Borkenkäfer im Fokus
Großer Buchdrucker
Der Große Buchdrucker (Ips typographus) erreicht eine Größe von 4,2 bis 5,5 mm und kommt vorwiegend in der Fichte im unteren Stammbereich vor. Man erkennt den Buchdrucker an seinem Absturz mit vier Zähnen, wobei der dritte Zahn von oben am größten ist. Er ist einer der häufigsten, auffälligsten und schädlichsten Borkenkäfer, der leicht zur Gradation (Massenvermehrung) neigt und auch vitale Bäume befällt. Anflugbäume
sind 60-jährige und ältere, kränkelnde Bäume. Der Befall beginnt meist im unteren Kronenbereich und geht
dann tiefer. Das Schadbild erkennt man an den längs gerichteten Muttergängen, welche meist zwei- bis dreiarmig sind. Die Larvengänge zweigen rechtwinklig vom Muttergang ab und sind leicht geschlängelt, verbreitern sich rasch, sind verhältnismäßig kurz und mit braunem Bohrmehl verstopft.
Nach der Überwinterung des Käfers im Boden und unter der Rinde befallener Bäume kommt es ab Mitte April bis Ende Mai bei einer Tagestemperatur von 16,5 °C zum ersten Käferflug. Ein weiterer Schwarmhöhepunkt
erfolgt meist im Juli oder August. Je nach Witterungslage sind bis zu drei Generationen möglich. Viele weibliche Käfer verlassen nach der ersten Eiablage das Brutsystem, suchen sich meist einen neuen Wirtsbaum und legen eine weitere Brut, die Geschwisterbrut, an. Es sind bis zu drei Geschwisterbruten möglich.
sind 60-jährige und ältere, kränkelnde Bäume. Der Befall beginnt meist im unteren Kronenbereich und geht
dann tiefer. Das Schadbild erkennt man an den längs gerichteten Muttergängen, welche meist zwei- bis dreiarmig sind. Die Larvengänge zweigen rechtwinklig vom Muttergang ab und sind leicht geschlängelt, verbreitern sich rasch, sind verhältnismäßig kurz und mit braunem Bohrmehl verstopft.
Nach der Überwinterung des Käfers im Boden und unter der Rinde befallener Bäume kommt es ab Mitte April bis Ende Mai bei einer Tagestemperatur von 16,5 °C zum ersten Käferflug. Ein weiterer Schwarmhöhepunkt
erfolgt meist im Juli oder August. Je nach Witterungslage sind bis zu drei Generationen möglich. Viele weibliche Käfer verlassen nach der ersten Eiablage das Brutsystem, suchen sich meist einen neuen Wirtsbaum und legen eine weitere Brut, die Geschwisterbrut, an. Es sind bis zu drei Geschwisterbruten möglich.
Kupferstecher
Der Kupferstecher (Pityogenes chalcographus) erreicht eine Größe von 1,6 bis 2,9 mm und kommt hauptsächlich in der Fichte im dünnrindigen Bereich von Stämmen (Wipfeln) und Ästen vor. Man erkennt
den Kupferstecher an seinem Absturz mit drei Zähnen und an den braunen Beinen und Antennen. Das Schadbild erkennt man an dem Sternengang mit drei bis sechs Muttergängen (ca. 6 cm lang), Larvengänge
sind relativ kurz (2 bis 4 cm). Der Kupferstecher ist in ständiger Gesellschaft des Buchdruckers. Da er dünne Rinde bevorzugt, bohrt er sich in älteren Beständen in obere Stammteile und Äste ein, oder er befliegt Stangenhölzer. Bei einem Überangebot an bruttauglichem Material (z. B. Schlagabraum, Sturmholz oder unter Trockenstress leidende Bäume) kann es leicht zu Massenvermehrung und zum Befall gesunder Bäume kommen. Der Kupferstecher gehört neben dem Buchdrucker zu den bedeutendsten Fichtenschädlingen.
Der Kupferstecher beginnt in tieferen Lagen, schon Anfang April zu schwärmen, und befällt bevorzugt Stämme geringerer Dimensionen bzw. stärkere Äste. Am meisten gefährdet sind daher Fichten im Stangenholzalter
(BHD 10 bis 20 cm). Sie können aber auch die Kronenbereiche stärkerer Fichten besiedeln, wodurch ein Befall
schwer erkennbar ist. Es werden pro Jahr maximal zwei vollständige Generationen gebildet. Es können alle Stadien des Käfers unter der Rinde überwintern. Dementsprechend ist auch bei Energieholzhaufen (stärkeres
Astmaterial) im Wald Vorsicht geboten.
den Kupferstecher an seinem Absturz mit drei Zähnen und an den braunen Beinen und Antennen. Das Schadbild erkennt man an dem Sternengang mit drei bis sechs Muttergängen (ca. 6 cm lang), Larvengänge
sind relativ kurz (2 bis 4 cm). Der Kupferstecher ist in ständiger Gesellschaft des Buchdruckers. Da er dünne Rinde bevorzugt, bohrt er sich in älteren Beständen in obere Stammteile und Äste ein, oder er befliegt Stangenhölzer. Bei einem Überangebot an bruttauglichem Material (z. B. Schlagabraum, Sturmholz oder unter Trockenstress leidende Bäume) kann es leicht zu Massenvermehrung und zum Befall gesunder Bäume kommen. Der Kupferstecher gehört neben dem Buchdrucker zu den bedeutendsten Fichtenschädlingen.
Der Kupferstecher beginnt in tieferen Lagen, schon Anfang April zu schwärmen, und befällt bevorzugt Stämme geringerer Dimensionen bzw. stärkere Äste. Am meisten gefährdet sind daher Fichten im Stangenholzalter
(BHD 10 bis 20 cm). Sie können aber auch die Kronenbereiche stärkerer Fichten besiedeln, wodurch ein Befall
schwer erkennbar ist. Es werden pro Jahr maximal zwei vollständige Generationen gebildet. Es können alle Stadien des Käfers unter der Rinde überwintern. Dementsprechend ist auch bei Energieholzhaufen (stärkeres
Astmaterial) im Wald Vorsicht geboten.
Präventivmaßnahmen
Neben dem Aufbau von gesunden und strukturreichen Mischbeständen ist die Waldhygiene in Nadelholz dominierten Beständen von größter Bedeutung. Das bedeutet, dass vor allem in anfälligen Fichtenreinbeständen darauf zu achten ist, dass so wenig bruttaugliches Material wie möglich im Wald
belassen wird.
Aufarbeitung von Schadholzprioritäten
Die richtige Reihenfolge bei der Aufarbeitung von Schadholz ist der erste Schritt zur Vermeidung einer möglichen, nachfolgenden Borkenkäferkalamität.
belassen wird.
Aufarbeitung von Schadholzprioritäten
Die richtige Reihenfolge bei der Aufarbeitung von Schadholz ist der erste Schritt zur Vermeidung einer möglichen, nachfolgenden Borkenkäferkalamität.
- Nadelholz vor Laubholz
- Einzelwürfe vor Nestwürfen vor Flächenwürfen
- Kleinflächen vor Großflächen
- Bruchholz vor Wurfholz
- Tieflagen vor Hochlagen
- Sonnseiten vor Schattseiten
- Befallenes Holz vor unbefallenem Holz
- Schutzwälder vorrangig behandeln
- Konsequente Überwachung gefährdeter Bestände und Kontrolle der Umgebung auf Befall, vor allem nach Kalamitäten.
- Unverzügliche Aufarbeitung bei Stehendbefall, auch bei Einzelbäumen!
- Je nach Befallstärke wird eine „Rändelung“ (Entnahme von einer Baumreihe bis zu einer halben Baumlänge um den Befallherd) empfohlen, um frisch befallene Bäume nicht zu übersehen.
- Rasche Abfuhr von Stammholz.
- Aufbau arten- und strukturreicher Mischbestände, vor allem in Tieflagen.
- Förderung natürlicher Gegenspieler von Borkenkäfern (z. B. Ameisenbuntkäfer).
Fangbaummethode
Mit Fangbäumen sollen die schwärmenden Borkenkäfer vom Wald weggelenkt und auf vorgeschlägerte Bäume (Fangbäume), und somit leichter zu kontrollierenden Stämmen, gelockt werden. Die Bestände sind dennoch regelmäßig auf Befall zu kontrollieren.
Zu beachten ist:
Zu beachten ist:
- Schlägerung der Fangbäume in tiefen und mittleren Lagen zwei bis vier Wochen vor Flugbeginn, spätestens Ende März.
- In Hochlagen sollte die Vorlage bereits im Herbst des Vorjahres erfolgen.
- Gut bekronte und gesunde Fichten der Ober- und Mittelschicht verwenden; Unterständer sind für die Käfer nicht attraktiv.
- Der Stammdurchmesser (BHD) soll mindestens 20 cm betragen.
- Sicherheitsabstand zur nächsten Fichte von mindestens 10 m.
- Optimales Fangbaumverhältnis: ein Fangbaum pro drei Käferbäumen des Vorjahres.
- Wenn pro dm² Rindenoberfläche über den gesamten Stamm ein Einbohrloch auftritt, muss dieser unverzüglich abtransportiert und weitere Bäume vorgelegt werden.
- Beim Nachschlägern jedenfalls die Krone am Fangbaum belassen.
- Regelmäßige Kontrolle und rechtzeitiger Abtransport vor Ausflug der Käfer.
- Entrinden der Fangbäume im Larvenstadium der Käfer.
Entrinden
Kann stärkeres Holz nicht zeitgerecht aus dem Wald abtransportiert werden, oder soll es bewusst im Wald verbleiben (z. B. quergeschlägertes Holz im Gebirge als Lawinenschutz bzw. Schutz vor Steinschlag), muss es entrindet werden.
Zu beachten ist:
Folgende Maßnahmen werden empfohlen:
Zu beachten ist:
- Der Stamm muss vollständig entrindet werden. Bereits 2 bis 3 cm breite und ca. 50 cm lange Rindenstreifen reichen aus, um eine vollständige Entwicklung des Buchdruckers zu ermöglichen.
- Im Gebirge sind höhere Baumstöcke, die als Bodenschutz verbleiben, ebenfalls zu entrinden.
- Zerkleinern und Hacken
- Bei jeder Nutzung bleiben Stammabschnitte, Ast- und Kronenmaterial zurück.
- Es ist sicherzustellen, dass das für den Kupferstecher interessante Material brutuntauglich gemacht wird (Zerkleinerung).
- Je rascher das Material austrocknen kann, desto eher wird dieses Ziel nicht erreicht. Das gilt auch für Ast- und Kronenhaufen außerhalb des Bestandes in der Nähe von Wäldern.
Folgende Maßnahmen werden empfohlen:
- Durchforstungsmaterial, das im Bestand verbleibt, in kleine Teilstücke zerschneiden.
- Wipfelmaterial auf Halbmeterstücke zerschneiden.
- Schlagrücklass häckseln oder mulchen. Wegen des hohen Nährstoffgehaltes der Blätter und Nadeln sollte dieses Material im Wald verbleiben. Stärkeres Material (z. B. Stangen, Stammabschnitte, starke Äste) kann zur Hackguterzeugung genutzt werden.
- „Polstermaterial“ in Harvestergassen brutuntauglich machen (mulchen).
- Im steilen Gelände Haufen bzw. Fratten nur in besonnte Bereiche legen (Feinäste mit Nadeln an der Oberfläche, stärkere Äste im Innenraum).
- Die Temperatur innerhalb der Fratten steigt auf bis zu 60 °C.
- Im Spätherbst angefallenes Ast- und Wipfelmaterial ist im Frühjahr so weit abgetrocknet, dass es nicht mehr fängisch ist.
Prügelfalle (Fangtipi)
Dabei werden Wipfelstücke und anderes Restholz in Form eines Zeltes zusammengestellt, mit Kontaktinsektizid behandelt und durch Lockstoffe attraktiv gemacht. Die Attraktivität einer Prügelfalle beruht in erster Linie auf der Wirkung künstlicher Lockstoffe (Pheromone) sowie bei frischem Material auch baumbürtiger Duftstoffe. Der Aufbau kann unabhängig von der Hauptwindrichtung erfolgen, da sich die Käfer auch an der aufrechten Silhouette orientieren und die Falle gezielt anfliegen.
Warum ein Fangtipi?
Zu beachten ist:
Warum ein Fangtipi?
- Einfache Handhabung und Manipulation.
- Minimaler Holzbedarf kostengünstiger Sortimente (Faserholz, Brennholz).
- Hohe Attraktivität für Borkenkäfer.
- Die Anwendung ist auch in Bestandeslücken möglich.
- Die Aufstellung von Prügelfallen erfolgt idealerweise im Dreiecksverband. Da die Duftquelle der Pheromone eine Reichweite von ca. 15 m hat, sollten die Fallen einen Abstand untereinander von ca. 30 m (enger möglich) haben. Um Bestandesränder abzusichern, bietet sich eine Fallenreihe an.
Zu beachten ist:
- Möglichst zeitig im Frühjahr aufstellen.
- Mindestens 15 m Abstand zu Bestandrändern.
- Begiftung und Beköderung erfolgt unmittelbar vor Flugbeginn (Anfang/ Mitte April). Nach sechs bis acht Wochen sind Lockstoff (Pheromone) und Stammschutzmittel zu erneuern. Bei ungünstiger Witterung auch früher.
- Die Bestände im Nahbereich auf Stehendbefall kontrollieren.
- Gründe für die Unterlage eines Bauvlieses: bessere Fangkontrolle durch raue und helle Oberfläche. Dies verhindert den den Eintritt des Stammschutzmittels in den Boden.