Weltmilchtag 2024: Milchbauern brauchen mehr Einkommen und weniger Auflagen!
„Die Kärntner Milchbäuerinnen und Milchbauern leisten unglaublich viel für ein lebenswertes Kärnten. Sie erzeugen ein wertvolles Lebensmittel, bewirtschaften die Kulturlandschaft und tragen zur Wertschöpfung im ländlichen Raum bei“, erklärt LK-Präsident Siegfried Huber anlässlich des Weltmilchtages am 1. Juni. Gleichzeitig weist Huber auf die ernste Lage der heimischen Milchbauern hin – allein im Vorjahr haben wieder 60 Milchviehbetriebe in Kärnten ihre Stalltüren geschlossen. Damit setzt sich der Trend fort – in den letzten 20 Jahren haben damit mehr als 55 % der Betriebe ihre Produktion eingestellt. „Die Milchbauern sind in einer schwierigen Situation. Neben der hohen Arbeitsbelastung sind es vor allem der geringe Stundenlohn und die ständig steigenden Auflagen, die die Milchbauern zwingen, aufzuhören.“
Preis-Kosten-Schere geht immer weiter auf
Besonders bedenklich: Während Konsumentinnen und Konsumenten im Supermarkt für die meisten Milchprodukte mehr bezahlen als noch vor einem Jahr, liegt der Milchpreis für die Bauern um 7 bis 10 % unter dem Vorjahrespreis. Aktuell bekommt ein Milchbauer rund 46 bis 47 Cent pro kg Milch – und damit weniger als ein Drittel des Preises, den die Konsumenten im Geschäft bezahlen. Gleichzeitig sind die Produktionskosten unvermindert hoch bzw. in den letzten Monaten sogar noch gestiegen. Die Folge: Die Preis-Kosten-Schere geht immer weiter auf. „Den Milchbauern bleibt trotz gleicher Arbeit weniger in der Brieftasche. Während die Konsumenten immer tiefer in die Tasche greifen müssen, kommt bei den Bauern von der Wertschöpfung einfach zu wenig an. Das kann‘s nicht sein“, fasst Huber zusammen.
4-Punkte-Entlastungspaket für Trendwende
Die Landwirtschaftskammer fordert angesichts der Situation ein 4-Punkte-Entlastungspaket für die heimischen Milchbauern:
1. Höhere Milchpreise: Kostensteigerungen in der Landwirtschaft müssen auf Produktpreise umgelegt werden. Insbesondere der Lebensmittelhandel ist gefordert, für eine rasche Anpassung der agrarischen Erzeugerpreise zu sorgen.
2. Dauerhafter Agrardiesel: Solange keine Antriebsalternativen für Traktoren marktreif sind, braucht es zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen einen dauerhaft steuerbegünstigten Agrardiesel.
3. Inflationsausgleich bei den Ausgleichszahlungen: Die Abgeltung der öffentlichen Leistungen durch die EU-Direktzahlungen stagniert und muss angesichts der hohen Inflation jährlich angepasst werden.
4. Heimische Produktion statt Importe: Die EU darf die bäuerlich-nachhaltige Produktion in Europa nicht weiter abwürgen. Gesetze wie die Wiederherstellung der Natur und die EU-Entwaldungsverordnung schaden den Bauern und schaden Europa. Sie führen zur Produktionsverlagerung ins Ausland – zu meist niedrigeren Produktionsstandards.
„Diese 4 Punkte sind das Mindeste, das die Bauern brauchen, um einigermaßen über die Runden zu kommen. Die Bundesregierung hat mit der Inflationsabgeltung der öffentlichen Zahlungen und dem Agrardiesel-Paket einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Die nächste Bundesregierung wird gefordert sein, diesen Weg konsequent fortzusetzen und für eine dauerhafte Inflationsabgeltung sowie Agrardieselentlastung zu sorgen“, betont Huber, der überzeugt ist, dass mit den angeführten Entlastungsmaßnahmen der Rückgang der Milchviehbetriebe in Kärnten zumindest abgeschwächt werden könnte.
1. Höhere Milchpreise: Kostensteigerungen in der Landwirtschaft müssen auf Produktpreise umgelegt werden. Insbesondere der Lebensmittelhandel ist gefordert, für eine rasche Anpassung der agrarischen Erzeugerpreise zu sorgen.
2. Dauerhafter Agrardiesel: Solange keine Antriebsalternativen für Traktoren marktreif sind, braucht es zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen einen dauerhaft steuerbegünstigten Agrardiesel.
3. Inflationsausgleich bei den Ausgleichszahlungen: Die Abgeltung der öffentlichen Leistungen durch die EU-Direktzahlungen stagniert und muss angesichts der hohen Inflation jährlich angepasst werden.
4. Heimische Produktion statt Importe: Die EU darf die bäuerlich-nachhaltige Produktion in Europa nicht weiter abwürgen. Gesetze wie die Wiederherstellung der Natur und die EU-Entwaldungsverordnung schaden den Bauern und schaden Europa. Sie führen zur Produktionsverlagerung ins Ausland – zu meist niedrigeren Produktionsstandards.
„Diese 4 Punkte sind das Mindeste, das die Bauern brauchen, um einigermaßen über die Runden zu kommen. Die Bundesregierung hat mit der Inflationsabgeltung der öffentlichen Zahlungen und dem Agrardiesel-Paket einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Die nächste Bundesregierung wird gefordert sein, diesen Weg konsequent fortzusetzen und für eine dauerhafte Inflationsabgeltung sowie Agrardieselentlastung zu sorgen“, betont Huber, der überzeugt ist, dass mit den angeführten Entlastungsmaßnahmen der Rückgang der Milchviehbetriebe in Kärnten zumindest abgeschwächt werden könnte.
3 Fakten zur Milchwirtschaft in Kärnten
- Weniger Milchbauern: Im Jahr 2023 haben 1614 Betriebe Milch an Molkereien geliefert, das ist ein Rückgang von 60 Betrieben (–3,6 %) gegenüber 2022. 2002 gab es noch 3588 Milchviehbetriebe – das bedeutet einen Rückgang von über 55 % in den letzten 20 Jahren.
- Milchproduktion gesunken: Die Milchanlieferung 2023 betrug 206.347 Tonnen (–3,0 % im Vergleich zum Vorjahr). Die durchschnittliche Anlieferung je Betrieb erhöhte sich gering, von rund 127.000 kg (2022) auf 128.000 kg im Jahr 2023.
- Betriebe sind kleinstrukturiert: 2023 gab es in Kärnten 34.104 Milchkühe. Pro Betrieb werden in Kärnten durchschnittlich 21 Milchkühe gehalten, das ist im internationalen Vergleich wenig. In Deutschland sind es 94, in Dänemark sogar 248 Milchkühe je Betrieb.
Rückfragehinweis: LK-Pressestelle: Wilfried Pesentheiner, Tel. 0676 83 555 383, wilfried.pesentheiner@lk-kaernten.at