Chance Wald und Holz in fordernden Zeiten
LAbg. KR Stefanie Ofner vertrat LHStv. Martin Gruber und ging in ihrer Grußadresse auf die großen Herausforderungen Klimawandel und EU-Verordnungen ein, mit welchen Kärntens Waldbäuerinnen und -bauern zu kämpfen haben. Sie bedankte sich bei ihnen für ihr Wirken und ihre zukunftsorientierte Waldbewirtschaftung. Forstausschussobmann KR Dipl.-Ing. Walter Hochsteiner übernahm die Begrüßung in Vertretung von LK-Präsident Siegfried Huber. Er würdigte ebenfalls die Leistung der Waldbesitzerinnen und -besitzer bei der Aufarbeitung der Kalamitätsschäden in den vergangenen Jahren. Die Talsohle sei leider noch nicht durchschritten, denn der Borkenkäfer breite sich momentan weiter in Richtung Osten aus. Mit "Willkommen in Absurdistan" wies Hochsteiner auf die strenge Forstgesetzgebung in Österreich und auf die nachhaltige Waldbewirtschaftung versus teilweise undurchführbare EU-Vorgaben hin. Während in Kärnten die Waldfläche in den vergangenen 30 Jahren um 3% zugenommen habe, hätte Brasilien in der gleichen Zeit eine Fläche so groß wie Deutschland abgeholzt. "Wir sollen nun Forderungen und Vorgaben der EU ausbaden, die eigentlich für andere bestimmt wären", sagte Hochsteiner. Die Moderation der Veranstaltung mit vier Referaten übernahm KAD Dipl.-Ing. Hans Mikl.
Vorbild Natur
Der Holzbau-Pionier Dr. Erwin Thoma sprach über seinen Werdegang, das Besondere an Mondholz und über Nachhaltigkeit auf mehreren Ebenen. Er nehme die Natur als Vorbild, denn als Förster habe er den Wald als System kennengelernt, das in einer für den Menschen nicht fassbaren Weise perfekt vernetzt sei. Im Wald würden gigantische Mengen an Material gebildet, transportiert und rückgebildet. All das passiere, ohne dass von außen Energie zugeführt werde, Müll anfalle oder anderes Leben belastet werde - ein spannender Gegenentwurf zu dem, was wir Menschen in unserer modernen Gesellschaft trieben.
Vor seinem Haus stehe ein Kirschbaum, den er während des Jahreslaufes beobachte. Der Kirschbaum sei eine echte Sharing Economy, ein funktionierendes Ökosystem, das von vielen Wesen getragen, ernährt und vermehrt werde. In diesem System seien Intelligenz und Bildung dezentral organisiert, Wertstoffe würden in den Kreislauf zurückfließen und Schwächephasen im Kollektiv überwunden. "Der Kirschbaum schafft es, dass jedes Lebewesen, das mit ihm zu tun hat, sein Freund ist", fasste Thoma zusammen. Und das sei das Geheimnis des Erfolges. Er habe über 3.000 Häuser in 30 Ländern der Erde gebaut, die zu 100% aus naturreinem, mondphasengeschlägertem, heimischem Nadelholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft bestehen. Am Ende der Nutzungsdauer könne das Material wiederverwertet werden und wäre kein Sondermüll. Ein Haus müsse so gebaut sein, wie ein Baum, eine Stadt wie ein Wald. Auch dort gäbe es keinen Abfall.
Vor seinem Haus stehe ein Kirschbaum, den er während des Jahreslaufes beobachte. Der Kirschbaum sei eine echte Sharing Economy, ein funktionierendes Ökosystem, das von vielen Wesen getragen, ernährt und vermehrt werde. In diesem System seien Intelligenz und Bildung dezentral organisiert, Wertstoffe würden in den Kreislauf zurückfließen und Schwächephasen im Kollektiv überwunden. "Der Kirschbaum schafft es, dass jedes Lebewesen, das mit ihm zu tun hat, sein Freund ist", fasste Thoma zusammen. Und das sei das Geheimnis des Erfolges. Er habe über 3.000 Häuser in 30 Ländern der Erde gebaut, die zu 100% aus naturreinem, mondphasengeschlägertem, heimischem Nadelholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft bestehen. Am Ende der Nutzungsdauer könne das Material wiederverwertet werden und wäre kein Sondermüll. Ein Haus müsse so gebaut sein, wie ein Baum, eine Stadt wie ein Wald. Auch dort gäbe es keinen Abfall.
Lebensgrundlage
KR Thomas Rinner und Ing. Helmut Wachernig, zwei Waldbauern und Nachbarn aus dem Metnitztal, bewirtschaften ihre beiden über 100 ha großen Betriebe nach den Pro Silva-Grundsätzen der nachhaltigen Waldwirtschaft. Sie haben beide den Staatspreis für beispielhafte Waldwirtschaft verliehen bekommen und setzen auf eine gute überbetriebliche Zusammenarbeit. Für sie sei der Wald ein wichtiges wirtschaftliches Standbein in Form von Holzverkauf und Arbeitseinkommen, erklärten sie.
Auch ihre Wälder blieben von Starkereignissen nicht verschont. Durch das schnelle Reagieren bei Sturm- und Schneebruch konnten größere Probleme mit dem Borkenkäfer noch vermieden werden. Beide verfolgen das Ziel, die Jugend für die Arbeit im Wald zu begeistern. Wachernig jun. beispielsweise erläuterte, er verwende die sozialen Medien, um die Forstwirtschaft jungen Menschen näherzubringen. Auf Instagram und Youtube zeige er als "Woldwastl" seinen spannenden beruflichen Alltag. Denn er habe sich entschieden, im elterlichen Betrieb mitzuarbeiten und ihn auch in die Zukunft zu führen - mit all den Veränderungen, die in unsere Zeit gehören.
Unbedingt notwendig seien allerdings, wie die beiden ausführten, stabilere Rahmenbedingungen, denn sonst sehen sie den Arbeitsplatz Wald in Gefahr. Es dürfe kein "Rohstoff-Kolonialismus" betrieben werden, denn starke Marktschwankungen würden die nachhaltige Entwicklung massiv gefährden. "Die Waldbewirtschaftung ist ein wichtiger Teil der Wertschöpfungskette! Waldprodukte müssen einen höheren Wert bekommen!", sind sich Rinner und Wachernig einig.
Auch ihre Wälder blieben von Starkereignissen nicht verschont. Durch das schnelle Reagieren bei Sturm- und Schneebruch konnten größere Probleme mit dem Borkenkäfer noch vermieden werden. Beide verfolgen das Ziel, die Jugend für die Arbeit im Wald zu begeistern. Wachernig jun. beispielsweise erläuterte, er verwende die sozialen Medien, um die Forstwirtschaft jungen Menschen näherzubringen. Auf Instagram und Youtube zeige er als "Woldwastl" seinen spannenden beruflichen Alltag. Denn er habe sich entschieden, im elterlichen Betrieb mitzuarbeiten und ihn auch in die Zukunft zu führen - mit all den Veränderungen, die in unsere Zeit gehören.
Unbedingt notwendig seien allerdings, wie die beiden ausführten, stabilere Rahmenbedingungen, denn sonst sehen sie den Arbeitsplatz Wald in Gefahr. Es dürfe kein "Rohstoff-Kolonialismus" betrieben werden, denn starke Marktschwankungen würden die nachhaltige Entwicklung massiv gefährden. "Die Waldbewirtschaftung ist ein wichtiger Teil der Wertschöpfungskette! Waldprodukte müssen einen höheren Wert bekommen!", sind sich Rinner und Wachernig einig.
In Wert setzen
Ing. Fritz Klaura, Zimmerer- und Holzbaumeister, wählte als Einstieg in seinen Vortrag den Nachhaltigkeitsgedanken, der von Carl von Carlowitz 1713 definiert wurde. Für ihn stelle dies den Beginn der Inwertsetzung des eigenen Materials dar. "Holz ist ein zu wertvoller Rohstoff, um ihn zu verheizen. Holz zu verbauen ist besser. Erst wenn alle Gebäude saniert sind, können wir uns Gedanken darüber machen, den Restwärmebedarf mit Holz zu decken. Die Kaskadennutzung macht Holz unschlagbar nachhaltig", sagte Klaura. Er zeigte anhand vieler schöner Fotos vom bäuerlichen Holzbau, um welch tollen Rohstoff es sich beim Holz handle, und ging auch auf das Thema Rückbau ein. Bei mechanischen Verbindungen wäre ein Rückbau kein Problem, und so wäre eine Nutzung von Holz in Kaskaden über einen Zeitraum von 2000 Jahren möglich. Klaura appellierte, Holz am eigenen Betrieb in Wert zu setzen: "Die Bauern sollen ihr Rundholz nicht billig verkaufen und Bretter oder gar andere Baumaterialien teuer einkaufen, sondern in die Inwertsetzung gehen!"
Bei allen Schwierigkeiten, mit welchen die Forst- und Holzwirtschaft momentan zu kämpfen hat, schafften es die vier Referenten, Wald und Holz als Chance darzustellen.
Einen schönen Ausklang mit guten Gesprächen und Diskussionen fand die Veranstaltung bei Gulasch und Bier. Ein großer Dank gilt Hirter Bier und Kärntner Fleisch für die Unterstützung.
Bei allen Schwierigkeiten, mit welchen die Forst- und Holzwirtschaft momentan zu kämpfen hat, schafften es die vier Referenten, Wald und Holz als Chance darzustellen.
Einen schönen Ausklang mit guten Gesprächen und Diskussionen fand die Veranstaltung bei Gulasch und Bier. Ein großer Dank gilt Hirter Bier und Kärntner Fleisch für die Unterstützung.