Steigende Kosten machen Bauern zu schaffen
Die heurige Ernte ist nahezu eingebracht und je nach Sparte mengenmäßig zufriedenstellend bis sehr gut ausgefallen. „Bei Mais, der wichtigsten Ackerkultur in Kärnten, liegen die Erträge im langjährigen Durchschnitt. Auch bei Getreide und Soja sind die Erträge und die Qualität trotz des kalten Frühjahrs in Summe zufriedenstellend. Im Obstbau sehen wir gute Qualitäten bei einer durchschnittlichen Erntemenge, im Weinbau ist ein sehr guter Jahrgang zu erwarten“, fasst LK-Pflanzenbaudirektor Dipl.-Ing. Erich Roscher die Erntebilanz 2021 zusammen. Während die Erträge auf dem Ackerland herzeigbar sind, liegen sie im Grünland rund 30 % unter der – sehr guten – Ernte 2020. Hintergrund: Trockenheit und Engerlingschäden auf rund 10.000 ha. Erfreulich ist, dass Kärnten im Vergleich zu den Vorjahren bei Unwettern glimpflich davongekommen ist. Laut Österreichischer Hagelversicherung liegen die Schäden durch Dürre und Hagel trotzdem bei rund 4,5 Mio. Euro.
Was die Märkte betrifft, liegen die Preise für Getreide, Mais und Soja derzeit rund 40 bis 60 % über den Preisen des Vorjahres. Dipl.-Ing. Rudolf Grünanger, Gremialobmann des Agrarhandels in der Wirtschaftskammer, sieht die Börsenotierungen als Folge der internationalen Konjunkturerholung und der weltweit geringeren Produktion auf Grund des Klimawandels. Was die Ackerbauern freut, zeichnet den Milchbauern Sorgenfalten ins Gesicht: für sie stehen höhere Futtermittelpreise ins Haus. Sorgen bereitet Grünanger die Entwicklung auf den internationalen Düngemittelmärkten. Vor allem Stickstoff ist auf Grund der explodierenden Gaspreise extrem teuer. Die Verfügbarkeit von Düngemitteln könnte laut Grünanger im Frühjahr zu einer Herausforderung werden.
Was die Märkte betrifft, liegen die Preise für Getreide, Mais und Soja derzeit rund 40 bis 60 % über den Preisen des Vorjahres. Dipl.-Ing. Rudolf Grünanger, Gremialobmann des Agrarhandels in der Wirtschaftskammer, sieht die Börsenotierungen als Folge der internationalen Konjunkturerholung und der weltweit geringeren Produktion auf Grund des Klimawandels. Was die Ackerbauern freut, zeichnet den Milchbauern Sorgenfalten ins Gesicht: für sie stehen höhere Futtermittelpreise ins Haus. Sorgen bereitet Grünanger die Entwicklung auf den internationalen Düngemittelmärkten. Vor allem Stickstoff ist auf Grund der explodierenden Gaspreise extrem teuer. Die Verfügbarkeit von Düngemitteln könnte laut Grünanger im Frühjahr zu einer Herausforderung werden.
Bessere Bauernpreise
Auf Grund der hohen Betriebsmittelpreise fordert LK-Präsident Siegfried Huber vom Lebensmittelhandel bessere Preise und einen höheren Anteil an der Wertschöpfung ein. Wie eine aktuelle Studie des Wifo zeigt, kommen bei den Bauern gerade 3,67 Euro an, wenn in Österreich um 100 Euro Lebensmittel eingekauft werden. Schuld daran ist vor allem, dass enorme Mengen an Lebensmitteln importiert werden. „Dass Kärnten allein Fleisch, Milch und Eier im Wert von 126 Millionen Euro jährlich importiert, ist ein Wahnsinn!“, so Huber. Die Studie zeigt weiters, dass 1 % mehr heimische Lebensmittel auf den Tellern in Kärnten den Bauern rund 3,8 Mio. Euro mehr Wertschöpfung bringt. Ziel muss es sein, den Einsatz heimischer Lebensmittel auszubauen, meint Huber und fordert erneut die Umsetzung der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung.
Kärntner Eiweißstrategie
Kärnten kann sich bei Futtermitteleiweiß zu mehr als 80 % selbst versorgen. Durch eine Eiweißstrategie soll dieser hohe Selbstversorgungsgrad abgesichert und weiter ausgebaut werden. Die Eiweißlieferung aus dem Grünland soll durch die kontinuierliche Einsaat von klimafitten Saatgut gesteigert werden. Mit der Förderaktion von Agrarlandesrat Martin Gruber konnten heuer bereits rund 3000 ha nachgesät werden. Am Ackerland soll der Anbau von Eiweißfrüchten und Klee(gras)mischungen bis 2030 um 30% gesteigert werden. Heuer konnte die Sojaanbaufläche bereits um 5 % auf rund 3900 ha erhöht werden. Das Ziel ist eine Unterstützung des Anbaus von Leguminosen und Kleegras durch eine zusätzliche Flächenprämie im ÖPUL ab 2023.
Grünland, Feldfutter
Im Grünland und Futterbau wurde heuer um 30 % weniger geerntet. Ursachen dafür waren die Trockenheit und Engerlingschäden. Es dürften ca. 10.000 ha und mehr von der Dürre geschädigt sein. Durch die Nachsaataktion des Agrarreferats mit klimafittem Saatgut konnten rund 3000 ha nachgesät werden.
Mais
Die Maisernte liegt im Durchschnitt, aber deutlich unter der Ernte 2020. Ein kaltes Frühjahr hat für einen verzögerten Feldaufgang gesorgt. Die Jugendentwicklung war nicht optimal, die Befruchtung ist in manchen Gegenden nicht gut verlaufen. Auf Trockenstandorten dürfte die Maisernte um 20 % schlechter ausfallen. Bei Silomais wird sich der kürzere Wuchs durch Trockenheit in einer geringeren Frischmasse auswirken.
Soja
Die Sojaernte hat Anfang September begonnen, das ist um rund zwei Wochen früher als 2020. Das kalte Frühjahr hat auch der Soja Schwierigkeiten bereitet. Pflanzenausfälle durch verzögerten Feldaufgang waren die Folge. Der weitere Vegetationsverlauf war gut. Die Ernteerträge sind generell über 3 to pro ha – ein guter Durchschnitt. Höhere Erträge wurden durch die Hitzeperiode im Juni und teilweise durch hohe Unkrautkonkurrenz verhindert. Die Sojaernte ist großteils abgeschlossen.
Kürbis, Kartoffel
Das Kürbisanbaujahr begann mit zum Teil sehr schlechten Feldaufgängen, vielerorts wurde ein zweites Mal angebaut oder auf eine andere Kultur gewechselt. Die Fruchtausbildung ist kleiner ausgefallen, Kerne wurden gut ausgebildet. Die Ernte läuft gerade, erste Ergebnisse zeigen eine große Streuung im Kernertrag. Bei Kartoffeln ist die Ernte zufriedenstellend. Die Knollen sind auf Grund von Wassermangel kleiner, der Mengenertrag ist dadurch geringer, die Qualität ist gut.
Obsternte
Durch den kühlen Mai kam es zu verspäteter Ernte, die danach auch aufgrund der Trockenheit und Hitze beeinträchtigt war. Die Erntezeit verkürzte sich durch die starke Hitze. Beim Steinobst gab es vor allem bei Marille starke Ausfälle. Beim professionellen Kernobstbau gibt es eine durchschnittliche Ernte mit sehr guter Qualität. Im Streuobst liegen die Erträge um ca. 40 % unter einer durchschnittlichen Ernte (Alternanz).