„Hinter jeder erfolgreichen Frau steht sie selbst“
Frau Longitsch, blicken wir zurück auf Ihre Start-up-Phase vor 24 Jahren. Welche großen Stolpersteine lagen damals am Weg?
Gerlinde Longitsch: Meine größte Herausforderung war, die Meisterprüfung berufsbegleitend nachzumachen – neben der Neuübernahme des Betriebes Hasshold und neben meiner Familie mit einem kleinen Kind. Nur mit viel Arbeit und persönlichem Einsatz konnte ich diese schwierige Phase meistern und den Betrieb zu dem machen, was er heute ist. Immer wieder gab es Überlegungen, wie der Betrieb erweitert werden könnte und was zur Blumenhandlung passen würde. 2013 wurde das angrenzende Geschäft frei. So konnte die Idee von einem angeschlossenen Genussladen mit regionalen und internationalen Spezialitäten verwirklicht werden. Wichtig war und ist, dass die Produkte und Hersteller authentisch sind. Der Kontakt zu Lieferanten und die hohe Qualität der Produkte stehen an erster Stelle. Natürlich muss es den Kundinnen und Kunden auch schmecken.
Was macht Sie als Unternehmerin aus?
Wichtig ist, im Betrieb aktiv mitzuarbeiten und nicht nur „Chefin“ zu sein. Kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das A und O eines Betriebes. Deshalb bin ich eine der wenigen Floristinnen, die Lehrlinge ausbildet. Gerade jetzt bin ich auf der Suche nach einem Lehrling. Leider ist es sehr schwierig, motivierte Jugendliche zu finden, die eine Lehre absolvieren möchten. Wenn jemand Interesse hat, bitte gerne bei mir melden!
Was sind Ihre Stärken und Mitarbeiterstrategien?
Eine meiner Stärken lautet Spontanität. Bei mir muss es immer etwas Neues geben, wodurch ich mich gut auf Unvorhersehbares einstellen und rasch eine Lösung finden kann. Liebe zum Beruf und ein hohes Maß an Kreativität gehören zu den Grundvoraussetzungen für diese Arbeit. Für mich ist der persönliche Kontakt zu den Kunden aber das Wichtigste. Sie müssen sich gut aufgehoben fühlen, denn gerade in dieser schwierigen Zeit ist die Kundenbindung unerlässlich. Der Konsument entscheidet, ob es das Geschäft in einem Jahr auch noch gibt. Weiterbildung ist für mich ebenfalls ganz wichtig. Führungsstrategien ausarbeiten, aber auch Mitarbeiterschulungen gehören dazu, um ein Unternehmen erfolgreich führen können. Als Chefin bin ich gerecht und fordernd. Das Produkt muss perfekt für den Kunden sein, und das ist auch mein Anspruch an meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei mir gibt es keine halben Sachen.
Was sind die größten Herausforderungen als Unternehmerin?
Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, sich hervorzuheben vom Einheitsbrei. Ich versuche mit persönlicher Beratung und individuellem Service die Vorstellungen der Kunden zu erfüllen. Diese besondere Zeit möchte ich vor allem nutzen, um mir Gedanken zu machen, in welcher Weise mein Geschäft sich weiterentwickeln kann und wie ich es schaffe, dass die Kunden mir treu bleiben. Die Entwicklung eines weiteren Geschäftszweiges könnte ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft sein.
Worauf können sich Ihre Kunden dann bald freuen?
Das Abhalten von Workshops könnte ich mir gut vorstellen. Do-it-yourself ist jetzt in aller Munde, da sehe ich durchaus Potenzial für mein Unternehmen. Auch Online-Bestellungen im Genussladen und in der Blumenhandlung wären eine Option für mich.
Wie ist Ihr Bezug zur Landwirtschaft? Wie sieht das Bild einer Bäuerin 2021 in Ihrem Kopf aus?
Da ich selbst auf einem Bauernhof im Metnitztal aufgewachsen bin, habe ich sehr wohl Bezug zur Landwirtschaft. Das Bild der Bäuerin hat sich für mich sehr stark gewandelt – Gott sei Dank! Weg vom Mantelschürzen-Gummistiefel-Kopftuch–Klischee hat sich die Bäuerin zur Unternehmerin entwickelt. Mit Einsatz und Fleiß können auf den Bauernhöfen sehr gute Einnahmequellen erschlossen werden, die die Weiterführung des Betriebes ermöglichen – sei es durch Vermarktung, Vermietung oder als Dienstleister. Die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln ist mir sehr wichtig. Es gibt so viele gute Produkte und innovative Ideen von unserenBauern. Ich freue mich sehr über diese Entwicklung und sehe den Beruf Bäuerin sehr positiv.
Ein Sprichwort sagt: Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau. Wer steht hinter einer erfolgreichen Frau?
Hinter jeder erfolgreichen Frau steht sie selbst. Nur mit etwas Gegenwind kann man wachsen und sich weiterentwickeln. Wenn alles nur eine „gmahde Wiesn“ ist, lernt man nichts. Man muss auch mutig sein.
Oft ist es schwer, Familie und Beruf zu vereinbaren. Ziehen Sie eine Grenze zwischen Arbeit und Privatleben?
Das Unternehmen nimmt schon sehr viel an Privatsphäre. Ich bin immer geistig mit der Firma verbunden und mache mir am Abend noch viele Gedanken, was noch zu machen ist, oder es kommt eine Eingebung. Die Arbeit ist doch immer sehr präsent. Man verzichtet auch auf einiges. Urlaub ist für mich sehr wichtig. Wenn ich einmal für eine Woche abschalten kann, bekomme ich den Kopf wieder frei für neue Ideen und kann mit Freude an der Arbeit in den Betrieb zurückkehren. Urlaub ist aber nur mit einem guten Team im Betrieb möglich, wenn man sich auf seine Mitarbeiter voll und ganz verlassen kann.
Was wünschen Sie sich von den Bäuerinnen?
Ich glaube, dass Potenzial für eine Zusammenarbeit mit den Bäuerinnen da wäre. Ich könnte mir eventuell vorstellen, mit den Seminarbäuerinnen gemeinsam Workshops abzuhalten. Ein Austausch und gegenseitiges Kennenlernen von Bäuerinnen und Unternehmerinnen würde mir gefallen. Wir könnten sicher viel voneinander lernen.
Gerlinde Longitsch: Meine größte Herausforderung war, die Meisterprüfung berufsbegleitend nachzumachen – neben der Neuübernahme des Betriebes Hasshold und neben meiner Familie mit einem kleinen Kind. Nur mit viel Arbeit und persönlichem Einsatz konnte ich diese schwierige Phase meistern und den Betrieb zu dem machen, was er heute ist. Immer wieder gab es Überlegungen, wie der Betrieb erweitert werden könnte und was zur Blumenhandlung passen würde. 2013 wurde das angrenzende Geschäft frei. So konnte die Idee von einem angeschlossenen Genussladen mit regionalen und internationalen Spezialitäten verwirklicht werden. Wichtig war und ist, dass die Produkte und Hersteller authentisch sind. Der Kontakt zu Lieferanten und die hohe Qualität der Produkte stehen an erster Stelle. Natürlich muss es den Kundinnen und Kunden auch schmecken.
Was macht Sie als Unternehmerin aus?
Wichtig ist, im Betrieb aktiv mitzuarbeiten und nicht nur „Chefin“ zu sein. Kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das A und O eines Betriebes. Deshalb bin ich eine der wenigen Floristinnen, die Lehrlinge ausbildet. Gerade jetzt bin ich auf der Suche nach einem Lehrling. Leider ist es sehr schwierig, motivierte Jugendliche zu finden, die eine Lehre absolvieren möchten. Wenn jemand Interesse hat, bitte gerne bei mir melden!
Was sind Ihre Stärken und Mitarbeiterstrategien?
Eine meiner Stärken lautet Spontanität. Bei mir muss es immer etwas Neues geben, wodurch ich mich gut auf Unvorhersehbares einstellen und rasch eine Lösung finden kann. Liebe zum Beruf und ein hohes Maß an Kreativität gehören zu den Grundvoraussetzungen für diese Arbeit. Für mich ist der persönliche Kontakt zu den Kunden aber das Wichtigste. Sie müssen sich gut aufgehoben fühlen, denn gerade in dieser schwierigen Zeit ist die Kundenbindung unerlässlich. Der Konsument entscheidet, ob es das Geschäft in einem Jahr auch noch gibt. Weiterbildung ist für mich ebenfalls ganz wichtig. Führungsstrategien ausarbeiten, aber auch Mitarbeiterschulungen gehören dazu, um ein Unternehmen erfolgreich führen können. Als Chefin bin ich gerecht und fordernd. Das Produkt muss perfekt für den Kunden sein, und das ist auch mein Anspruch an meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei mir gibt es keine halben Sachen.
Was sind die größten Herausforderungen als Unternehmerin?
Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, sich hervorzuheben vom Einheitsbrei. Ich versuche mit persönlicher Beratung und individuellem Service die Vorstellungen der Kunden zu erfüllen. Diese besondere Zeit möchte ich vor allem nutzen, um mir Gedanken zu machen, in welcher Weise mein Geschäft sich weiterentwickeln kann und wie ich es schaffe, dass die Kunden mir treu bleiben. Die Entwicklung eines weiteren Geschäftszweiges könnte ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft sein.
Worauf können sich Ihre Kunden dann bald freuen?
Das Abhalten von Workshops könnte ich mir gut vorstellen. Do-it-yourself ist jetzt in aller Munde, da sehe ich durchaus Potenzial für mein Unternehmen. Auch Online-Bestellungen im Genussladen und in der Blumenhandlung wären eine Option für mich.
Wie ist Ihr Bezug zur Landwirtschaft? Wie sieht das Bild einer Bäuerin 2021 in Ihrem Kopf aus?
Da ich selbst auf einem Bauernhof im Metnitztal aufgewachsen bin, habe ich sehr wohl Bezug zur Landwirtschaft. Das Bild der Bäuerin hat sich für mich sehr stark gewandelt – Gott sei Dank! Weg vom Mantelschürzen-Gummistiefel-Kopftuch–Klischee hat sich die Bäuerin zur Unternehmerin entwickelt. Mit Einsatz und Fleiß können auf den Bauernhöfen sehr gute Einnahmequellen erschlossen werden, die die Weiterführung des Betriebes ermöglichen – sei es durch Vermarktung, Vermietung oder als Dienstleister. Die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln ist mir sehr wichtig. Es gibt so viele gute Produkte und innovative Ideen von unserenBauern. Ich freue mich sehr über diese Entwicklung und sehe den Beruf Bäuerin sehr positiv.
Ein Sprichwort sagt: Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau. Wer steht hinter einer erfolgreichen Frau?
Hinter jeder erfolgreichen Frau steht sie selbst. Nur mit etwas Gegenwind kann man wachsen und sich weiterentwickeln. Wenn alles nur eine „gmahde Wiesn“ ist, lernt man nichts. Man muss auch mutig sein.
Oft ist es schwer, Familie und Beruf zu vereinbaren. Ziehen Sie eine Grenze zwischen Arbeit und Privatleben?
Das Unternehmen nimmt schon sehr viel an Privatsphäre. Ich bin immer geistig mit der Firma verbunden und mache mir am Abend noch viele Gedanken, was noch zu machen ist, oder es kommt eine Eingebung. Die Arbeit ist doch immer sehr präsent. Man verzichtet auch auf einiges. Urlaub ist für mich sehr wichtig. Wenn ich einmal für eine Woche abschalten kann, bekomme ich den Kopf wieder frei für neue Ideen und kann mit Freude an der Arbeit in den Betrieb zurückkehren. Urlaub ist aber nur mit einem guten Team im Betrieb möglich, wenn man sich auf seine Mitarbeiter voll und ganz verlassen kann.
Was wünschen Sie sich von den Bäuerinnen?
Ich glaube, dass Potenzial für eine Zusammenarbeit mit den Bäuerinnen da wäre. Ich könnte mir eventuell vorstellen, mit den Seminarbäuerinnen gemeinsam Workshops abzuhalten. Ein Austausch und gegenseitiges Kennenlernen von Bäuerinnen und Unternehmerinnen würde mir gefallen. Wir könnten sicher viel voneinander lernen.
Zur Person
Gerlinde Longitsch (49) führt erfolgreich das vor 40 Jahren gegründete Floristikgeschäft BlumenGenuss Hasshold in Althofen. 1997 hat sie es von ihrer Schwägerin Irmgard übernommen. Neben ihren fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kann sich die Meisterfloristin auf ihren Mann Daniel (53) verlassen, der ihr bei der Büroarbeit hilft. Ebenso auf ihren Sohn Markus (28), der sich hauptsächlich um den angrenzenden Genussladen kümmert. Auch ihre Schwester Marlies hilft im Betrieb mit. Privat engagiert sich Gerlinde Longitsch im Pfarrgemeinderat Althofen und beim Lions-Club Althofen/ Hemmaland.
Expertentipp: Das Einmaleins der Schnittblumenpflege
Damit Schnittblumen lange leuchten, sollte man sie für den Transport nach Hause in Papier einpacken. Bei längerem Transport ist auf die Wasserversorgung und Frostsicherheit zu achten. Das unverzichtbare Extra für jeden frischen Blumenstrauß sind die kleinen Frischhaltemittel. In den kleinen Päckchen befindet sich wertvolle Schnittblumennahrung, die ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Dazu sollte die Vase, in die Sie die Blumen stellen möchten, gründlich gereinigt werden. Danach das Frischhaltemittel in der richtigen Dosierung (10 g je Liter Wasser) auflösen und die Blätter bis zum Wasserrand entfernen. Die Stiele mit einem scharfen Messer schräg anschneiden und regelmäßig verwelkte Blumen aus dem Strauß entfernen. Nachts die Blumengrüße an einen kühlen Ort (über 3 °C) stellen.
Tipp: Wählen Sie die Vase so, dass die Stiele bis zur Bindestelle im Wasser stehen. Grundregel: Die Höhe der Vase sollte ein Drittel der gesamten Straußhöhe betragen.
Und besondere Kavaliere sollten nicht vergessen, die äußere Verpackung vor dem Überreichen des Straußes zu entfernen.
Tipp: Wählen Sie die Vase so, dass die Stiele bis zur Bindestelle im Wasser stehen. Grundregel: Die Höhe der Vase sollte ein Drittel der gesamten Straußhöhe betragen.
Und besondere Kavaliere sollten nicht vergessen, die äußere Verpackung vor dem Überreichen des Straußes zu entfernen.