Ktn. Marktbericht der 29. Woche
Mastschweine:
Der starke Rückgang der Schweinepreise in Deutschland vermochte offensichtlich dem Markt wieder etwas Stabilität zu verleihen. Angebot und Nachfrage sind vornehmlich ausgeglichen, heißt es von der VEZG, sodass die Notierung wie erwartet unverändert blieb. Dennoch kommen nun wieder zunehmend Zweifel auf, ob damit schon eine tragfähige Basis für die nächsten Wochen gefunden wurde. Es wurde ja doch über mehrere Kanäle kommuniziert, dass sowohl Erzeuger als auch Abnehmer die prinzipielle Bereitschaft bekundeten dieses Preisniveau bis Mitte August zu halten. Alleine der Fleischmarkt scheint von derartigen Botschaften unbeeindruckt und sackt weiter ab. Im Großhandel sind die Teilstückpreise alleine in der Vorwoche zwischen 15 und 30 Cent/kg gefallen, ohne irgendwelche Impulse beim Absatz auszulösen, wird berichtet. So passt dann auch ins Bild, dass Holland und Belgien diese Woche um weiter 5 Cent reduzieren und nun schon bei -20 Cent stehen. In Dänemark (-9 Cent) musste ebenfalls wieder reduziert werden, sodass von den Ländern mit großer Produktion bislang nur Spanien ungeschoren blieb. Allerdings heißt es aus Spanien, dass alle Schlachthöfe derzeit Minus machen. Der Druck ist groß, Frischfleisch am europäischen Markt zu verkaufen und sei es auch mit Kampfpreisen, da man im internationalen Export aktuell nicht konkurrenzfähig ist, ist zu lesen. Manche Exporteure bekommen nun zudem heftig die Dollarschwäche zu spüren. Oft wurden im Frühjahr Lieferverträge abgeschlossen, als der US Dollar noch bei 1,10 stand, ohne adäquates Hedging und jetzt, wo er bei 1,17 steht, erlösen sie in Euro gerechnet rund 5% weniger als kalkuliert. Im Grunde geht es hinsichtlich der weiteren Entwicklung wohl darum, ob das Lebendangebot bald soweit zurückgeht, dass die Flaute am Fleischmarkt ausgeglichen werden kann, denn die Bereitschaft, noch mehr Ware ins Tiefkühllager zu geben scheint selbst beim aktuellen Preisniveau zunehmend zu schwinden. Am heimischen Markt wird damit gerechnet, dass sich der Angebotsrückstau bis Ende der Woche auflöst. Nicht weil der Absatz plötzlich wieder besser laufen würde, sondern weil die Schlachtunternehmen um Auslastung bemüht sind, berichtet die Schweinebörse. Vor diesem Hintergrund konnte die Notierung auf unverändertem Niveau fixiert werden.
Mastschweinepreise vom 10. bis 16. Juli 2025
Klasse | MFA% | €/kg netto |
R | 49 | 1,70 |
U | 50 | 1,71 |
U | 51 | 1,73 |
U | 52 | 1,76 |
U | 53 | 1,79 |
U | 54 | 1,83 |
E | 55 | 1,87 |
E | 56 | 1,92 |
E | 57 | 1,97 |
E | 58 | 2,01 |
E | 59 | 2,05 |
S | 60 | 2,08 |
S | 61 | 2,11 |
S | 62 | 2,13 |
S | 63 | 2,14 |
Ferkel:
Die Lage am EU-Ferkelmarkt ist und bleibt schwierig. Angebot und Nachfrage scheinen sich zwar wieder ein Stück weit anzunähern, aber eine gänzliche Markträumung gelingt noch nirgends. Die Preise in Deutschland und Dänemark können in dieser Woche dennoch gehalten werden, während es anderswo zumeist neuerlich Abschläge gibt. In Spanien (-3 Euro/Ferkel) ist die Notierung mittlerweile bei 45 Euro für ein 20 Kg Ferkel angekommen und dies zwingt auch die Exportländer Holland (-5 Euro/Ferkel) und Belgien (-4 Euro/Ferkel) zu weiteren Abschlägen. Am heimischen Markt zeigt sich die Nachfrage durchaus zufriedenstellend, reicht aber dennoch nicht, um das aktuell überdurchschnittlich große Angebot aufzunehmen, berichtet der VLV. Der Grundpreis für Ferkel (bis 25 kg) beträgt vom 14. Juli bis zum 20. Juli 2025 3,03 Euro/kg (unverändert zur Vorwoche). Für ÖHYB-Ferkel gilt zusätzlich ein Zuschlag von 0,22 Euro/kg. Der Übergewichtspreis pro kg (25 - 31 kg) beträgt 1,30 Euro/kg. Der Fortuna-Jungsauenpreis beträgt 380 Euro/Tier (unverändert Euro zur Vorwoche).
Schweinepreise vom 14. bis 20. Juli 2025
SCHWEINE | lebend | geschlachtet | ||
Preis | €-von | €-bis | €-von | €-bis |
Fleischschweine | 1,46 | 1,71 | 1,83 | 2,14 |
Sauen | 0,72 | 0,78 | 0,90 | 0,97 |
Alle angeführten Preise sind Nettopreise ab Hof ohne MwSt. und ergeben
sich aus der Entwicklung des Marktgeschehens in Kärnten.