der Verpackung. Zentrale Zukunftsprojekte: Investitionen in Versorgungssicherheit, Energieeffizienz und Digitalisierung. Den Bäuerinnen und Bauern dankten Helmut und Albert Petschar für ihren Einsatz und dafür, dass sie Tag und Nacht für ihre Tiere da sind.
Prämierungen
Käsekaiser 2025 für den Bio-Wiesenmilch-Rahmkäse und eine Nominierung zum AMA-Käsekaiser für den Ramino; Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG): Zum 21. Mal Preis für langjährige Produktqualität, internationale Qualitätsbewertung von Milch und Milchprodukten, Slowenien – AGRA, Gornja Radgona: fünf Qualitätschampions, 15 große Goldmedaillen, zwei Goldmedaillen, eine Silbermedaille; World Cheese Awards (Käse-Weltmeisterschaften in Viseu, Portugal): Gold für Bio Wiesenmilch-Almkäse, Silber für Bio Wiesenmilch-Rahmkäse, Bronze für Bio Wiesenmilch-Draudamer
Geschäftsjahr 2024
- Milchlieferanten: 917, davon Bio-/Bio-Wiesenmilch-Milchlieferanten: 226
- Milchverarbeitung: 118,7 Mio. kg (+2 % gegenüber 2023)
- Nettoumsatz: ca. 123,59 Mio. Euro (+2,4 % gegenüber 2023)
- Exportumsatz: 36,5 Mio. Euro (+10,3 % gegenüber 2023)
- Mitarbeiter: 211
- Brutto-Milchauszahlungspreis über alle Klassen: 55,38 Cent/kg (–2,4 % gegenüber 2023)
- Brutto-Bio-Wiesenmilch-Zuschlag: 10,049 Cent/kg