Unser Abschlussevent des Veranstaltungsmarathons im Herbst war wie jedes Jahr die Kärntner Leistungsprüfung für Haflinger und Noriker. Heuer wurde die Leistungs- und Interieurbeurteilung wieder am Reiterhof Golz durchgeführt. Ein herzliches Danke an die Familie Sattlegger für die jahrelange Zusammenarbeit und an das Richterkollegium. Sehr diszipliniert absolvierten die Teilnehmer die verschiedenen Teilbereiche. Die Leistungsprüfung ist nicht nur eine Überprüfung der Grundgangarten vor der Kutsche, der Manier beim Schwachholzziehen sowie beim Schwerzug und/oder der Rittigkeit, sie ist vielmehr eine Interieurprüfung. Nur ausgeglichene, umgängliche und willige Pferde erreichen Bestnoten. 33 Pferde (zehn Haflinger und 23 Noriker) traten zur Prüfung an, alle schlossen diese positiv ab. Wie in den vergangenen Jahren durften wir uns heuer wieder über ein hohes Niveau freuen. Die positiven Absolventen sind der Auszeichnung zur Verbands- oder Staatsprämie schon wieder einen Schritt nähergekommen bzw. haben sich diese Ehrentitel damit endgültig verdient.
Noriker
Die Noriker mussten drei verschiedene Teilbereiche absolvieren. Im ersten Teilbewerb wurden die Grundgangarten, somit die Bewegungsmechanik und Veranlagung in der Einspännerfahrprüfung, beurteilt. Gerichtet wurde dieser Bewerb von Hubertus Thunhart und Josef Stickelberger. Diese beiden Experten begleiten den Landes-Pferdezuchtverband (LPZV) Kärnten und die Prüflinge nun schon seit vielen Jahren. „Jahr für Jahr wird die Grundqualität der Pferde sowie auch der verschiedensten Vorführer und Fahrer immer noch besser und stellt diese Prüfung auf ein hohes Niveau“, so der Kommentar der Fahrrichter. Gelobt wird auch, dass schon viele Besitzer diese Prüfung selbst mit dem eigenen Pferd absolvieren. Nach der Einspännerfahrprüfung ging es direkt zum Schwachholzziehen (Richter KR Ing. Marjan Cik) und anschließend zum Schwerzug (Richter Mag. Wilhelm Popatnig).
Die Siegerschärpe mit der überragenden Bestnote von 8,79 erreichte an diesem Tag die Fuchsstute Filomena, nach Tibor Vulkan XVI gezogen. Die Tochter der Verbandsprämienstute Fenja und Endringstute der Landesjungstutenschau 2023 wurde von Eva Obermoser, Dellach/Drau, gezüchtet und steht auch in deren Besitz. Eva Obermoser war auch die Pferdeführerin und Fahrerin und präsentierte ihre leistungsbereite Jungstute in allen Teilbereichen hervorragend. Die beiden glänzten vor allem beim Schwachholziehen und erreichten hier ausschließlich Noten über 9,0. Eine Stute mit einem außergewöhnlich gelassenen Nervenkostüm, die bestmöglich von ihrer Besitzerin vorbereitet wurde. Dieses Vertrauensverhältnis und die Grundqualität verhalfen diesem eingespielten Team zum Tagessieg. Nur um eine Nüsternlänge zurück durfte sich eine weitere junge Fuchsstute, ebenfalls Endringstute der Landesjungstutenschau 2023, über den zweiten Platz freuen. Riviera H, nach Ziran B. Schaunitz XVII gezogen, aus der Zucht von Bianca Hofinger, Schildorn, und im Besitz der Besitzgemeinschaft Luser, Kötschach, wurde perfekt von Katharina Zankl vorgestellt. Dieses eingespielte Team absolvierte eine Aufgabe nach der anderen mit Bravur, vor allem die Zugprüfungen gehörten zu den Höhepunkten der Vorstellung. Riviera H brillierte mit ihrer Aufmerksamkeit, Ausgeglichenheit und Willigkeit und wurde dafür mit der Reservesiegerschärpe und der Wertnote 8,75 belohnt. An die dritte Stelle reihte sich eine Tochter des Merlin Nero XV. Die Mohrenkopfstute Zeder-Ria aus der Zucht von Hans Hörfarter, Kaprun, und im Besitz von Katja Podobnig (nun Lagger), Rothenthurn, wurde ebenfalls eindrucksvoll von Eva Obermoser vorgestellt. Stets willig, nervenstark und aufmerksam zeigte sich die neunjährige Stute von ihrer besten Seite, und mit einer Gesamtnote von 8,71 befinden wir uns auch am dritten Platz noch immer auf einem sehr hohen Niveau.
Im ersten Teilbewerb wurden die Grundgangarten, somit die Bewegungsmechanik der Pferde unter dem Sattel, beurteilt. Gerichtet wurde dieser Bewerb von Ing. Manfred Lientschnig und Markus Remer im Beisein von GF Thomas Striedner. Christina Obernosterer fungierte abermals als Fremdreiterin und nahm den Fremdreitertest ab (Rittigkeit). Im Anschluss wurden die Pferde von den Fahrrichtern – wie oben erwähnt – bei der Einspännerfahrprüfung beurteilt. Die Siegerschärpe bei den Haflingern verdiente sich an diesem Tag die dreijährige Stute Kiss Me Again, nach Stale gezogen. Die Landesschauteilnehmerin 2023 stammt aus der Zucht der Familie Dominik und Isabella Glantschnig, Obervellach, und steht im Besitz von Peter Ladstätter, Kötschach. Kiss Me Again wurde von Marina Kalt, welche die Stärken dieser vielversprechenden Jungstute bestens hervorholen konnte, perfekt unter dem Sattel vorgestellt. Mit der eindrucksvollen Präsentation vor der Kutsche, am Kutschbock ihr Besitzer Peter Ladstätter, erreichte dieses Team die Höchstnote an diesem Tag – 8,69. Arbeitswillig, gelehrig und nervenstark – eine würdige Siegerstute. Über die Reservesiegerschärpe durfte sich dann History freuen. Die Salzburger Landessiegerstute 2023 ist nach Winnie gezogen, stammt aus der Zucht von Claudia Unterlaß, Greifenburg, und steht nun im Besitz von Hans Irausek, Bad Hofgastein. History wurde unter dem Sattel von Evelyn Nessmann-Prunner vorgestellt – vor der Kutsche von Thomas Striedner. Vor allem die Vorstellung vor der Kutsche war hervorragend, hier präsentierte sich die Jungstute immer konzentriert, fleißig und gut an den Hilfen stehend. Dafür belohnt wurde History mit der Reservesiegerschärpe und der sehr guten Gesamtnote von 8,30. An die dritte Stelle mit einer Wertnote von 8,21 setzte sich eine weitere Stale-Tochter. Die Landessiegerstute 2023 Nacara aus der Zucht und im Besitz von Werner Glantschnig, Obervellach, wurde unter dem Sattel von Johannes Remer vorgestellt, vor der Kutsche wurde sie von Markus Remer präsentiert. Die beiden erreichten für die harmonische Vorstellung überdurchschnittliche Einzelnoten und somit den hervorragenden zweiten Reservesieg.
Sehr erfreulich sind auch die Ergebnisse der Kärntner Warmblutstuten in Stadl-Paura. Bei der Feldprüfung am 16. Oktober erreichten die beiden Stuten von Bernd Moser sehr gute Ergebnisse. Hannessy M, eine Secret-Tochter, aus der Zucht und im Besitz von Bernd Moser, Lieserbrücke, erreichte den hervorragenden dritten Platz und die Wertnote 8,17. Nur knapp dahinter platzierte sich eine weitere Stute aus seiner Zucht. Die Galaxy-Tochter Glory of Love M zeigte ebenfalls eine gute Leistung und erhielt dafür die Gesamtnote 8,08. Vor allem die Stuten, welche bei der Leistungsprüfung des Exterieurs (Stutbuchaufnahme) beste Ergebnisse erzielen, waren auch bei dieser fordernden Interieurprüfung ganz an der Spitze zu finden. Ein Zeichen, dass das zweckmäßig konstruierte Gebäude, welches zum Beispiel bei einer Stutbuchaufnahme beurteilt wird, mit dem Vermögen korreliert, dieses dann auch bestmöglich bei den verschiedensten Aufgaben einsetzen zu können. Ein großes Lob verdienen sich abschließend nicht nur die Platzierten, sondern jeder einzelne Teilnehmer für die gute Vorbereitung der Prüflinge. Herzliche Gratulation zu diesen Leistungen!