Aufforstung: Auf die Herkunft kommt es an
Merkmale der Herbstaufforstung
Die Herbstaufforstung gewinnt immer mehr an Bedeutung und wird auch in Zukunft aufgrund der sich ändernden klimatischen Bedingungen eine wichtige Rolle spielen. Die Witterungsbedingungen verschieben sich, der Winter und das Frühjahr werden milder und trockener, die Wetterextreme im Sommer nehmen zu. Das bedeutet wiederum, dass die Bodenfeuchtigkeit, ein wichtiges Kriterium für das Pflanzenwachstum, im Frühjahr nicht ausreichend hoch ist und dadurch der Pflanzschock zunimmt. Herbstaufforstungen haben dahingehend den Vorteil, dass die feuchteren Bedingungen für bessere Bodenverhältnisse sorgen, das Wurzelwachstum gegenüber dem Sprosswachstum nochmals zunimmt und sich die Pflanzen noch vor dem Winter gut verankern können. Dadurch kann die Pflanze gestärkt in die neue Vegetationsperiode gehen und dort das Sprosswachstum gleich optimal ausnutzen.
Die Bedeutung der Forstgärten
Um eine Aufforstung bestmöglich umzusetzen, kommt es einerseits auf den optimalen Setzzeitpunkt und die richtige Pflanzmethode an. Andererseits ist vor allem die richtige Herkunft des Pflanzmaterials für eine erfolgreiche Aufforstung entscheidend. Bereits bei den Aufforstungsberatungen wird auf die rechtzeitige Bestellung eines herkunftsgerechten Pflanzmaterials hingewiesen. Die Pflanzen werden in den Baumschulen, welche nach dem Vermehrungsgutgesetz mit zugelassenem Ausgangsmaterial arbeiten, hochgezogen. Das Ausgangsmaterial stammt von Samenbäumen, welche im Vorhinein nach bestimmten genetischen Kriterien wie beispielsweise Astigkeit, Geradschaftigkeit sowie auch im Hinblick ihrer Herkunft ausgewählt wurden.
Warum ist herkunftsgerechtes Pflanzmaterial so wichtig?
Bei der Bestellung des Pflanzguts ist das Wissen über das Wuchsgebiet und die Höhenlage der aufzuforstenden Fläche von essenzieller Bedeutung. Anhand dieser Informationen kann bei den Forstgärten nach dem herkunftsgleichen Pflanzmaterial angefragt werden. Die Verwendung von Pflanzen gleicher Herkunft ist dahingehend wichtig, weil so mögliche Gefährdungen, wie zum Beispiel Frostschäden vorgebeugt werden können. Demnach weisen Herkünfte aus der hochmontanen Höhenstufe einen höheren Grad an Frostresistenz auf, als jene der tiefmontanen Stufe. Die Pflanzen sind außerdem an unterschiedliche standörtliche Bedingungen angepasst und ihr Wachstum auf diesen Standorten optimiert. Das wird sich im Hinblick auf den stetig weiter voranschreitenden Klimawandel ändern, da Herkünfte, welche momentan in tiefergelegenen Höhenstufen verwendet werden, zukünftig durch die Erwärmung auch in höheren Lagen eingesetzt werden können.
Herkunftsbestimmung mittels Online-Plattform möglich
Die Online-Plattform vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) www.herkunftsberatung.at bietet eine übersichtliche Hilfe, um Informationen über die geeignete Herkunft einer Baumart zu erhalten. Nach Eingabe der Katastralgemeinde werden das Wuchsgebiet, die standörtlichen Bedingungen, sowie die passenden Baumarten je Höhenstufe angezeigt. Des Weiteren werden je Baumart die geeigneten Herkünfte sowie mögliche Baumschulen aufgelistet. Eine frühzeitige Planung und Anfrage für Forstpflanzen ist von bedeutender Rolle, um von den Forstgärten eine ausreichende Anzahl an Pflanzen zu erhalten.