Stopp der Gewalt gegen Frauen und Kinder
Weltweit ist etwa jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens von physischer, psychischer und/oder sexueller Gewalt betroffen. Auch in Österreich zeigt sich die Tragik deutlich: Durchschnittlich wird eine Frau pro Monat ermordet, und weitere zwei entgehen knapp der Ermordung, und dies geschieht meist im häuslichen Umfeld und durch ihnen nahestehende Personen. Diese Zahlen belegen, dass Gewalt gegen Frauen ein strukturelles Problem ist und nicht auf Einzelfälle reduziert werden darf.
Scham und Schweigen
Gewalt in der Familie ist nach wie vor ein tabuisiertes Thema. Viele Betroffene sprechen lange nicht darüber – aus Scham, Angst oder aufgrund der Hoffnung, die Situation könne sich verbessern. Ein gewaltverharmlosendes Umfeld, traditionelle Rollenbilder und überholte Beziehungsvorstellungen verstärken den Druck, in der Partnerschaft zu bleiben. Auch eigene Gewalterfahrungen in der Kindheit, finanzielle Abhängigkeit oder häufige Alkohol- und Drogenprobleme im familiären Umfeld gelten als zentrale Risikofaktoren.
Ein wesentliches Merkmal familiärer Gewalt ist, dass sie selten von selbst aufhört. Häufigkeit und Intensität nehmen im Verlauf zu. Täter deuten ihr Verhalten oft um: Aggressionen werden als Notwehr dargestellt, Schuldgefühle minimiert oder moralisch gerechtfertigt. Häufig werden äußere Umstände oder das Verhalten der Partnerin als Auslöser präsentiert. Auf Wutausbrüche folgen nicht selten Reuebekundungen, Versprechen und Wiedergutmachungsversuche – ein Kreislauf, der viele Betroffene in der Beziehung festhält.
Mag. Werner Ruppnig von Lebensqualität Bauernhof weiß: „Frauen brauchen oft mehrere Anläufe, bevor sie aktiv werden. Sie wünschen sich, dass die Gewalt endet – aber nicht die Beziehung.“ Dieser ambivalente Wunsch macht es Tätern besonders leicht, Kontrolle und Einfluss auszuüben.
Ein wesentliches Merkmal familiärer Gewalt ist, dass sie selten von selbst aufhört. Häufigkeit und Intensität nehmen im Verlauf zu. Täter deuten ihr Verhalten oft um: Aggressionen werden als Notwehr dargestellt, Schuldgefühle minimiert oder moralisch gerechtfertigt. Häufig werden äußere Umstände oder das Verhalten der Partnerin als Auslöser präsentiert. Auf Wutausbrüche folgen nicht selten Reuebekundungen, Versprechen und Wiedergutmachungsversuche – ein Kreislauf, der viele Betroffene in der Beziehung festhält.
Mag. Werner Ruppnig von Lebensqualität Bauernhof weiß: „Frauen brauchen oft mehrere Anläufe, bevor sie aktiv werden. Sie wünschen sich, dass die Gewalt endet – aber nicht die Beziehung.“ Dieser ambivalente Wunsch macht es Tätern besonders leicht, Kontrolle und Einfluss auszuüben.
Der Moment, in dem eine Frau Trennungsabsichten äußert oder den Partner tatsächlich verlässt, gilt als Hochrisikozeit. Viele Gewalteskalationen und Femizide passieren genau dann. Die Kontrolle gerät ins Wanken, und Täter reagieren nicht selten mit massiver Gewalt, um diese Kontrolle zurückzuerlangen.
Kinder mitbetroffen
Mütter versuchen häufig, ihre Kinder vor den Gewalterfahrungen zu schützen. Doch Kinder haben „feine Antennen“ – sie bekommen die Gewalt immer mit, unabhängig davon, ob sie direkt Zeugen sind. Die psychische Belastung ist enorm und wirkt oft bis ins Erwachsenenalter nach. Kinder aus gewaltgeprägten Haushalten zeigen häufiger Verhaltensauffälligkeiten, Ängste oder Entwicklungsprobleme.
Rechtliche Maßnahmen
In Kärnten werden jährlich knapp 1000 Betretungs- und Annäherungsverbote ausgesprochen – ein Hinweis darauf, wie oft polizeiliches Eingreifen notwendig ist (im Schnitt dreimal pro Tag!). Diese Maßnahmen schützen, reichen jedoch allein nicht aus. Prävention, frühzeitige Intervention, niederschwellige Beratungsangebote sowie ein gesellschaftliches Klima, das Gewalt klar ächtet und Betroffenen Glauben schenkt, sind essenziell. Häusliche Gewalt ist kein privates Problem, sondern ein gesellschaftliches, das jeden Tag auftritt. Nur durch konsequentes Hinschauen, Aufklären, Unterstützen und Handeln können wir dazu beitragen, den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen. Aktionen wie „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ sind wichtig, um auf dieses Thema wieder aufmerksam zu machen. Ein Leben ohne Angst muss für jeden selbstverständlich sein.
Formen der Gewalt
- Physische Gewalt (Ohrfeigen, Schläge, Tritte, Würgen, Angriffe mit Waffen, Mord)
- Psychische Gewalt (Beschimpfungen, Abwertungen, „Terror“, Angstmachen, Drohungen, Stalking)
- Sexualisierte Gewalt (frauenfeindliche Sprache, verbale Belästigungen, ungewollte sexuelle Berührungen, Vergewaltigung)
- Soziale Gewalt (Verstoß gegen Kontaktverbote, Kontrollanrufe, Überprüfung von Handys, E- Mails und sozialen Netzwerken)
- Wirtschaftliche Gewalt (kein Zugriff auf gemeinsame Gelder, Hinderung an der Erwerbstätigkeit oder Aus- und Weiterbildung, Ausnutzung der Arbeitskraft, ungenügende Mittel für den Unterhalt)
- Cybergewalt (Gewalthandlungen durch technische Mittel und digitale Medien)
Wichtige Anlaufstellen bei Gewalt/Problemen
- Bäuerliches Sorgentelefon: 0810/676 810
- Frauen-Helpline gegen Gewalt, rund um die Uhr kostenlos: 0800/222 555
- Gewaltschutzzentrum Kärnten, Radetzkystraße 9, 9020 Klagenfurt, 0463/590 290,
- www.gsz-ktn.at
- Kärntner Beratungshotline für Frauen und Mädchen: 0660/244 24 01