Kalium: wichtiger Nährstoff im Grünland
Die Kalinachlieferung aus dem Boden wird entschieden vom Kaligehalt, vom Tongehalt bzw. von den Sorptionseigenschaften des Bodens bestimmt. Je mehr Ton ein Boden enthält, umso höher sollte der Gehalt an austauschbarem Kalium sein. Dieses kann von den Pflanzen leicht, rasch und auch in relativ großen Mengen aufgenommen werden. Ein überschüssiges Kaliangebot kann aber infolge von Ionenkonkurrenz die Aufnahme von Natrium und Magnesium durch die Pflanzen behindern. Beim Kalimangel werden die Blätter vom Rand her braun und sind nach oben gebogen, und es tritt eine vorzeitige Welke ein (verstärkt durch Mg-Überschuss).

Ein hohes Kaliangebot fördert genauso wie eine gute Phosphatversorgung das Wachstum der Leguminosen. Für alle Grünlandpflanzen ist Kali ein sehr wesentlicher Nährstoff, weil es auch die Verwertung des Stickstoffes reguliert. Die Kaliversorgung ist somit ein entscheidender Faktor für den Ertragszuwachs. Ausreichendes Kaliangebot sorgt dafür, dass das für Pflanzen zur Verfügung stehende Wasser produktiv für die Substanzbildung verwertet wird.
Auch im Stoffwechsel der Tiere beeinflusst die Kaliernährung den Natrium- und Magnesiumhaushalt. Bei intensiver Kalidüngung bzw. bei hohen Kaligehalten im Boden ist der Kaligehalt im Futter üblicherweise hoch, was zur Folge hat, dass eine erhöhte Natrium- und Magnesiumzufuhr über Fütterung und Düngung erfolgen muss. Besonders bei Kaligehalten im Grünfutter von über 3 % in der Trockenmasse (30g je 1000 g TM) muss für einen Ausgleich gesorgt werden.
Kalium kommt im Grundfutter mit mittleren Gehalten von etwa 22 bis 30 g je kg TM vor. Werte über 30 g K je 1000 g TM sollen nicht überschritten werden. Kalireiche Wirtschaftsdünger (Rindergülle und Jauche) können zu hohen Kaliwerten im Futter führen. Hohe Kaliwerte werden bei hohen Kaligaben (Jauche- oder Gülledüngung) immer unmittelbar im folgenden Aufwuchs festgestellt. Hohe Kaliwerte können bei mangelndem Natriumausgleich zu Fruchtbarkeitsstörungen (Kalizysten) führen.
Eine mineralische Ergänzungsdüngung sollte erst dann erfolgen, wenn der Nährstoffbedarf durch die Wirtschaftsdünger nicht abgedeckt werden kann. Bei der Gehaltsstufe C ist der Boden optimal mit Kali versorgt (vgl. Tabelle). Hier liegen Gehaltswerte bei 88 bis 170 mg K je 1000 g Feinboden (siehe Grafik). Jedoch in der Gehaltsstufe B werden im Grünland auch schon gute Erträge erzielt. Der Reinnährstoffpreis liegt bei 1,52 Euro pro kg Reinnährstoff.