IGC prognostiziert für 2024/25 neue Rekordernten und moderaten Lageraufbau
Getreidelager 2023/24 auf Achtjahres-Tief - Aktuelle Preise deutlich unter Vorjahresniveau
In der Prognose für das aktuelle Wirtschaftsjahr setzt der Grain-Market-Report (GMR) des IGC gegenüber dem Vormonat sowohl die globale Getreideproduktion wegen der sich verschlechternden Bedingungen für Mais auf der Südhalbkugel um 6 Mio. t als auch den Verbrauch wegen unter den Erwartungen bleibender Verfütterung und industrieller Verarbeitung um 11 Mio. t herab. Der prognostizierte Lagerabbau reduziert sich damit im Monatsvergleich um 5 Mio. t auf 4 Mio. t. Die globalen Getreidereserven fallen auf 599 Mio. t oder gut ein Viertel des Verbrauchs. Dies ist ein Achtjahres-Tiefststand. Siehe unten Tabelle " IGC-Weltgetreidebilanzen März 2024". Die aktuellen Preise liegen mit einem Minus im Gesamtschnitt von gut einem Fünftel deutlich unter Vorjahresniveau.
2023/24: Weizenernte kleiner als im Vorjahr - Abbau der Endlager - Welthandel schrumpft
Die Weizenendlager setzen die Londoner Experten gegenüber Februar um 2 Mio. t hinauf, wobei es aber immer noch zu einem Abbau im Jahresabstand um 14 Mio. t auf einen Drittel-Jahresbedarf kommt. Die Maislager schwellen 2023/24 indes um 15 Mio. t auf ein Verhältnis Endbestand zu Verbrauch von knapp einem Viertel an. Einen deutlichen Lageraufbau um 12% erleben Sojabohnen. Die Gesamtgetreideproduktion der Welt legt 2023/24 im Jahresverglich dank deutlicher Steigerungen der Mais- und Sorghumerträge um 2% auf 2.304 Mio. t zu. Die Weizenernten bleiben aber mit 789 Mio. t um fast 2% unter dem Vorjahresergebnis. Der gesamte Getreideverbrauch der Welt übertrifft im aktuellen Wirtschaftsjahr mit einem Zuwachs von 1% auf 2.306 Mio. t die Angebotssteigerung knapp. Stagnierende Weizenexporte lassen das gesamte Welthandelsvolumen von Getreide im jahresvergleich um 1% sinken.
Preise von Getreide und Mais sowie Sojabohnen deutlich unter Vorjahresniveau
Preissteigerungen bei Reihenfrüchten wurden im abgelaufenen Berichtsmonat von Verlusten der Weizenpreise fast wieder wettgemacht. Der Getreide- und Ölsaatenindex (GOI) des GOI stieg im Vergleich zum Vorbericht marginal um 0,2%, bleibt aber mit 21,0% Abstand deutlich unter der Vorjahreslinie. So verlor der Weizen-Subindex als Folge eines harten Preiskampfes auf den Exportmärkten im Monatsabstand 5,6% und gegenüber dem Vorjahres-Vergleichszeitraum 22,7%. Die Gerstenpreise schwächsten sich im Abstand zum Vormonat um 3,1% und zum Vorjahr um 27,0% ab. Ein Plus von 1,6% in einer Konsolidierung nach dem starken Einbruch des Vormonats verzeichnet der Index des weltweiten Mais-Exportpreise - er bleibt aber immer noch um 31,8% unter dem Vorjahr. Short Covering und wachsende Angst um schwindende Erträge in Brasilien verhalten dem Sojabohnen-Index zu einem Monatsgewinn von 3,7%, auch er ist aber - mit einem Minus von 24,0% - deutlich schwächer als vor einem Jahr. Deutlich gestiegen sind seit dem Vorjahr lediglich die Reispreise - nämlich um 30,8%, wenngleich sie sich seit Februar um 2,9% abgeschwächt haben.
Prognosen für 2024/25: Neuer Ernterekord und trotz Mehrverbrauch leichter Bestandsaufbau
Die Erwartung einer im zweiten Jahr in Folge auf einen neuen Rekord von 2.332 Mio. t und um 1,2% steigenden Produktion der Welt von Getreide insgesamt im kommenden Wirtschaftsjahr lässt das Angebot trotz der um 0,4% kleineren Anfangsbestände (599 Mio. t nach 602 Mio. t) um 0,9% auf 2.931 Mio. t ansteigen. Dem soll laut der IGC-Prognose ein Verbrauchszuwachs um 1,1% auf 2.331 Mio. t gegenüberstehen, woraus der moderate Bestandsaufbau von 1 Mio.t oder um 0,2% auf 601 Mio. t resultiert. Die stärkste Verbrauchszunahme soll beim größten Posten, der Verfütterung, mit 1,0% auf 1.056 Mio. t erfolgen. Für menschliche Ernährung soll mit 767 Mio. t um 0,7% und für industrielle Verarbeitung mit 376 Mio. t um 0,9% mehr Getreide eingesetzt werden.
Bei Exporteuren prognostizierter Lageraufbau von Weizen und Mais vor allem in USA
Da der IGC in der kommenden Saison eine Abschwächung des Welthandels vor allem mit Weizen und Mais um 1,2% auf insgesamt 419 Mio. t vorhersagt, sollen die Endlager bei den wichtigsten Exporteuren (Argentinien, Australien, EU, Kanada, Kasachstan, Russland, Ukraine und USA) überproportional um 4,4% oder 6,9 Mio. t auf 164,7 Mio. t anwachsen. Der Lageraufbau mit einem Zuwachs von 10,3 Mio. t vor allem in den USA statt, wohingegen andere Exporteure wie die EU (-3,5 Mio. t), Russland (-0,9 Mio. t) oder die Ukraine (-0,4 Mio. t) sogar einen Lagerabbau zu erwarten hätten.
Während der IGC der EU zur kommenden Ernte ein Produktionsplus von 8,4 Mio. t (278,4 Mio. t) Getreide und Mais voraussagt, sollen die Ernten anderer wichtiger Weltmarktplayer kleiner als zuletzt ausfallen: etwa in Russland mit minus 1,2 Mio. t (132,8 Mio. t), in der Ukraine mit minus 6,5 Mio. t (59,4 Mio. t) oder in den USA mit minus 3,0 Mio. t (449,6 Mio. t). An Weizen dürfte im kommenden Sommer auch die EU (130,5 Mio. t nach 133,1 Mio. t) weniger einfahren als im Vorjahr - ebenso auch Russland (90,4 Mio. t nach 91,0 Mio. t) sowie signifikant die Ukraine (24,5 Mio. t nach 28,7 Mio. t). Dies schlägt sich in schwächeren Exporten von Weizen sowie einem Lagerabbau bei diesen Ländern 2024/25 nieder: EU minus 2,00 Mio. t Weizenexport und minus 4,1 Mio. t Endlager, Russland minus 3,0 Mio. t Export und minus 1,0 Mio. t Lager sowie Ukraine minus 3,6 Mio. t Weizenausfuhr und minus 0,3 Mio. t Lager. Dabei sind die Lageranteile dieser drei Exporteure an ihrem Weizenverbrauch mit jeweils gut einem Zehntel deutlich unter dem global erwarteten Schnitt von knapp einem Drittel oder der Ratio von stock to use der USA von fast zwei Fünfteln.
Schwindende Endlagerstände sieht der Rat 2024/25 beim Mais auch in der EU, wobei auch ihr Import gegenüber der laufenden Saison zurückgeht, wohingegen die Maislager der USA trotz kleinerer Ernte neuerlich anschwellen sollen.
Während der IGC der EU zur kommenden Ernte ein Produktionsplus von 8,4 Mio. t (278,4 Mio. t) Getreide und Mais voraussagt, sollen die Ernten anderer wichtiger Weltmarktplayer kleiner als zuletzt ausfallen: etwa in Russland mit minus 1,2 Mio. t (132,8 Mio. t), in der Ukraine mit minus 6,5 Mio. t (59,4 Mio. t) oder in den USA mit minus 3,0 Mio. t (449,6 Mio. t). An Weizen dürfte im kommenden Sommer auch die EU (130,5 Mio. t nach 133,1 Mio. t) weniger einfahren als im Vorjahr - ebenso auch Russland (90,4 Mio. t nach 91,0 Mio. t) sowie signifikant die Ukraine (24,5 Mio. t nach 28,7 Mio. t). Dies schlägt sich in schwächeren Exporten von Weizen sowie einem Lagerabbau bei diesen Ländern 2024/25 nieder: EU minus 2,00 Mio. t Weizenexport und minus 4,1 Mio. t Endlager, Russland minus 3,0 Mio. t Export und minus 1,0 Mio. t Lager sowie Ukraine minus 3,6 Mio. t Weizenausfuhr und minus 0,3 Mio. t Lager. Dabei sind die Lageranteile dieser drei Exporteure an ihrem Weizenverbrauch mit jeweils gut einem Zehntel deutlich unter dem global erwarteten Schnitt von knapp einem Drittel oder der Ratio von stock to use der USA von fast zwei Fünfteln.
Schwindende Endlagerstände sieht der Rat 2024/25 beim Mais auch in der EU, wobei auch ihr Import gegenüber der laufenden Saison zurückgeht, wohingegen die Maislager der USA trotz kleinerer Ernte neuerlich anschwellen sollen.
IGC-Weltgetreidebilanzen März 2024
2022/23 vorl. |
2023/24 Prognose |
2023/24 zu Vormonat |
23/24 zu 22/23 |
2024/25 1. Prognose |
24/25 zu 23/24 |
|
Weizen | ||||||
Ernte | 803 | 789 | +1 | -14 | 799 | +10 |
Angebot | 1075 | 1070 | +2 | -5 | 1066 | -4 |
Verbrauch | 795 | 803 | +/-0 | +8 | 804 | +1 |
Endbestand | 281 | 267 | +2 | -14 | 262 | -5 |
Bestand zu Vorjahr |
+9 | -13 | -2 | +4 | -5 | -8 |
Ratio stock/use | 35,35% | 33,25% | +0,25% | -2,10% | 32,59% | -0,66% |
Mais | ||||||
Ernte | 1163 | 1227 | -7 | +64 | 1233 | +6 |
Angebot | 1458 | 1506 | -3 | +48 | 1527 | +21 |
Verbrauch | 1179 | 1212 | -10 | +33 | 1230 | +18 |
Endbestand | 279 | 294 | +8 | +15 | 297 | +3 |
Bestand zu Vorjahr |
-15 | +15 | +3 | +/-0 | +3 | -12 |
Ratio stock/use | 23,66% | 24,26% | +0,86% | +0,60% | 24,15% | -0,11% |
Getreide gesamt | ||||||
Ernte | 2268 | 2304 | -6 | +36 | 2332 | +28 |
Angebot | 2875 | 2906 | +/-0 | +31 | 2931 | +25 |
Verbrauch | 2273 | 2306 | -11 | +33 | 2331 | +25 |
Endbestand | 602 | 599 | +10 | -3 | 601 | +2 |
Bestand zu Vorjahr |
-6 | -2 | -5 | -4 | +1 | -1 |
Ratio stock/use | 26,48% | 25,98% | +0,56% | -0,50% | 25,78% | -0,20% |
Sojabohnen | ||||||
Ernte | 375 | 390 | -1 | +18 | 413 | +23 |
Angebot | 427 | 449 | +1 | +24 | 479 | +30 |
Verbrauch | 369 | 383 | +/-0 | +16 | 404 | +21 |
Endbestand | 59 | 66 | +1 | +8 | 75 | +9 |
Bestand zu Vorjahr |
+6 | +8 | +/-0 | +2 | +9 | +1 |
Ratio stock/use | 15,99% | 17,23% | +0,26% | +1,44% | 18,56% | +1,33% |
Über den Grain Market Report - GMR des IGC
Die Kurzzusammenfassung des GMR auf der Website des IGC stellt neben dem Tabellenwerk eine kurze Analyse der jüngsten Entwicklung der Getreide- und Ölsaatenmärkte sowie der Exportpreise und einen Ausblick auf das weitere Wirtschaftsjahr zur Verfügung.
Die Veröffentlichung des nächsten Berichts ist am 18. April 2024 geplant.
Auf der Website des IGC (Link siehe unten) findet sich tagesaktuelle Information über Exportpreise, weiters eine Übersicht über wöchentlich upgedatete Ozeanfrachtraten sowie der Getreide- und Ölsaatenindex des IGC auf Basis Jänner 2000 = 100.
Die Veröffentlichung des nächsten Berichts ist am 18. April 2024 geplant.
Auf der Website des IGC (Link siehe unten) findet sich tagesaktuelle Information über Exportpreise, weiters eine Übersicht über wöchentlich upgedatete Ozeanfrachtraten sowie der Getreide- und Ölsaatenindex des IGC auf Basis Jänner 2000 = 100.