Landwirte setzen Technologien ein, um Erträge zu steigern und Betriebsmittelmengen zu reduzieren. Gleichzeitig suchen sie nach Möglichkeiten, ihren Energieverbrauch zu senken – hier kommt die Digitalisierung ins Spiel: Sie ist ein wichtiger Treiber für die Energieeffizienz – warum? Darüber informiert der Beitrag.
Warum spart Technik Energie?
Ein Grund, warum Digitalisierung Energie sparen hilft: Eine verbesserte Kommunikation und Koordination zwischen verschiedenen Teilen des Energiesystems kann dazu beitragen, den Energieverbrauch vor allem durch die Betriebsmitteleinsparung zu senken und Energie wirksamer zu nutzen.
In einer sich rasch entwickelnden Welt ist es für Landwirte wichtiger denn je, Nahrungsmittel effizient zu produzieren. Durch die Digitalisierung des landwirtschaftlichen Prozesses können Landwirte mit den neuesten Informationen und Technologien in Verbindung treten, die ihnen helfen, die Effizienz zu steigern und die Produktion zu optimieren.
Attraktive Perspektiven fürs Wirtschaften
Digitale Hilfsmittel eröffnen attraktive Perspektiven für die Bewirtschaftung. So können beispielsweise Online-Kartierungstools verwendet werden, um die Bepflanzung und Bewässerung effizienter zu planen. Mit GPS-fähigen Geräten lassen sich Überlappungen minimieren und Aufgaben wie das Behandeln von Pflanzen automatisieren, während Sensoren zur Überwachung der Bodenfeuchtigkeit oder des Gesundheitszustands der Pflanzen eingesetzt werden können.
Digitalisierung und Energieeffizienz liegen im Trend
Digitalisierung und Energieeffizienz in der Landwirtschaft sind eine perfekte Kombination. Die Digitalisierung spielt in der Landwirtschaft eine immer wichtigere Rolle. Landwirte setzen GPS-gesteuerte Geräte, Sensoren und Software für die Präzisionslandwirtschaft ein, um ihre Erträge zu steigern und den Betriebsmittelverbrauch zu senken. Diese Technologie hilft den Landwirten auch dabei, ihren Wasserverbrauch und die Bodengesundheit besser zu kontrollieren. Jede eingesparte Ressource, die nicht produziert werden muss, spart Energie.
Energieeffizienz ist ein weiterer wichtiger Trend in der Landwirtschaft. Landwirte suchen nach Möglichkeiten, ihren Energieverbrauch zu senken, sei es durch den Einsatz effizienterer Geräte oder auch durch die Einführung von Verfahren, die weniger Energie benötigen.
Viele Landwirte wenden zum Beispiel reduzierte Bodenbearbeitungsmethoden wie Direktsaat an oder rüsten ihre Zugmaschinen mit Reifendruckregelanlagen aus, um den Treibstoffverbrauch ihrer Maschinen zu senken.
Innovation Farm prüft neue Technologien
Welche neuen Technologien die Energieeffizienz steigern und wie sie das tun, prüft, demonstriert und vermittelt die Innovation Farm. Neue Produkte, Entwicklungen oder technische Lösungen sollen untersucht, praktisch erprobt und verständlich gemacht werden. Damit soll der Nutzen neuer Entwicklungen für die österreichische Landwirtschaft besser herausgearbeitet und der Zugang für Landwirte erleichtert werden. Im Fokus stehen Ackerbau, Grünland sowie Tierhaltung.
Geprüft: Lenksysteme und Spurplanung
Viele österreichische Landwirte haben sich in den letzten Jahren für die Anschaffung eines Lenksystems entschieden. Es bietet hervorragende Möglichkeiten, verschiedene Arbeitsabläufe zu verbessern und den Arbeitskomfort zu erhöhen.
In der Praxis schöpfen Landwirte dieses Potenzial jedoch oft nicht voll aus. Der Einsatz von modernen Spurführungs- und Lenksystemen in vollem Umfang bringt sehr viele Vorteile mit sich. Neben einer massiven Fahrerentlastung und Arbeitszeitersparnis lassen sich mit dieser Technologie auch eine Menge an Betriebsmitteln und somit Kosten sparen.
Eine um zirka zehn Prozent* reduzierte Überlappung durch die korrekte Nutzung des Lenksystems schlägt sich bei der Bodenbearbeitung in etwa im gleichen Maße in der Kraftstoffersparnis nieder. Auch andere Betriebsmittel wie Saatgut, Pflanzenschutzmittel oder Dünger werden durch die Reduktion von Überschneidungen eingespart. Hier lassen sich im Speziellen noch einmal zusätzlich bis zu fünf Prozent* mit einer automatischen Teilbreitenschaltung, auch als Section Control bezeichnet, einsparen. Diese Zahlen bestätigen sich auch bei laufenden Versuchen mit den Firmen Lindner, Steyr Traktoren und dem Lagerhaus Technikcenter mit John Deere an den Standorten der Innovation Farm in Mold und Wieselburg.
Geprüft: Teilflächenangepasste Bodenbearbeitung
Auf unterschiedliche Bodeneigenschaften innerhalb eines Schlages kann nicht nur beim Düngen oder der Aussaat eingegangen werden, sondern auch bei der Bodenbearbeitung macht dies durchaus Sinn, um die Effizienz zu erhöhen und dadurch Kraftstoff einzusparen.
Das Ziel ist, auf der Basis einer vorab erstellten Applikationskarte die Bodenbearbeitung so flach wie möglich, aber so tief wie nötig in den einzelnen Teilflächen durchzuführen. Der Innovation Farm Standort Wieselburg beschäftigte sich mit diesem Thema und konnte bei einem Versuch in Zusammenarbeit mit der Firma Lemken einen um 28 Prozent niedrigeren Zugkraftbedarf feststellen, der in einer Kraftstoffersparnis von 14 Prozent resultierte.
Geprüft: Energieautarke Agrarroboter
Die Robotik in der Landwirtschaft ist ein spannendes, neues Feld mit großem Potenzial. Landwirte suchen immer nach Möglichkeiten, die Effizienz und den Ertrag zu steigern. Die Robotik bietet hier viele Möglichkeiten. Sie kann für Aufgaben, wie die Überwachung von Pflanzen, die Aussaat, die Pflege und sogar die Ernte eingesetzt werden.
In Zukunft werden Roboter eine noch größere Rolle in der Landwirtschaft spielen und sie effizienter und nachhaltiger machen. Die Innovation Farm hat in diesem Bereich zwei energieeffiziente Modelle getestet.
Farmdroid arbeitet Tag und Nacht
Im Jahr 2021 wurde der Farmdroid genauer unter die Lupe genommen. An relativ sonnigen Tagen können die vier Solarpanels auf dem „Dach“ des Roboters bis zu 20 Kilowattstunden pro Tag erzeugen. Dank der Sonne und zwei Lithium/Ionen Akkus kann dieser Roboter energieautark und CO2-neutral Tag und Nacht betrieben werden. Roboter können 24 Stunden am Tag arbeiten, müssen keine Pausen machen und man kann sie für bestimmte Aufgaben programmieren.
Geprüft: Vollautonomen Hackroboter getestet
Dieses Jahr war der Farming GT von Farming Revolution an der Reihe. Der vollelektrische, vollautonome Hackroboter arbeitet mit einem Verbrauch von nur 1,5 Kilowatt und hat somit ebenfalls eine sehr geringe CO2 Bilanz.
Die Artikelserie "Energiesparen in der Landwirtschaft"
Die Serie "Energiesparen in der Landwirtschaft“ nimmt den Energieverbrauch am landwirtschaftlichen Betrieb unter die Lupe. In sieben Teilen informieren Sie unsere Experten, wo es vom Treibstoff bis zum Notstrom, vom Haus bis zum Feld Möglichkeiten gibt, Energie einzusparen, effizienter zu nutzen und dabei zugleich das Klima zu schützen.