Unsere Milch - ein All-inclusive-Naturprodukt

Für die körperliche, geistige und emotionale Entwicklung der Kinder ist eine ausgewogene Ernährung von Bedeutung. Laut Studien kommen über 50% der Kinder ohne Frühstück in die Schule. Das "tägliche Glas Schulmilch" mit seinen lebensnotwendigen Inhaltsstoffen ist eine bedeutende Energiequelle. Milch beinhaltet hochwertiges Eiweiß und ist reich an Calcium und Vitamin B12. Laut der österreichische Ernährungspyramide sollten täglich drei Portionen konsumiert werden. Ziel des "EU-Schulmilchprogrammes" ist es, Kindern das Wissen über Lebensmittel, speziell über deren Herkunft sowie die Bedeutung gesunder und regionaler Erzeugnisse näherzubringen. Schulmilch wird von der EU finanziell unterstützt, sodass die Kosten für die Kinder möglichst gering gehalten werden können.
Sechs Fragen an Schulmilchbauern:
Wie sind Sie zur Schulmilch gekommen?
Johann Koroschetz: Vor 28 Jahren suchten wir ein passendes Nischenprodukt für unsere Landwirtschaft. Wir haben uns einige Möglichkeiten durch den Kopf gehen lassen, dann sprach uns eine Schule auf die "Schulmilch" an. Wir informierten uns und schauten, ob auch andere Schulen Interesse an unserer Schulmilch hätten. So wurden wir zum Gründungsmitglied der Schulmilch in Kärnten.
Warum sind Sie Schulmilchbauern?
Familie Hartlieb: Um unseren Betrieb im Vollerwerb weiterführen zu können, suchten wir im Zuge der Landwirtschaftsmeisterausbildung 1996 nach Möglichkeiten, die Milch direkt zu vermarkten. Da zu dieser Zeit einige Schulen nicht mehr mit Milchprodukten beliefert wurden, hatten wir die Idee, "Schulmilch" zu produzieren. Gestartet wurde mit zwei Volksschulen in Spittal an der Drau. Inzwischen beliefern wir 55 Schulen und Kindergärten im Bezirk Spittal und Osttirol mit unseren Produkten (Kakao, Milch, Fruchtjoghurt in verschiedenen Sorten und Naturjoghurt).
Was gefällt Ihnen daran, Schulmilchbauer zu sein?
Markus Kollmann: Erst der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union ermöglichte es uns Landwirtinnen und Landwirten, Milch direkt in Schulen zu vertreiben. Genau zu dieser Zeit war ein Schulwart einer gemeindeansässigen Mittelschule an uns herangetreten. Wir vermarkteten zu diesem Zeitpunkt Rohmilch in Selbstbedienungshütten, und er bat uns, doch auch in seine Schule "a g’scheite Milch" zu liefern. Darum ließen sich meine für Neues immer offenen Eltern nicht zweimal bitten, und ergriffen noch im Frühjahr 1996 die Chance, das Projekt "Schulmilch direkt vom Bauern" im Lavanttal zu starten. Mittlerweile durfte ich in die Fußstapfen meiner Eltern treten und freue mich tagtäglich aufs Neue, diese Erfolgsgeschichte weiterführen zu können.
Was macht Freude ein Schulmilchbauer zu sein?
Maria Mucher: Wir sind stolz, den Schülerinnen und Schülern ein gesundes, regionales und vor allem frisches Produkt ohne jegliche Zusatzstoffe anbieten zu können. Wir freuen uns, dass es auch von vielen Lehrern wertgeschätzt wird. Ganz besonders schön ist es, wenn uns Eltern vor Schulanfang sagen: "Ah super! Der gute Kakao, den haben wir auch so gerne getrunken, den gibt’s noch immer!" Für so ein tolles Feedback sind wir sehr dankbar.
Was hat Sie dazu bewogen, Schulmilchbauer zu sein?
Astrid Schwenner: Die Schulmilch ist für uns eine Herzensangelegenheit, da es uns sehr wichtig ist, dass die Kinder bzw. Jugendliche die heimische Landwirtschaft bewusster wahrnehmen. Wir können damit den Weg der Milch von der Kuh bis zum Endverbraucher möglichst kurz halten und somit umweltfreundlich arbeiten. Die Schulmilchproduktion ermöglicht es uns, unseren Biobetrieb als Familien-Vollerwerbsbetrieb zu führen.
Warum wollen Sie ein Botschafter für Milch sein?
Dipl.-HLFL-Ing. Hannes Zechner: Mit unserer Sonnenalm-Schulmilch sind wir Botschafter für die heimische Landwirtschaft bei den Schulkindern. Im Rahmen der jährlichen Schulmilcherlebnistage laden wir die Schulkinder auf unsere Höfe ein und geben den Kindern wertvolle Einblicke in das Leben am Bauernhof und in die Leistungen unserer Bauern für die Gesellschaft. Es ist uns wichtig, dass wir als Bauern auf die Bevölkerung zugehen und die Vorteile der heimischen Lebensmittel aufzeigen.
Zehn Fakten zur Schulmilch
- Die Schulmilch kommt von regionalen Bauern und Bäuerinnen.
- Die Produkte der Schulmilchbauern sind breitgefächert. Es gibt Trinkmilch-Kakao, Joghurt, Eiskaffee und diverse Säfte.
- Die Milch wird von den Bauern direkt am Betrieb in der Hofmolkerei verarbeitet.
- Alle Schulmilchbetriebe halten höchste Hygienestandards ein und werden laufend kontrolliert.
- Alle Schulmilchprodukte sind pasteurisiert und beinhalten kein Salz und keine Süßungsmittel oder Geschmacksverstärker.
- Der Betrieb liefert die Milch direkt in die Schulen. Frische und Regionalität stehen hierbei im Mittelpunkt.
- Die leeren Verpackungen aus Glas oder Kunststoff werden zurückgenommen und wieder befüllt bzw. fachgerecht recycelt.
- 12.450 Liter Schulmilch werden in Kärnten getrunken. Aufgeteilt werden sie auf 13.191 Kinder aus 249 Schulen und Kindergärten.
- Schulmilch wird für die Kinder täglich frisch produziert und angeboten.
- Die Schulmilch schmeckt einfach köstlich.
Internationaler Schulmilchtag
Der Weltmilchwirtschaftsverband und die Welternährungsorganisation WHO haben im Jahr 2000 den letzten Mittwoch im September als Weltschulmilchtag ins Leben gerufen, um auf das von der Europäischen Union unterstützte Schulmilchprogramm hinzuweisen. Nächste Woche am 27. September ist es wieder soweit, und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit wird auf eine gesunde Ernährung mit Milch für Kinder und Jugendliche gerichtet.
Kontakt und Info:
- Spittal, Osttirol: Peter und Elisabeth Hartlieb, pe.hartlieb@gmx.at
- Völkermarkt: Maria und Wolfgang Mucher, wilfried.mucher@gmx.at
- Gailtal, Villach, Rosental: Wolfgang und Astrid Schwenner, familie@schwenner-milch.at
- Lavanttal, Jauntal: Johann Koroschetz, johann.koroschetz@drei.at
- St. Veit, Klagenfurt: Hannes Zechner, vertrieb@sonnenalm-milch.at
- Lavanttal: Markus Kollmann: office@milch-bruechl.com
- Bei Fragen kann man sich an die Schulmilchbauern persönlich oder in der Landwirtschaftskammer bei Valentina Pirmann, schulkoordination@lk-kaernten.at, 0463/ 5850 1395, melden.