Die Nachfrage nach Rundholz ist sehr gedämpft
Die österreichische Wirtschaftsleistung ist weiterhin rückläufig. Eine baldige Trendwende ist laut Konjunktureinschätzungen nicht zu erwarten, da der Rückgang inzwischen weite Teile der Wirtschaft erfasst hat. Aufgrund der rückläufigen Baukonjunktur ist der Schnittholzabsatz und daher der Einschnitt nach wie vor sehr reduziert. Dementsprechend gering ist in den meisten Regionen auch die Nachfrage nach Nadelsägerundholz. Die Holzernte konzentriert sich auf die Schadholzaufarbeitung. Folglich kann es außerhalb dieser Gebiete zu einem verringerten Angebot bzw. zur Nachfragebelebung kommen, die sich jedoch preislich noch nicht auswirkt. Mit Ausnahme von Kärnten, wo das Preisniveau schadholzbedingt geringer war, sind die Preise weiter gefallen. Die 100-Euro-Marke ist in den Preisbändern nicht mehr zu finden, das Leitsortiment Fichte A/C 2b+ befindet sich preislich zwischen 78 - 95 Euro je FMO. Die Talsohle sollte damit erreicht sein. Der Absatz von Kiefer ist nur mit großen Preiszugeständnissen möglich. Mengen fließen überwiegend in den Export. Die Nachfrage nach Lärche ist ungebrochen rege und übersteigt oft das Angebot. Die Papier-, Platten- und Zellstoffindustrie ist ebenfalls von Absatzrückgängen betroffen. Entsprechend gut bevorratet sind die Rohstofflager und gering ist die Nachfrage nach Nadelindustrierundholz. Während in Kärnten die Anlieferung und Übernahme streng kontingentiert ist, fließen im übrigen Bundesgebiet die eher gering anfallenden Mengen normal ab. Der aktuell verringerte Einschnitt der Sägeindustrie und daraus resultierende geringere Mengen an Sägenebenprodukten wirken hier zusätzlich positiv. Die Preise für Nadelindustrierundholz wurden regional jedoch ebenfalls abgesenkt.
Neue Richtlinie
Die Nachfrage nach Energieholz verläuft auf einem für die
Jahreszeit üblichen Niveau, wobei das Angebot vor allem in den
Schadgebieten sehr groß ist. Ab
1. Jänner 2024 müssen Energieerzeuger ab 20 MW die Einhaltung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) nachweisen. Lieferanten solcher Werke
müssen ein eigenes Formular
unterschreiben, weil diese Mengen sonst nicht als "Erneuerbare Energie" anrechenbar
sind. Qualitativ hochwertiges,
ofenfertiges Brennholz wird rege
nachgefragt. Nach dem sprunghaften Anstieg der Nachfrage im
Vorjahr sind die Lieferanten vorbereitet und haben dementsprechende Mengen disponiert.