Gut gewartet ins Frühjahr: Lüftungsanlagen in Schweinestallungen überprüfen
In puncto Stallklima verzeihen Schweine nur wenige Fehler: Herrscht Zugluft im Tierbereich oder sind die Stalltemperaturen zu niedrig, kommt es bei den Tieren sehr schnell zu gesundheitlichen Problemen. Ist es im Stall zu warm, fressen sie weniger Futter und die Leistungen sinken. Ist der Luftaustausch zu gering, steigt die Schadgaskonzentration, was zu unnötigem Stress bei den Tieren führt.
Tierhalterhalter sollten deshalb stets darauf achten, dass das Stallklima passt. Mindestens zweimal pro Jahr - vor allem im Frühjahr, aber auch im Herbst - sollten alle Zu- und Abluftbereiche kontrolliert und Fehler im Lüftungssystem beseitigt werden.
Tierhalterhalter sollten deshalb stets darauf achten, dass das Stallklima passt. Mindestens zweimal pro Jahr - vor allem im Frühjahr, aber auch im Herbst - sollten alle Zu- und Abluftbereiche kontrolliert und Fehler im Lüftungssystem beseitigt werden.
Der richtige Temperaturbereich ist das A und O
Die wichtigste Regelgröße aller Stalllüftungen ist immer noch der Temperaturmesswert. Sein Ergebnis muss repräsentativ und unverfälscht vorliegen.
Deshalb ist die richtige Positionierung der Temperaturfühler in den Abteilen enorm wichtig. Die Fühler müssen möglichst nah am Tierbereich angebracht werden, um die Temperaturverhältnisse wahrheitsgetreu abzubilden. In der Praxis findet man aber immer wieder Sensoren, die noch an der Außenwand oder in Deckennähe angebracht sind.
Darüber hinaus ist auch die Position der Temperaturfühler zu den Fenstern zu beachten. Temperaturfühler, die direkt von der Sonne angestrahlt werden, messen falsch. Durch die direkte Sonneneinstrahlung meldet der Fühler eine viel zu hohe Temperatur an den Klimacomputer. Die Folge: Der Stallklimacomputer erhöht die Luftrate, Lüftungsklappen öffnen sich, und die Abteiltemperatur fällt innerhalb von kurzer Zeit zu stark ab.
Deshalb ist die richtige Positionierung der Temperaturfühler in den Abteilen enorm wichtig. Die Fühler müssen möglichst nah am Tierbereich angebracht werden, um die Temperaturverhältnisse wahrheitsgetreu abzubilden. In der Praxis findet man aber immer wieder Sensoren, die noch an der Außenwand oder in Deckennähe angebracht sind.
Darüber hinaus ist auch die Position der Temperaturfühler zu den Fenstern zu beachten. Temperaturfühler, die direkt von der Sonne angestrahlt werden, messen falsch. Durch die direkte Sonneneinstrahlung meldet der Fühler eine viel zu hohe Temperatur an den Klimacomputer. Die Folge: Der Stallklimacomputer erhöht die Luftrate, Lüftungsklappen öffnen sich, und die Abteiltemperatur fällt innerhalb von kurzer Zeit zu stark ab.
Im 14-Tage-Rythmus empfindliche Bauteile reinigen
Neben der richtigen Position der Fühler hat auch deren regelmäßige Reinigung großen Einfluss auf die Messergebnisse. In den Stallungen wird durch die Fütterung und den Hautabrieb so viel Staub aufgewirbelt, dass es zumindest alle 14 Tage angebracht ist, die empfindlichen Bauteile zu säubern.
Fühlerabgleich einmal im Jahr
Überdies sollte man mindestens einmal pro Jahr die Fühler abgleichen. Dazu hängt man ein geeignetes Messgerät in unmittelbare Nähe des Fühlers oder misst die Fühlertemperatur mit einem Oberflächenthermometer. Anschließend werden die Messwerte mit den Daten verglichen, die die fest installierten Fühler an den Klimacomputer oder den Klimaregler melden. 0,5 °C Differenz sind akzeptabel. Ist die Abweichung größer, muss der Fühler neu kalibriert werden.
Saubere Anlagen - volle Leistung
In vielen Ställen wird die Frischluft über die Traufe und den Dachraum in die Abteile angesaugt. Zum Schutz gegen Vögel oder Schadnager befestigen viele Landwirte Drahtgitter an die Unterseite der Traufe.
Diese Gitter setzen sich allerdings über das Jahr hinweg sehr leicht zu, z.B. durch Pollen, Staub oder auch Spinnweben. Sind die Gitter erst einmal verschmutzt, sucht sich die Luft andere Wege in den Stall. Dadurch erhöhen sich die Energiekosten, weil der Gegendruck im Lüftungssystem steigt. Und je höher die Luftraten sind, desto teurer wird es.
Diese Gitter setzen sich allerdings über das Jahr hinweg sehr leicht zu, z.B. durch Pollen, Staub oder auch Spinnweben. Sind die Gitter erst einmal verschmutzt, sucht sich die Luft andere Wege in den Stall. Dadurch erhöhen sich die Energiekosten, weil der Gegendruck im Lüftungssystem steigt. Und je höher die Luftraten sind, desto teurer wird es.
Staubschichten steigern den Energieverbrauch
Die Zuluft transportiert ständig feine Staubpartikel und Pollen in den Stall. Bei geringen Luftraten während der Wintermonate setzen sich die Partikel in den Zuluftkanälen ab, oder sie bleiben in Spinnennetzen hängen. In Rieselkanälen bzw. oberhalb von Porendecken bilden sich mit der Zeit zentimeterdicke Staubschichten. Vor allem Lüftungsdecken mit Dämmschicht setzen mit der Zeit zu und die Durchlässigkeit der Decke sinkt. Die erforderlichen Sommerluftraten können nicht mehr gewährleistet werden und der Stromverbrauch steigt unter Umständen erheblich.
Mit Reinigung Bakterien- und Insektenbefall vermeiden
Ähnlich verhält es sich mit Abluftkanälen. Staub- und Schmutzpartikel setzen sich bei niedrigen Luftraten ab. Die Ablagerungen erhöhen den Widerstand für die Ventilatoren und dienen Bakterien und kleineren Insekten als Nahrungsgrundlage. Das Ungeziefer vermehrt sich und gelangt über Umwege wieder in den Tierbereich.
Aus diesem Grund ist eine Reinigung aller Zu- und Abluftelemente im Frühjahr dringend anzuraten. Auch die Dämmschicht der Zuluftdecken muss jährlich kontrolliert werden und grobe Verschmutzungen sind unbedingt zu entfernen.
Tipp: Wartungsöffnungen schon bei der Planung berücksichtigen
Damit die Reinigung entsprechend durchgeführt werden kann, sollten schon in der Planung Wartungsöffnungen in den Zu- und Abluftkanälen sowie an den Lüftungsdecken vorgesehen werden bzw. bei bestehenden Anlagen nachgerüstet werden.
Ventilatoren und deren Schutzgitter reinigen und damit Stromkosten sparen
Auch die regelmäßige Reinigung der Ventilatoren und deren Schutzgitter macht sich sehr schnell bezahlt. Schließlich läuft der Ventilator in vielen Fällen 8.760 Stunden im Jahr. Jede Mehrleistung, verursacht durch verschmutzte Gitter und Ventilatorflügel, macht sich auf der Stromrechnung bemerkbar. Besteht keine Gefahr für Mensch und Tier durch den laufenden Ventilator, sollte man die Gitter überhaupt entfernen.
Undichtheiten im Lüftungssystem beseitigen
An Schwachstellen in der Dämmung von Abluftkanälen und Zuluftdecken können sich teilweise hohe Kondensatmengen ansammeln. Zusammen mit dem Staub aus der Zu- und Abluft bilden sich Verschmutzungen, die man unbedingt regelmäßig entfernen sollte. Überdies sollte man das gesamte System regelmäßig auf Dichtheit überprüfen. Dringt die Luft über undichte Türen, Decken, Schächte oder offene Wandbohrungen ins Abteil ein, reagieren die Tiere darauf sehr empfindlich. Bei hohen Sommerluftraten verschärft sich das Problem.
Bei Riesel- oder Porendecken haben schon kleinste Schlitze an den Türen oder andere Undichtheiten im System große Auswirkung und beeinflussen die Tiergesundheit negativ. Bei einem nur 4 cm breiten Schlitz und einer Luftgeschwindigkeit von 2 m pro Sekunde gelangen pro Stunde etwa 260 m³ Falschluft ins Abteil.
Lüftungsfehler und Undichtheiten können kritisch werden
Besonders kritisch wird die Situation, wenn im Abteilgang Spaltenböden liegen. In diesem Fall "fließt“ die Falschluft unter der Tür hindurch direkt in den Güllekanal. Dort reichert sie sich mit Schadgasen aus der Gülle an und steigt anschließend in den Tierbereich auf.
Zur Lokalisierung etwaiger Lüftungsfehler und Undichtheiten sind Nebelgeräte bzw. Nebelpatronen und Wärmebildkameras nützliche Hilfsmittel. Ein Lüftungscheck durch einen Stallklimaberater ist sehr hilfreich und unterstützt beim Optimieren der Lüftungsanlage.
Zur Lokalisierung etwaiger Lüftungsfehler und Undichtheiten sind Nebelgeräte bzw. Nebelpatronen und Wärmebildkameras nützliche Hilfsmittel. Ein Lüftungscheck durch einen Stallklimaberater ist sehr hilfreich und unterstützt beim Optimieren der Lüftungsanlage.
Falschluft aus dem Güllesystem gefährdet Tiere
Eine weitere Ursache für Falschluft sind undichte Gülleschieber auf dem Zentralgang. Sitzt der Schieber nicht stramm an der Abteilwand, entsteht eine mehrere Zentimeter breite Öffnung. Durch sie strömt Falschluft zunächst in den Güllekeller und dann weiter in den Tierbereich. Das kann zu Reizungen der Atemwege oder zu Lungenerkrankungen führen. Zusätzlich löst die mit Schadgasen angereicherte Luft Stress bei den Tieren aus, was die Aggressivität in der Bucht verstärken kann. Bei Stallneubauten sollte man daher immer darauf achten, dass die Schieber dicht an der Wand anliegen. In Altbauten lässt sich der Falschlufteintrag nachträglich verhindern, indem man die Gülleschieber im Zentralgang mit einer Kunststoff- oder Metallplatte abdeckt. Diese sollten festsitzen und von den Tieren, die z.B. beim Verladen auf dem Gang laufen, nicht verschoben werden können. Sitzen die Schieber nicht direkt an der Wand, sollte der Schlitz zusätzlich mit Gummistreifen abgedichtet werden.
Lüftungscomputer: Einstellungen anpassen
Vor dem Frühjahr bzw. Sommer muss auch der Lüftungscomputer umgestellt werden. Die Außentemperaturen steigen, zusätzlich verstärken sich die Tag-Nacht-Schwankungen. Um diese Schwankungen, die bei bis zu 20 °C liegen können, abzufedern, müssen bei der Lüftungscomputereinstellung zwei wichtige Punkte berücksichtigt werden:
- Die Solltemperatur muss bei hohen Temperaturen und starken Außentemperaturschwankungen um mindestens 2 bis 3 °C angehoben werden.
- Der Regelbereich bzw. die Spreizung sollte erhöht werden. Dies führt zu einer trägeren Reaktion der Lüftung. Die Lüfter fahren dann nicht mehr so schnell auf 100% Volllast, so werden Temperaturschwankungen im Abteil verhindert.
Alarmanlage überprüfen
Ein weiteres Augenmerk gilt der Überprüfung der Alarmanlage. Beim Ausfall von Lüftern und starken Temperaturerhöhungen, die deutlich über dem Sollwert liegen, muss Alarm ausgelöst werden. Überprüfen Sie daher die Einstellungen und die Funktionstüchtigkeit der Alarmanlage durch einen Testalarm. Kontrollieren Sie bei dieser Gelegenheit auch, ob die Telefonnummern, an die der Alarm weitergeleitet wird, noch aktuell sind. Überprüfen Sie zudem, ob die Akkus der Alarmanlage funktionieren. Sicherheitshalber sollten diese alle zwei Jahre ausgetauscht werden. Auch nach jedem Gewitter sind die Alarmanlagen sorgfältig zu überprüfen, um etwaige Schäden an elektronischen Bauteilen durch Überspannungen nach indirekten Blitzschlägen sofort zu erkennen.