Kommentar: Wie haben die Wahl
Am 9. Juni findet die EU-Wahl statt. Gerade in Österreich unter besonderen Vorzeichen: Laut Umfragen bewerten nur 42 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher die EU-Mitgliedschaft positiv. Das ist die niedrigste Zustimmung unter allen 27 Mitgliedsstaaten. Diese Skepsis mag auch politischen Kampagnen geschuldet sein, die EU-Führung selbst hat jedoch mit ihrem oft realitätsfremden Bürokratie- und Verordnungswahn viel zu diesem Verdruss beigetragen. Gerade Bäuerinnen und Bauern können ein Lied davon singen. Dennoch wäre es ein falsches Signal, aus Frust nicht zur Wahl zu gehen. Wer nicht wählt, verzichtet auf ein Recht, für das in vielen Ländern Menschen ihr Leben oder ihre Freiheit opfern. Gerade, weil in Brüssel sehr viel für Österreich Wichtiges entschieden wird, sollte uns allen nicht egal sein, wer unsere Interessen im EU-Parlament vertritt. Gehen wir also zur Wahl – und beobachten künftig noch stärker, wer sich bei für uns wichtigen Abstimmungen wie verhält. Zu oft gibt es nämlich Unterschiede zwischen dem, was in Österreich verkündet und wofür dann in Brüssel bzw. Straßburg die Hand gehoben wird.