Borkenkäfer breitet sich aus
Wenn man in Kärntens Wälder blickt, erkennt man recht rasch eine Ausbreitung des Borkenkäfers - des Buchdruckers und Kupferstechers - in Mittel- und Unterkärnten. In den vergangenen Wochen fegten immer wieder orkanartige Sturmböen über Kärnten und führten gebietsweise zu Windwürfen. Um Folgeschäden durch Borkenkäfer an stehenden Beständen zu minimieren, ist eine rasche, koordinierte Aufarbeitung des Schadholzes wichtig.
Studien, die nach den Windwürfen der vergangenen Jahre durchgeführt wurden, ergaben, dass neben einer möglichst zügigen Aufarbeitung des Schadholzes vor allem auch die Reihenfolge der Arbeiten für einen Käferbefall entscheidend sein kann. Es sollte nach Sturmereignissen nicht kopflos mit dem Aufarbeiten begonnen werden, sondern - nach sorgfältiger Prüfung der Gegebenheiten vor Ort - eine Reihung der Schadflächen erfolgen. Dabei sollte entschieden werden, welche Flächen sofort zur Aufarbeitung anstehen
und welche aufgrund ihres geringeren Risikopotenzials noch einige Zeit unaufgearbeitet liegen bleiben können. Man sollte sich auch einen genauen Überblick über die Schadholzmengen verschaffen, um baldigst mit der Sägeindustrie wegen der Abnahme Kontakt aufnehmen zu können (Schlussbrief!).
und welche aufgrund ihres geringeren Risikopotenzials noch einige Zeit unaufgearbeitet liegen bleiben können. Man sollte sich auch einen genauen Überblick über die Schadholzmengen verschaffen, um baldigst mit der Sägeindustrie wegen der Abnahme Kontakt aufnehmen zu können (Schlussbrief!).
Momentan wichtig ist vor allem, dass die ausgehende Käfergefahr von Einzelwürfen nicht unterschätzt und der Wald auf allfällige Windwurfschäden kontrolliert wird. Die anhaltend hohen Temperaturen fördern die Borkenkäferausbreitung massiv.
Grundregeln bei der Aufarbeitung
- Die Baumart Fichte sollte vor anderen Nadel- und Laubbaumarten aufgearbeitet werden.
- Einzel- und Nesterwürfe vor Flächenwürfen; das Risikopotenzial kleiner Sturmflächen ist in Relation zur geworfenen Holzmasse größer. Bei Großflächen besteht in vielen Fällen die Möglichkeit einer mechanischen Aufarbeitung, die nicht nur schneller, sondern vor allem auch sicherer ist.
- Bruchholz vor Wurfholz; noch an der Wurzel hängendes Holz stellt kurzfristig keine so große Gefahr wie Bruchholz dar, da der Baum noch versorgt wird.
- Betroffene Bestände mit stärkeren Dimensionen (>20 cm BHD) sollten vor Sturmflächen mit schwächeren Dimensionen geräumt werden.
- Sonnseiten vor Schattseiten
- Tieflagen vor Hochlagen
- Vorrangige Behandlung von Schutzwäldern
Weitere wichtige Punkte
- Wesentlich ist die zügige Aufarbeitung gefährdeter Bestände, wobei sich die Aufarbeitungsfortschritte an Kapazitätsengpässen - wie z.B. Rücke-, Transport- oder Lagerkapazitäten - orientieren müssen.
- Man sollte möglichst bald mit der Sägeindustrie Kontakt aufnehmen, damit eine schnellstmögliche Abfuhr der aufgearbeiteten Hölzer gewährleistet ist. Lange Zwischenlagerungszeiten an der Waldstraße bedingen massive Wald- und Holzschutzprobleme.
- Bei einer Zwischenlagerung außerhalb des Waldes wird empfohlen, eine möglichst große Entfernung zu gefährdeten Beständen einzuhalten. Sollte dies nicht möglich sein, käme auch eine Behandlung der Stämme im Polter mit amtlich zugelassenen Stammschutzmitteln in Frage. Dabei müssen die richtige Dosierung und Umweltauflagen beachtet werden müssen.
- Laufende Kontrolle gefährdeter Bestände auf Käferbefall! Die wichtigste Empfehlung bleibt aber immer gleich: Achten Sie auf Ihre Sicherheit!
Broschüren sind im Referat Forst und Energie der Landwirtschaftskammer Kärnten erhältlich.