Das bringt die Steuerreform den Bauern

Mit der Einigung auf eine „ökosoziale Steuerreform“ hat die Bundesregierung eines ihrer Leuchtturmprojekte verwirklicht. Der Kern der Reform: Klimaschädlichem CO2 einen Preis geben und gleichzeitig die Menschen entlasten und Investitionen in mehr Klimaschutz ankurbeln. Dem Beschluss des Regierungskollegiums waren heiße Diskussionen über die Höhe des CO2-Preises vorausgegangen. Am Ende des Tages einigte man sich auf einen Einstiegspreis von 30 Euro pro to mit einem stufenweisen Anstieg bis 55 Euro bis ins Jahr 2025. Dies schlägt sich auf einen steigenden Dieselpreis von neun Cent im Jahr 2022 bis 16 Cent im Jahr 2025 nieder.
Im Gegenzug dazu wurden zahlreiche Maßnahmen, die auch die Landwirtschaft betreffen, gesetzt:
Im Gegenzug dazu wurden zahlreiche Maßnahmen, die auch die Landwirtschaft betreffen, gesetzt:
- CO2-Vergütung
Durch die Einführung einer CO2-Rückvergütung soll sichergestellt werden, dass die Preissteigerungen für Diesel im Zuge der Steuerreform keine Mehrbelastung für die Land- und Forstwirtschaft mit sich bringt. Hintergrund ist, dass der vollständige Ausstieg aus fossilen Energieträgern bei Traktoren aktuell und auch in naher Zukunft mangels technischer Alternativen nicht möglich ist.
- Investprogramm „Energieautarke Bauernhöfe“
25 Mio. Euro pro Jahr sollen für Investitionen in Photovoltaikanlagen und die Stromspeicherung auf Bauernhöfen zur Verfügung stehen. Die Eigenstromabgabe für Erneuerbare Energie fällt.
- Reduktion der KV-Beiträge
Die Krankenversicherungsbeiträge sollen speziell für kleinere Einkommen ab dem 1. Juli 2022 um bis zu 1,7 % reduziert werden.
- Regionaler Klimabonus
Der regionale Klimabonus soll Menschen entlasten, die aufgrund ihres Wohnorts mehr auf ihr Auto angewiesen sind. Konkret wird es ab 2022 den Bonus in vier Stufen geben, je nachdem wo sich der Hauptwohnsitz in Österreich befindet – in einer städtischen oder in einer ländlichen Gemeinde: nämlich 100 Euro, 133 Euro, 167 Euro oder 200 Euro. Für jedes Kind gibt es den Bonus in der Höhe von 50 %.
- Sauber-Heizen-Offensive
Derzeit gibt es noch 60.000 Ölheizungen in Kärnten. Für den Umstieg auf erneuerbare Energie beim Heizen (Biomasse, Pellets usw.) sind insgesamt 500 Mio. Euro vorgesehen. Davon profitiert mittel- bis langfristig insbesondere auch die Land- und Forstwirtschaft als Lieferant von Biomasse.
- Regionale Lebensmittelbepreisung
Mit einer entfernungsabhängigen Bepreisung sollen heimische Lebensmittel steuerlich begünstigt werden und damit gegenüber ausländischen Lebensmitteln wettbewerbsfähiger gemacht werden.
- Familienbonus und Kindermehrbetrag
Für alle steuerpflichtigen Landwirte wird der Familienbonus ab 1. Juli 2022 von 1500 Euro auf 2000 Euro pro Kind und Jahr schlagend. Von der Erhöhung des Kindermehrbetrags auf 450 Euro profitieren auch die Landwirte.
Huber begrüßt Maßnahmen
Im Rahmen der traditionellen LK-Erntebilanz-Pressekonferenz (siehe Seite 6) begrüßte LK-Präsident Siegfried Huber die geplante Einführung der CO2-Rückvergütung für die Landwirtschaft. Auch die Reduktion der Krankenversicherungsbeiträge um 1,7 % speziell für kleinere Einkommen wertet Huber positiv für die bäuerliche Bevölkerung. Das Förderpaket für energieautarke Bauernhöfe in der Höhe von 25 Mio. Euro pro Jahr passt für den LK-Präsident haargenau in die LK-Zukunftsstrategie für 2030. Abschließend stellte Huber klar: „Die Maßnahmen sind zu begrüßen. Aber wenn wir unsere kleinstrukturierte Landwirtschaft erhalten wollen, führt an besseren Preisen und einem höheren Anteil an der Wertschöpfung für die Bauern kein Weg vorbei!“