Wirksamer Herbizideinsatz bei Wintergetreide
Vor allem in Beständen, die zeitig angebaut werden, hat die Herbstunkrautbekämpfung das Ziel, Unkräuter frühzeitig auszuschalten, um die Konkurrenz bei Wasser und Nährstoffen nicht bis ins Frühjahr mitzunehmen. Auch die längere Vegetation zum Ende des Jahres hin spricht für eine Bekämpfung im Herbst, da nicht nur die Kultur, sondern auch Unkräuter und Ungräser in ihrer Entwicklung begünstigt werden. Kamille, Klettenlabkraut, Ehrenpreisarten, Taubnessel sowie zunehmend Ungräser wie der Windhalm oder auch Rispengräser spielen eine größere Rolle. Voraussetzung für Pflanzenschutzmittel mit einer höheren Bodenwirkung ist ein feuchter, feinkrümeliger Boden. Zusätzlich ist darauf zu achten, dass auch die Saattiefe von mindestens 2 cm eingehalten wird, um keine Schäden zu verursachen. Wüchsiges Wetter während der Applikation wie auch zehn bis 14 Tage nach der Behandlung ist eine weitere Voraussetzung für eine gute Wirkung.
Vor allem Gerste ist hinsichtlich der Anwendung bei Frost empfindlich, wobei ein Einsatz nach Abwarten einer Frostperiode wieder möglich wird. Der Windhalm wurde in Kärnten in den letzten Jahren immer mehr zu einem großen Problem. Er ist eines der häufigsten Ungräser, die man auf unseren Getreideschlägen findet. Allerdings ist dieses Ungras mit einer rechtzeitigen Herbstunkrautbekämpfung relativ gut in den Griff zu bekommen. Im Frühjahr besteht zwar noch die Möglichkeit einzugreifen, die Produktanzahl in den jeweiligen Kulturen ist jedoch sehr gering, und die Wirkung ist oft nicht mehr so gut wie im Herbst. Diverse Wurzelunkräuter wie Distel, Ackerwinde oder Ampfer können im Herbst leider nicht bekämpft werden. Diese müssen in einem separaten Arbeitsgang im Frühjahr erfasst werden. Auch bei starkem Klettenlabkrautdruck ist häufig eine Korrektur im Frühjahr notwendig.
Vor allem Gerste ist hinsichtlich der Anwendung bei Frost empfindlich, wobei ein Einsatz nach Abwarten einer Frostperiode wieder möglich wird. Der Windhalm wurde in Kärnten in den letzten Jahren immer mehr zu einem großen Problem. Er ist eines der häufigsten Ungräser, die man auf unseren Getreideschlägen findet. Allerdings ist dieses Ungras mit einer rechtzeitigen Herbstunkrautbekämpfung relativ gut in den Griff zu bekommen. Im Frühjahr besteht zwar noch die Möglichkeit einzugreifen, die Produktanzahl in den jeweiligen Kulturen ist jedoch sehr gering, und die Wirkung ist oft nicht mehr so gut wie im Herbst. Diverse Wurzelunkräuter wie Distel, Ackerwinde oder Ampfer können im Herbst leider nicht bekämpft werden. Diese müssen in einem separaten Arbeitsgang im Frühjahr erfasst werden. Auch bei starkem Klettenlabkrautdruck ist häufig eine Korrektur im Frühjahr notwendig.
Getreide-Insektizide Herbst (Auswahl)
Produkt | Wirkstoff | Einstufung nach IRAC (5) | Schaderreger | Zulassung (6) | Aufwandsmenge je ha | Preis/ha (1) Euro | Wartefrist in Tagen | Bienengefährlichkeit (4) | tände zu Oberflächengewässern in m (2) | Abstände zu Gewässern bei Abtragungsgefahr in m (4) |
Synthetische Pyrethroide | ||||||||||
Cymbigon Forte | Cypermethrin | 3A | saugende Insekten (ES 10-51) Getreidehähnchen | WG, WH, WHW, WWW, WR, WT, DI; SG, SH, SHW, SWW, SR, ST | 50 ml | 3,40 | –28* | Spe 8* | –/–/15/10 (So-Getr.); –/–/20/10 (Wi-Getr.) | –/–/15/10 (So-Getr.) n.z. (Wi-Getr.) |
Decis Forte | Deltamethrin | 3A | Blattläuse als Virusvektoren; Blattläuse | WG, WH, WHW, WWW, G, H, W | 62,5 ml; 50 ml | 6,00 ; 4,80 | 30 | Spe 8 | –/–/15/5 | – |
Kaiso Sorbie | Lambda-Cyhalotrin | 3A | Blattläuse, Blattläuse als Virusvektoren, Getreidehähnchen, Getreidewanze, Getreidewickler, Thripse, Fritfliege | Getreide | 150 g | 7,00 | 35 | Spe 8 | 20/10/5/5 | – |
Karate Zeon | Lambda-Cyhalotrin | 3A | beißende Insekten, saugende Insekten | G, R, T, W | 75 ml | 11,60 | 28 | Spe 8 | –/10/5/5 | – |
Mavrik Vita/ Evure | Tau-Fluvalinat | 3A | Blattläuse | Getreide | 0,2 l | 15, 80/ 12, 80 | –* | –; in Mischungen mit Azolen Spe 8 | –/30/15/10 | – |
Nexide | Gamma-Cyhalotrin | 3A | beißende Insekten, saugende Insekten | G, R, T, W | 80 ml | 4,40 | 35 | Spe 8 | –/–/–/15 | G-–/–/–/20 |
Sumi-Alpha/ Sumicidin Top | Esfenvalerate | 3A | beißende Schädlinge, saugende Schädlinge | Getreide | 0,2 l ; 0,15 l | 6,70 ; 3,50 | 35 | mBg (7); Spe 8* | 10 | – |
Sonstige Wirkstoffe | ||||||||||
Afinto | Flonicamid | 9C | Blattläuse | G, H, T, R, WWW | 140 g | ? | 28 | Spe 8 | 1 | – |
Carnadine | Acetamiprid | 4A | Haferblattlaus, Große Getreideblattlaus, Blattläuse | WWW, WHW, WT, WG, ST, SR, Einkorn, Emmer, Rauweizen | 0,15 l | 13,7 | 28 | Sp 8* | 5 | G–10 |
Pirimor Granulat | Pirimicarb | 1A | Blattläuse | Getreide | 200 – 300 g | 14,60 – 21,80 | 35 | - | 5/5/1/1 | – |
Teppeki | Flonicamid | 9C | Blattläuse | WWW | 140 g | 26,90 | 28 | Spe 8 | 1 | – |
Blattläuse
Temperaturen über 13 - 15 °C und Nachttemperaturen, die nicht unter 3 °C fallen, begünstigen den Zuflug von Blattläusen. Die Tiere sind meist in den jungen eingerollten Blättern oder am Wurzelhals der Pflanzen zu finden. Das Problem liegt darin, dass Virosen durch diese Schädlinge übertragen werden können und die frisch angelegten Getreidebestände bereits im Herbst infiziert werden. Insektizidgebeiztes Saatgut steht nicht mehr zur Verfügung. Ab dem Zwei- bis Drei-Blattstadium können die virusbelasteten Tiere auch in Kombination mit der Herbizidbehandlung gemeinsam mit einem synthetischen Pyrethroid bekämpft werden.
Herbstherbizide (Auswahl)
Produkt | Mateno Pack | Trinity | Carmina Perfekt | Stomp Perfekt | Kwizda Getreidepack-herbst |
Aufwandmenge | 0,35 l Mateno Duo + 0,25 l Cadou SC/ha | 2 l/ha | 1,5 l Carmina 640 + 75 ml Saracen Delta/ha | 2 l Stomp Aqua + 1 l Carmina 640 | 0,33 l Nucleus + 20 g Express SX |
Aufwandmenge | Aclonifen, Diflufencian, Flufenacet | Pendimethalin, Chlortoluron, Diflufencian | Chlortoluron, Diflufencian, Florasulam | Pendimethalin, Chlortuloron, Diflufencian | Diflufecian, Flufenacet, Tribenuron |
€/ha exkl. MwSt. | ca. 40 | ca. 45 | ca. 46 | ca. 49 | ca. 47 |
Zugelassene Kulturen | WWW, WG, WR, WHW, WT, D | WWW, WG, WR, WT, WHW | WWW, WG, WR, WT, WHW | WWW, WG, WR, WT, D | WWW, WG, WR, WT, D, WHW |
Anwendungszeitpunkt (BBCH) | 10–13/ auf leichten Böden bis 9 | 10–13 | 12–23 | 10–29/ Dinkel bis 25 | 13 |
4 Tipps
1. Unkräuter wie Klettenlabkraut, Kamille, Ehrenpreisarten, Taubnessel, aber auch Ungräser wie der Windhalm, Rispengräser oder auch Ackerfuchsschwanz können im Herbst sehr gut bekämpft werden.
2. Gegen Wurzelunkräuter wie Winde, Ampfer, Distel müssen im Frühjahr Maßnahmen gesetzt werden.
3. Feuchter, feinkrümeliger Boden und wüchsiges Wetter sind Voraussetzungen für eine gute Wirkung.
4. Achten Sie bei den jeweiligen Pflanzenschutzmitteln auf die Kulturzulassungen, denn nicht jedes Produkt ist in jeder Kultur zugelassen, gerade bei Insektiziden ist ein genauer Blick auf die Zulassungen erforderlich.
2. Gegen Wurzelunkräuter wie Winde, Ampfer, Distel müssen im Frühjahr Maßnahmen gesetzt werden.
3. Feuchter, feinkrümeliger Boden und wüchsiges Wetter sind Voraussetzungen für eine gute Wirkung.
4. Achten Sie bei den jeweiligen Pflanzenschutzmitteln auf die Kulturzulassungen, denn nicht jedes Produkt ist in jeder Kultur zugelassen, gerade bei Insektiziden ist ein genauer Blick auf die Zulassungen erforderlich.