Wolfsschutzstatus: Scharfe Kritik an Umweltministerin
Scharfe Kritik erntete Umweltministerin Leonore Gewessler. Sie hatte gemeinsam mit elf Amtskollegen in einem Schreiben an die EU-Kommission gegen eine Resolution des Europäischen Parlaments Stellung bezogen. Darin war von der Mehrheit der Abgeordneten eine Überprüfung des Schutzstatus von Wölfen gefordert worden. Die Themen seien „wichtig“, aber in Zeiten einer Biodiversitätskrise sei die „Tendenz der Entschließung, den rechtlichen Schutz des Wolfs zu schwächen, eindeutig“ abzulehnen, heißt es in dem Papier der zwölf Umweltminister. Bei der Koexistenz mit Großraubtieren seien Schäden an Nutztieren unvermeidlich, argumentierten die Ressortchefs in dem von der Slowakei initiierten Schreiben.
Sie seien aber „überzeugt, dass ein strenger Schutz zusammen mit einem wirksamen System von Präventivmaßnahmen, gerechten Entschädigungen, aber auch Kommunikation mit Experten, den betroffenen Akteuren und der Öffentlichkeit die beste Lösung darstellt“. Entrüstet darüber zeigten sich alle LK-Präsidenten Österreichs. „Die Umweltministerin vertritt auf EU-Ebene einmal mehr vollkommen abgehobene und realitätsferne Interessen. Anscheinend sind ihr ein paar längst nicht mehr gefährdete Raubtiere wichtiger als die Zukunft unserer jahrhundertealten, tierwohlfreundlichen Alm- und Weidewirtschaft“, sagte der Präsident der LK Österreich, Josef Moosbrugger.
LK-Präsident Huber: "Abschüsse sind der beste Herdenschutz"
„Auf dem Spiel stehen nicht nur die Lebensgrundlage unzähliger heimischer Bauernfamilien, sondern auch die Sicherheit von Nutz- und Haustieren, ein von immer mehr Menschen gerne frequentierter Erholungsraum, die Produktion hervorragender Lebensmittel und vieles mehr.“ LK-Präsident Siegfried Huber bezeichnete die Forderung der Umweltministerin als „Schlag ins Gesicht für die Almbauern in Kärnten!“. Huber hält fest: „Ein Blick in die Schweiz oder auch nach Frankreich zeigt, wie sinnlos Herdenschutzmaßnahmen auf Almen sind. Der beste Herdenschutz sind Abschüsse!“
Der LK-Präsident ist überzeugt, dass ein Nebeneinander von Raubtieren wie dem Wolf und Nutztieren nicht funktionieren kann, und er rief die Bundesministerin auf, die „Ideologie-Brille“ abzulegen. „Kommt der Wolf, verschwindet die Almwirtschaft, und damit auch die Biodiversität auf den Almen. Das scheint der Umweltministerin völlig egal zu sein“, so Huber, der die Bundesministerin aufforderte, „nach Kärnten zu kommen, um sich vor Ort auf einer Alm ein Bild zu machen, anstatt den Almbauern von Wien aus auszurichten, wie sie ihre Herden schützen sollten“.
Schützenhilfe für die Forderung nach Absenkung des Schutzstatus bekommt der LK-Präsident vom renommierten Wildtierbiologen Dr. Klaus Hackländer von der Universität für Bodenkultur Wien. Er verwies in Interviews mit dem „Kurier“ und den „Salzburger Nachrichten“ darauf, dass der Wolf „nicht mehr gefährdet, aber noch streng geschützt sei“ und sprach sich für eine Neubewertung des Schutzstatus aus.
Schützenhilfe für die Forderung nach Absenkung des Schutzstatus bekommt der LK-Präsident vom renommierten Wildtierbiologen Dr. Klaus Hackländer von der Universität für Bodenkultur Wien. Er verwies in Interviews mit dem „Kurier“ und den „Salzburger Nachrichten“ darauf, dass der Wolf „nicht mehr gefährdet, aber noch streng geschützt sei“ und sprach sich für eine Neubewertung des Schutzstatus aus.
„Ängste werden nicht wahrgenommen“
Gegen die „Fürsprache für den Wolf“ von Umweltministerin Leonore Gewessler und elf ihrer EU-Kollegen sprach sich auch die Almwirtschaft Österreich aus.
„Diese Aktion zeigt einmal mehr, dass von Seiten des österreichischen Umweltministeriums und der Vertreter der Umweltseite auf EU-Ebene allgemein die Betroffenheit sowie die Sorgen und Ängste der Almbewirtschafter, die mit den massiv steigenden Wolfszahlen einhergehen, nicht wahrgenommen werden“, sagte Obmann der Almwirtschaft Österreich, des Dachverbandes der almwirtschaftlichen Interessenvertretung, Erich Schwärzler. 2022 seien 45 Wölfe in Österreich nachgewiesen worden. Gegenüber 2020 habe sich die Zahl gerissener Tiere mehr als verdoppelt. Abermals werde Herdenschutz als Allheilmittel dargestellt. Rund die Hälfte aller Herden auf den Almen würden aber weniger als 50 Schafe und Ziegen beinhalten. „Da ist es klar, dass die durchschnittlichen Kosten von Herdenschutzmaßnahmen in keiner Relation zu den Erträgen stehen. Ganz zu schweigen davon, dass aufwendige Wolfsschutzzäunungen im alpinen Gelände praktisch nicht umsetzbar sind“, meinte Schwärzler.
„Diese Aktion zeigt einmal mehr, dass von Seiten des österreichischen Umweltministeriums und der Vertreter der Umweltseite auf EU-Ebene allgemein die Betroffenheit sowie die Sorgen und Ängste der Almbewirtschafter, die mit den massiv steigenden Wolfszahlen einhergehen, nicht wahrgenommen werden“, sagte Obmann der Almwirtschaft Österreich, des Dachverbandes der almwirtschaftlichen Interessenvertretung, Erich Schwärzler. 2022 seien 45 Wölfe in Österreich nachgewiesen worden. Gegenüber 2020 habe sich die Zahl gerissener Tiere mehr als verdoppelt. Abermals werde Herdenschutz als Allheilmittel dargestellt. Rund die Hälfte aller Herden auf den Almen würden aber weniger als 50 Schafe und Ziegen beinhalten. „Da ist es klar, dass die durchschnittlichen Kosten von Herdenschutzmaßnahmen in keiner Relation zu den Erträgen stehen. Ganz zu schweigen davon, dass aufwendige Wolfsschutzzäunungen im alpinen Gelände praktisch nicht umsetzbar sind“, meinte Schwärzler.