ÖPUL-Änderungen: Neuerungen bei der Stickstoffsaldierung
WICHTIG zu beachten ist, dass die angeführten Änderungen erst ab dem Antragsjahr 2025 gelten, also erst ab der Ernte 2025 anzuwenden sind. Die Stickstoffsaldierung nach der Ernte 2024 ist nach den bestehenden Vorgaben durchzuführen.
Ab dem Antragsjahr 2025 gilt
- Ein Stickstoffüberschuss ab 20 kg N/ha aus vorangegangener Kultur ist gemäß schlagbezogener Düngebilanzierung für die Folgekultur zu berücksichtigen (zuvor ab 10 kg N/ha).
- Maximal ist ein Stickstoffüberschuss von 100 kg N/ha zu berücksichtigen (zuvor keine Begrenzung nach oben).
Die Berechnung des Stickstoffüberschusses erfolgt nach der gleichen Vorgehensweise und ist im Ausmaß von 80 % (Trockengebiet) beziehungsweise 60 % (Feuchtgebiet) der Folgekultur anzurechnen. Die weiteren bisher gültigen Vorgaben bleiben bestehen und können in der Maßnahmenerläuterung (siehe Link) nachgelesen werden.
Beispiele zur Berechnung
Annahme
Körnermais - Nitratrisikogebiet gemäß Anlage 5
- Ertragserwartung: 11,5 t (= hoch 1)
- Düngeobergrenze: 160 kg N/ha
- Tatsächlich ausgebracht: 155 kg N/ha
- Tatsächliche Erntemenge: 11 t/ha
- Entzugsfaktor: 12,5 kg N/t
Berechnung
N-Saldo Körnermais - Feuchtgebiet
gedüngte Menge: 155,00 kg N/ha
- Entzug durch Ernte: 137,50 kg N/ha
= Stickstoffüberschuss: 17,50 kg N/ha
gedüngte Menge: 155,00 kg N/ha
- Entzug durch Ernte: 137,50 kg N/ha
= Stickstoffüberschuss: 17,50 kg N/ha
Da der errechnete Stickstoffüberschuss unter 20 kg N/ha liegt, ist dieser für die Folgekultur nicht zu berücksichtigen. Andernfalls wäre der Überschuss um den Faktor 0,6 zu reduzieren und der Folgekultur anzurechnen.
Würde es beispielsweise durch Hagel zu einer starken Verminderung der Erntemenge auf 3,5 t/ha kommen, würde die Berechnung wie folgt aussehen:
Würde es beispielsweise durch Hagel zu einer starken Verminderung der Erntemenge auf 3,5 t/ha kommen, würde die Berechnung wie folgt aussehen:
Berechnung
N-Saldo Körnermais – Feuchtgebiet (verminderte Erntemenge)
gedüngte Menge: 155,00 kg N/ha
- Entzug durch Ernte: 43,75 kg N/ha
= Stickstoffüberschuss: 111,25 kg N/ha
Maximal zu berücksichtigender Überschuss: 100,00 kg N/ha
x Reduktionsfaktor Feuchtgebiet: 0,6
= anzurechnender Saldo für Folgekultur: 60,00 kg N/ha
gedüngte Menge: 155,00 kg N/ha
- Entzug durch Ernte: 43,75 kg N/ha
= Stickstoffüberschuss: 111,25 kg N/ha
Maximal zu berücksichtigender Überschuss: 100,00 kg N/ha
x Reduktionsfaktor Feuchtgebiet: 0,6
= anzurechnender Saldo für Folgekultur: 60,00 kg N/ha
Aufgrund der Anpassungen muss in so einem Fall nicht der gesamte Stickstoffüberschuss für die Folgekultur berücksichtigt werden, sondern maximal im Ausmaß von 100 kg N/ha. Nach der Berechnung des Stickstoffüberschusses ist die Anwendung des entsprechenden Reduktionsfaktors möglich.