Kommentar: Führungsverdrossenheit
Laut einer aktuellen Studie wollen immer weniger junge Menschen eine Führungsposition übernehmen. Das spiegelt sich nicht nur in Unternehmen wider, sondern auch in verschiedensten Verantwortungsbereichen im ländlichen Raum. Muss in einer Gemeinschaft, Genossenschaft, einem Verein etc. ein neuer Obmann, Vorstand o. ä. gewählt werden, senken sich meist viele Blicke bei der Suche eines/r Nachfolgers/in.
Viele junge Menschen haben das Potenzial und Wissen für eine solche Position, wollen ihre Freizeit aber nicht für Sitzungen, Verhandlungen, Telefonate mit Behörden und Anrainern opfern. Dieser Negativtrend wird noch verstärkt, weil die Leitenden bei Entscheidungen nicht immer Lob und Beifall ernten, manches Mal fließen sogar verbale, private Übergriffe in Diskussionen ein.
Ehrenamtliche Tätigkeiten können nur funktionieren, wenn Menschen mit Verantwortung vorausgehen. Eine Funktion kann sehr viel Positives mit sich bringen. Ohne bürgerliches Engagement wären viele Errungenschaften vor Ort kaum denkbar und es gäbe einen Stillstand. Verantwortungsvolle Aufgaben können Zufriedenheit, soziale Kontakte, ein Netzwerk und Erfolgserlebnisse bieten.