„An uns Bauern liegt es nicht!“
Es ist ein ständiges Auf und Ab, das den Holzmarkt begleitet. Gab es im Vorjahr für die Sägewerke zu viel frisches Rundholz am Markt, beklagte Heinz Jöbstl, Obmann des Fachverbandes der Holzindustrie, zuletzt in einem Bericht der „Kleinen Zeitung“ Engpässe in der Rohstoffversorgung bei bestimmten Sortimenten. Daher steige, so Jöbstl, die Abhängigkeit von Holzlieferung aus dem Ausland. Im ORF Niederösterreich bezifferte der Fachverbandsobmann den Importanteil der Industrie mit „derzeit 40 %“. Und: „Die Nachfrage auf dem Markt übersteigt das Angebot an Rohstoff deutlich.“
Im selben Zeitungsartikel meldete sich auch Valentin Lobnig, Innungsmeister der Tischler und des holzgestaltenden Gewerbes in der Wirtschaftskammer Kärnten, kritisch zu Wort – das Holz, das seinen Berufskollegen angeboten werde, sei mangelnder Qualität; zudem gebe es bei Schnittholz lange Lieferzeiten. Die Landwirte würden das Holz zum Teil nicht mehr vorsortieren, sondern „einfach an einen Abnehmer liefern, weil es für sie einfacher“ sei.
Im selben Zeitungsartikel meldete sich auch Valentin Lobnig, Innungsmeister der Tischler und des holzgestaltenden Gewerbes in der Wirtschaftskammer Kärnten, kritisch zu Wort – das Holz, das seinen Berufskollegen angeboten werde, sei mangelnder Qualität; zudem gebe es bei Schnittholz lange Lieferzeiten. Die Landwirte würden das Holz zum Teil nicht mehr vorsortieren, sondern „einfach an einen Abnehmer liefern, weil es für sie einfacher“ sei.

LK stellt klar
Landwirtschaftskammer-Präsident Johann Mößler reagierte empört auf Jöbstls und Lobnigs Aussagen – vor allem, was den Hintergrund möglicher Engpässe betrifft. „An den Bauern liegt es nicht“, stellte er gegenüber der „Kleinen Zeitung“ klar. Die Landwirtschaftskammer verwehre sich gegen die Aussage der „derzeitigen Rohstoffknappheit“. Faktum sei: Ausschließlich die Sägeindustrie lenke die Holzströme. Welche Prioritäten sie in ihren einzelnen Absatzkanälen setze, bekämen schlussendlich auch die Tischler zu spüren. Daher treffe die Kritik hier den falschen Adressaten.
Auch hält Mößler die Aussage für unzutreffend, dass die Waldbauern Holz nicht mehr nach Qualitäten vorsortierten und „undifferenziert“ an die Abnehmer lieferten. „Damit würden sich die Bauern ja selbst wirtschaftlich schaden, wenn sie die Deckungsbeiträge außer Acht ließen. Die Bauern sind immer guten Willens, bei entsprechenden Preisen entsprechende Qualitäten zu liefern.“
Verärgert über die Aussagen der Industrie und des Gewerbes zeigt sich auch LK-Forstausschussobmann Kammerrat Werner Mattersdorfer. In Kärnten stehe genug qualitativ hochwertiges Rundholz für die Verarbeitung zur Verfügung. Doch sei Tatsache, dass die Rundholzpreise in Kärnten seit sechs Jahren fallen – sie hätten ein Niveau erreicht, auf dem Holznutzungen bei erschwerten Holzbringungsverhältnissen oder bei Waldpflegearbeiten nicht mehr kostendeckend durchgeführt werden könnten. „Unter diesen Bedingungen darf sich niemand wundern, dass die Versorgung mit Kärntner Rundholz rückläufig ist.“ Bei fairer Beteiligung der Waldbesitzer an der Wertschöpfungskette könne die Versorgung mit gutem Rundholz aus Kärnten jedenfalls rasch gesteigert werden.
Mattersdorfer hält fest, das ein möglichst hoher Anteil an regionalen Rohstoffen auch im Sinne der Klimaneutralität „von immenser Bedeutung“ wäre. „Zugleich liest man aber fast täglich in Fachzeitschriften von Rekordgewinnen der Holzindustrie, die sich seit Jahren mit billigem Rundholz aus durch Borkenkäfer geschädigten Wäldern der Nachbarländer versorgt.“
Auch hält Mößler die Aussage für unzutreffend, dass die Waldbauern Holz nicht mehr nach Qualitäten vorsortierten und „undifferenziert“ an die Abnehmer lieferten. „Damit würden sich die Bauern ja selbst wirtschaftlich schaden, wenn sie die Deckungsbeiträge außer Acht ließen. Die Bauern sind immer guten Willens, bei entsprechenden Preisen entsprechende Qualitäten zu liefern.“
Verärgert über die Aussagen der Industrie und des Gewerbes zeigt sich auch LK-Forstausschussobmann Kammerrat Werner Mattersdorfer. In Kärnten stehe genug qualitativ hochwertiges Rundholz für die Verarbeitung zur Verfügung. Doch sei Tatsache, dass die Rundholzpreise in Kärnten seit sechs Jahren fallen – sie hätten ein Niveau erreicht, auf dem Holznutzungen bei erschwerten Holzbringungsverhältnissen oder bei Waldpflegearbeiten nicht mehr kostendeckend durchgeführt werden könnten. „Unter diesen Bedingungen darf sich niemand wundern, dass die Versorgung mit Kärntner Rundholz rückläufig ist.“ Bei fairer Beteiligung der Waldbesitzer an der Wertschöpfungskette könne die Versorgung mit gutem Rundholz aus Kärnten jedenfalls rasch gesteigert werden.
Mattersdorfer hält fest, das ein möglichst hoher Anteil an regionalen Rohstoffen auch im Sinne der Klimaneutralität „von immenser Bedeutung“ wäre. „Zugleich liest man aber fast täglich in Fachzeitschriften von Rekordgewinnen der Holzindustrie, die sich seit Jahren mit billigem Rundholz aus durch Borkenkäfer geschädigten Wäldern der Nachbarländer versorgt.“
Tatsache ist …
- Der Holzeinschlag in Kärnten und im übrigen Österreich ist im Zeitraum 2015 bis 2019 um rund 13 % gestiegen.
- Sturmschäden und Borkenkäferschäden führten in Österreich, aber auch europaweit zu einem Holzüberangebot. 2019 sind in Kärnten 72 % des Einschlags auf Schadholz entfallen.
- Die Folge des hohen Schadholzaufkommens war ein Holzüberangebot und ein massiver Preisverfall.
- Lag 2013 der Durchschnittspreis für Fichtenblochholz der Qualität AB noch bei 101 Euro je fm, betrug er 2020 nur noch 77 Euro je fm frei Straße. Dies ergibt ein Minus von 23 %.
- Hinzu kommt: ein massiver realer Wertverlust als Folge der Inflation (siehe Grafik).