Auf Stärken besinnen, um für die Zukunft gerüstet zu sein
Der anhaltende Rückgang im Fleischkonsum ist nach wie vor ein bedeutendes Thema. 2022 betrug der reine menschliche Verzehr von Schweinefleisch in Österreich 34,2 kg (Statistik Austria). Insgesamt wurden 2022 pro Kopf 47,5 kg verbraucht. Im Vergleich war das 1,1 kg weniger als im Jahr davor und 1,7 kg weniger als 2020. 34,2 kg sind damit immer noch weitaus mehr, als laut der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) mit 23,4 kg pro Jahr (~450 g pro Woche) empfohlen werden. Laut Wiedmann finden sich in verschiedenen Medienberichten weitaus niedrigere Verzehrempfehlungen, in deren Zusammenhang ebenso der ausschließlich vegane Lebensstil gepriesen wird. Hierbei ist es aber wichtig zu beachten, dass landwirtschaftliche Nutzflächen nicht ausschließlich zur Lebensmittelproduktion genutzt werden können - ohne den Verzehr der Nebenprodukte durch Nutztiere und die Rückführung in den Nährstoffkreislauf als Dünger in den Ackerboden. Bei der Herstellung von einem beispielsweise veganen Haferdrink bleiben 60% "Rest" über, der nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt ist. Dieser Rest kann aber nachhaltig für die tierische Ernährung verwertet und so wieder in den Nährstoffkreislauf eingebracht werden. Laut Prof. Wilhelm Windisch von der TU München sind somit zwei Drittel der Produkte unserer landwirtschaftlichen Nutzfläche nicht für den menschlichen Verzehr geeignet.
Auch ist es langfristig nicht nachhaltiger, Kunstfleisch statt echtes Fleisch zu produzieren - sowohl hinsichtlich der CO2-Anreicherung, als auch hinsichtlich des Wasserverbrauches. Neuere Untersuchungen ergaben, dass Kunstfleisch kurzfristig eine geringere Umwelteinwirkung haben könnte, dass Methan aber länger in der Atmosphäre verbleibt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass von tierischer Produktion produziertes Methan in der Atmosphäre schneller abgebaut wird als jenes der Kunstfleischproduktion.
Um sich für die Zukunft zu wappnen, empfiehlt Wiedmann Schweinebetrieben, eine detaillierte Analyse ihrer Stärken und Schwächen durchzuführen, um dadurch ihr volles Potenzial zu erkennen. Betriebe sollten sich unter anderem die Frage stellen, welche Arbeitskräfte am Betrieb mobilisiert werden können, ob man sich auf künftige Gesetzesänderungen einstellen und sie erfolgreich umsetzen kann, ebenso wie man wissen sollte, ob man für seine Produkte auch genug Abnehmer hat.
Freie Abferkelung
Für die freie Abferkelung empfiehlt Wiedmann ein Platzangebot von 9 m². Andere Faktoren, die eine Rolle für eine erfolgreiche freie Abferkelung spielen, sind unter anderem:
Danke an alle Beteiligten für die regen Diskussionen und einen gelungenen Vortrag. Ein großer Dank gilt auch den Sponsoren: Stewa Steinhuber GmbH, Salvana Tiernahrung GmbH, Josera-Röck Bernhard Futtermittelhandel, Mastring Süd, Verband der Kärntner Schweineproduzenten, Kärntner Fleisch, Agrotrading Likra, Lagerhaus Lavanttal, Kärntner Hagelversicherung, Gsellmann Mischfuttererzeugung GmbH, Zadruga Bleiburg.
- die Möglichkeit, den Liegebereich der Sau nach Bedarf zu heizen oder zu kühlen,
- eine durchdachte Platzierung der Tränken,
- ein griffiger Boden im Sauenliegebereich,
- gutes Einstreu-Management und eine Konditionierung der Zuchtläufer.
- Senkrechte und passend dimensionierte Abliegewände sind ebenso wichtig, um Erdrückungsverluste zu vermeiden. Laut einer 2005 durchgeführten Studie bevorzugen Sauen eine senkrechte Bretterwand (48%) im Gegensatz zu geneigten Brettern oder Eisenrohren deutlich. Wichtig ist es dabei auch, dass die Ferkel hinter den Brettern zum Gesäuge kommen können, sobald die Sau liegt.
Danke an alle Beteiligten für die regen Diskussionen und einen gelungenen Vortrag. Ein großer Dank gilt auch den Sponsoren: Stewa Steinhuber GmbH, Salvana Tiernahrung GmbH, Josera-Röck Bernhard Futtermittelhandel, Mastring Süd, Verband der Kärntner Schweineproduzenten, Kärntner Fleisch, Agrotrading Likra, Lagerhaus Lavanttal, Kärntner Hagelversicherung, Gsellmann Mischfuttererzeugung GmbH, Zadruga Bleiburg.
Zur Person
Auf Einladung des Verbandes der Kärntner Schweineproduzenten (VKS) und der "Bäuerlichen Bildungsgemeinschaft KIS" hielt Dipl.-Ing. Rudolf Wiedmann am 27. Oktober einen Vortrag für Kärntner Schweineproduzenten.
Wiedmann ist ein deutscher Experte für die Schweinehaltung. Er ist auch Autor mehrerer Bücher wie z.B. "Schweinehaltung in Außenklimaställen", "Pigport 1, 2, 3" und "Gruppenhaltung tragender Sauen". Darüber hinaus veröffentlichte er zahlreiche Beiträge im deutschsprachigen Raum.