Biojungrinder erfolgreich vermarkten
Strukturell bedingt ist in Kärnten die Mutterkuhhaltung vorherrschend, so auch auf den biologisch wirtschaftenden Grünlandbetrieben. Vermarktet werden können in diesem Produktionszweig einerseits Einsteller, andererseits besteht aber auch die Möglichkeit, Biojungrinder zu produzieren und diese in ein Bioqualitätsprogramm zu liefern. Zu beachten ist dabei, dass zusätzliche (über das EU-Biorecht hinausgehende) Anforderungen eingehalten werden müssen. Die Vorteile sind einerseits ein stabiles Preisniveau sowie Vermarktungssicherheit. Details zu den möglichen Qualitätsprogrammen erfahren Sie beim Biozentrum Kärnten oder beim jeweiligen Projektpartner, wie zum Beispiel der BVG Kärntner Fleisch.
Betriebe werden laufend gesucht. Ob ein Bioqualitätsprogramm für meinen Biobetrieb passt, muss im Detail betriebsindividuell analysiert werden. Wichtige Faktoren sind beispielsweise Betriebsabläufe, Stallgebäude, Futtergrundlage oder geeignete Genetik. Wie es gut funktionieren kann, zeigen viele Biomutterkuhbetriebe in Kärnten vor. Drei davon aus dem Gailtal werden hier vorgestellt.
Betriebe werden laufend gesucht. Ob ein Bioqualitätsprogramm für meinen Biobetrieb passt, muss im Detail betriebsindividuell analysiert werden. Wichtige Faktoren sind beispielsweise Betriebsabläufe, Stallgebäude, Futtergrundlage oder geeignete Genetik. Wie es gut funktionieren kann, zeigen viele Biomutterkuhbetriebe in Kärnten vor. Drei davon aus dem Gailtal werden hier vorgestellt.
Betrieb Christof Themeßl, Dellach im Gailtal
Betriebsdaten:
- 12,5 ha Grün land, 9 ha Acker (Silomais, Getreide, Wechselwiese), Alm
- 17 Kühe mit Nachzucht der Rassen Fleckvieh und Charolais, Deckstier (Charolais)
- Laufstall mit Tretmist, Bio seit 2005, Projektlieferant seit 2006
- Vermarktete Tiere im Jahr 2023: 20 Jungrinder
Betrieb Wolfgang Pernusch, Hermagor
Betriebsdaten:
- 13 ha Grünland, 5 ha Acker (Silomais, Kleegras, Luzerne, Getreide), Almhaltung
- 15 Kühe mit Nachzucht der Rasse Fleckvieh, Deckstier (Limousin)
- Laufstall mit Liegeboxen, Bio und Projektlieferant seit 2015
- vermarktete Tiere im Jahr 2023: 13 (davon sieben Jungrinder)
Betrieb Christian Grünwald, Dellach im Gailtal
Betriebsdaten:
- 18 ha Grünland, 15 ha Acker (Silomais, Getreide, Kleegras), eigene Alm
- 35 Kühe hauptsächlich der Rasse Fleckvieh, auch Angus und Galloway, Deckstier (Charolais)
- Zwei-Raum-Tieflaufstall, Bio und Projektlieferant seit 1994
- vermarktete Tiere im Jahr 2023: 36 (davon zehn Jungrinder)
Wichtige Voraussetzungen
Für die Betriebe war es wichtig, zuerst zu klären, ob eine Jungrindproduktion möglich ist und ob die Voraussetzungen für das Projekt umsetzbar sind. Die Anforderungen dafür sind beispielsweise:
- Ist Platz für die Ausmast vorhanden?
- Ist die (bestenfalls betriebseigene) Futtergrundlage für die Ausmast gegeben?
- Müssen die Tiere im Sommer auf die Alm (Gewichtsverlust)?
- Kann ich behornte Tiere halten?
- Habe ich einen Winterauslauf?
Arbeitskreisberatung Mutterkuhhaltung
Neben den für die Jungrindproduktion spezifischen Anforderungen trägt auch die Anzahl der vermarkteten Kälber zum wirtschaftlichen Erfolg in der Mutterkuhhaltung bei. Zwischenkalbezeit und Aufzuchtquote, aber auch Nutzungsdauer der Mutterkühe sind wichtige Faktoren für die Wirtschaftlichkeit am Mutterkuhbetrieb. Diese biologischen und ökonomischen Kennzahlen werden im Arbeitskreis ausgewertet und den Betrieben zur Verfügung gestellt. Alle drei hier vorgestellten Betriebe sind Mitglied im Arbeitskreis Mutterkuhhaltung, was folgende Vorteile für sie bringt:
- Ehrlicher Austausch mit Berufskollegen, vor allem über das, was am eigenen Betrieb nicht funktioniert.
- Auswertungen bringen klare Werte und eine Übersicht für den Betrieb, der Jahresvergleich macht die Betriebsentwicklung sichtbar.
- Fachberatung vom Arbeitskreisleiter beziehungsweise externe Fachvorträge zu Themen und praxisorientierte Weiterbildungen, welche von den teilnehmenden Betrieben selbst ausgewählt werden können.
- Laufende Weiterbildung, Innovationen, Trends
- Betriebsblindheit wird durch den Blick von außen (Berufskollegen und Berater) vorgebeugt.
- Die Arbeitskreisberatung bringt "Kopfzerbrechen", im positiven Sinn, man entwickelt sich immer weiter.