Bei der bundesweiten Zentralkörung und Versteigerung überzeugte die heimische Brillenschafzucht mit erstklassiger Qualität. Siegertiere kamen aus Kärnten und der Steiermark.
An die 200 Zuchttiere aus den verschiedensten Bundesländern wurden der Körkommission in der Zollfeldhalle vorgestellt. Aufgrund der großen Population und des damit verbundenen ausgezeichneten Zuchtmaterials war die Selektion entsprechend streng angesetzt. Die Kommission reihte 37 Zuchtwidder in die Klasse I, bei den weiblichen Zuchtschafen erreichten 24 Tiere die höchste Bewertungsklasse. Damit ist die heurige bundesweite Zentralkörung, die bereits zum insgesamt 32. Mal stattfand, qualitativ als sehr hoch zu werten.
In den Endring um die Siegerpreise schafften es schließlich fünf Zuchtwidder und drei Zuchtschafe. Den Körungssieg bei den weiblichen Kärntner Brillenschafen holte sich die Züchterfamilie Philipp und Astrid Maurer aus Kappel am Krappfeld. Mit Spannung wurde in der Zollfeldhalle die Entscheidung bei den Zuchtwiddern erwartet. Hier heimste der Tiergarten Schönbrunn aus Wien, vertreten von Revierleiter Gerold Vierbauch und seinem Team, den 2. Reservesieg ein. Der 1. Reservesieger kam vom Zuchtbetrieb Horst Durnig und Anna Lena Oberwinkler aus Ferndorf im Drautal. Den Siegerpreis für den Körungssieg holte sich das steirische Züchterpaar Christina und Matthias Jantscher aus Kainbach bei Voitsberg. Die Überreichung der Siegerpreise erfolgte durch Kammerrat Hansjörg Winkler und den Tierzuchtdirektor der LK Kärnten, Dr. Johann Burgstaller. KR Winkler dankte in seinen Grußworten den Kärntner Brillenschafzüchterinnen und -züchtern für ihr großes Engagement und würdigte deren Zuchtarbeit als Vorzeigeprojekt im Bereich der Generhaltung. Unter den Ehrengästen war am Vormittag auch LK-Präsident Siegfried Huber zu Gast, der in seinen Grußworten vollste Unterstützung für die zukünftigen Herausforderungen für die Schaf- und Ziegenhalter zusicherte.
Bei der anschließenden Versteigerung war die Nachfrage nach weiblichen Spitzentieren enorm, was sich im Durchschnittspreis von 607 Euro netto widerspiegelte. Den Höchstpreis von 1120 Euro netto erreichte das Siegertier der Familie Maurer vom Krappfeld. Ein regelrechtes Preisfeuerwerk wurde bei der Versteigerung der Zuchtwidder entzündet. Bei den männlichen Tieren erzielte das 1. Reservesiegertier von Horst Durnig und Anna Lena Oberwinkler den Tageshöchstpreis von 3650 Euro netto. Beide Zuchttiere gingen zum Betrieb der Familie Fielmann aus Norddeutschland. Vier weitere Zuchtwidder erreichten Gebote über 2400 Euro netto. Damit wurde der bisher jemals erzielte Höchstpreis gleich fünfmal überschritten. Der beachtliche Durchschnittspreis der 34 verkauften Zuchtwidder der Klasse I betrug 1194 Euro netto. Die Preisgestaltung bei den Widdern der Klasse II war ebenfalls ansprechend. Hier erzielte ein Widder vom Zuchtbetrieb Gerhard Lederer aus Kaprun den Höchstpreis von 1050 Euro netto. Insgesamt wechselten 59 Zuchtwidder zu einem Durchschnittserlös von 910 Euro netto je Tier den Besitzer. Damit lag der Durchschnittspreis um 222 Euro über dem des Vorjahres, was mit dem ausgezeichneten Zuchtmaterial und der damit verbundenen Qualitätsverbesserung der einzelnen Zuchtherden begründet werden kann.