Social Media für zukunftsfitte Bauernhöfe
DIALOGisch – Bauernhof goes online: Unter diesem Titel wurde eine LFI-Online-Seminarreihe zum Thema Social Media für Bäuerinnen und Bauern erfolgreich durchgeführt. Die Expertin für digitale Kommunikation Bianca Blasl (www.melange.in.gummistiefeln), zeigt in fünf knackigen Videos, wie Kommunikation in der Landwirtschaft wirklich funktioniert, wie Bäuerinnen und Bauern mit den Menschen in Dialog treten und dabei Social Media für ihre Kommunikation am besten nützen können. Facebook, Twitter, Instagram, Twitch u. v. m. dienen längst nicht mehr nur dem Zeitvertreib unter Jugendlichen. Social Media stellt mit den verschiedensten Kanälen eine wichtige Kommunikationsplattform dar, die auch in der Landwirtschaft eine immer größere Bedeutung erhält. So findet der Verkauf vom Freilandei bis hin zum Gästebett am Bauernhof immer erfolgreicher im Netz statt. Um diese Kanäle perfekt zu bedienen und auch digital erfolgreich mit der Gesellschaft in den Dialog treten zu können, braucht es Kompetenzen, die im Rahmen des Projekts „Innerlandwirtschaftliche Bildungsinitiative für Agrarkommunikation“ vermittelt werden.
Noch nie gab es so viele Möglichkeiten für uns Menschen, miteinander zu kommunizieren, wie heute. Trotzdem ist eine immer größer werdende Distanz zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft erkennbar. Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger betont die Wichtigkeit des digitalen Dialoges: „Die von uns Bäuerinnen gemeinsam mit KQuest durchgeführte Studie zeigt ganz eindeutig, wie wichtig das direkte Gespräch zwischen Konsumenten und Bäuerinnen und Bauern ist. 55 % der Befragten geben an, sich über diesen Weg über die Landwirtschaft zu informieren. Daher ist es uns ein großes Anliegen, unsere Bäuerinnen und Bauern auch,social-media-fit‘ zu machen. Denn immer mehr Gespräche finden auf digitalen Wegen statt!“
Noch nie gab es so viele Möglichkeiten für uns Menschen, miteinander zu kommunizieren, wie heute. Trotzdem ist eine immer größer werdende Distanz zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft erkennbar. Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger betont die Wichtigkeit des digitalen Dialoges: „Die von uns Bäuerinnen gemeinsam mit KQuest durchgeführte Studie zeigt ganz eindeutig, wie wichtig das direkte Gespräch zwischen Konsumenten und Bäuerinnen und Bauern ist. 55 % der Befragten geben an, sich über diesen Weg über die Landwirtschaft zu informieren. Daher ist es uns ein großes Anliegen, unsere Bäuerinnen und Bauern auch,social-media-fit‘ zu machen. Denn immer mehr Gespräche finden auf digitalen Wegen statt!“
Digitale Chancen
Die Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen setzt sich für die Stärkung des Dialogs zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft ein und hat dabei schon vieles erreicht. Im Rahmen des Projekts “Innerlandwirtschaftliche Bildungsinitiative für Agrarkommunikation“ hatten interessierte Landwirte die Möglichkeit, Skills für den Umgang mit Social-Media-Kanälen zu erwerben. Dabei sind fünf Schulungsvideos zu folgenden Themen entstanden:
- Wie kann Ihre digitale Kommunikation in der Landwirtschaft funktionieren?
- Die Strategie für digitale Kommunikation
- Von Geschichten und Botschaften
- Tipps & Tricks
- Umgehen mit Kritik im Netz
Interview: Reden ist das Kapital der Zukunft
Beim Kärntner Bildungstag 2021 wurde Kommunikationsexpertin Ing. Claudia Zinner begrüßt. Im Interview erläuterte sie, worauf man in einem Dialog in Zukunft achten sollte.
Sie sagten: „In der Kommunikation liegt die Wertschöpfung der Zukunft“, was meinen Sie damit?
Die gute Qualität von Dienstleistungen und Produkten ist Voraussetzung. Die Wertschöpfung von heute liegt in der Kommunikation. In Zeiten der medial vernetzten Welt schafft nur authentische Kommunikation Wissen, Nähe, Akzeptanz und folglich wirtschaftliche Sicherheit für die Betriebe.
In unserer vernetzten Welt hänge die Existenz der heimischen Landwirtschaft zunehmend von der Akzeptanz der Gesellschaft ab, betonten Sie. Wie ist das zu verstehen?
Die praktizierende Landwirtschaft ist in rasantem Tempo beinahe vollständig aus den Köpfen der Menschen verschwunden und mit ihr der reale Bezug zur Rohstoff- und Lebensmittelherstellung. Aufgrund dieser Entfremdung hängt die Existenz der Landwirtschaft zunehmend an der Akzeptanz der nichtbäuerlichen Gesellschaft, denn diese macht rund 96 % aus. Hier braucht es neue Zugänge.
99 % unserer Entscheidungen treffen wir instinktiv und rechtfertigen diese dann rational. Wie muss daher unsere Kommunikation aussehen?
Nur wer weiß, wie das Gehirn in Hinblick auf Kommunikation funktioniert, kann wirkungsvoll kommunizieren. Im Idealfall ist Kommunikation authentisch, schafft Emotionen und vermittelt Fakten. Das sind, ganz einfach dargestellt, die drei Ebenen, wie unsere Kommunikation aussehen sollte.
Die Landwirtschaft will sehr realistisch dargestellt werden. Ist dies tatsächlich immer wichtig?
Ja, das sehe ich als extrem wichtig an. Relevant ist, dass in der Sprache der Zielgruppe gesprochen wird. Wer seine Zielgruppen gut kennt, kann auch die Botschaft wirkungsvoll kommunizieren. Entscheidend ist, dass jeder und jede in seinem Wirkungsbereich für die Landwirtschaft kommuniziert.
Welche Wertetypen können wir mit unseren bäuerlichen Produkten besonders ansprechen?
Entgegen Trends „immer mehr, immer weiter, immer schneller, immer größer“ und einer unglaublichen Reizüberflutung arbeitet die bäuerliche Landwirtschaft im Tempo der Natur – sie gibt den Takt vor. Das hat nichts mit Idylle zu tun, sondern mit der Erzeugung unserer Lebensgrundlagen. Aus diesen zwei Zugängen können z. B. unterschiedliche Wertetypen (je nach Zielgruppe) abgeleitet werden.
Ist die Landwirtschaft zu sehr zum Rohstofflieferanten verkommen und hat man vergessen, über den Wert der eigenen Produkte zu sprechen?
Nein, ich denke, vergessen ist nicht das richtige Wort. In der Geschichte der Menschheit war es nie notwendig, über den Wert der bäuerlichen Arbeit zu sprechen. Jeder und jede hatte einen direkten Bezug dazu. Heute ist das jedoch anders. Da müssen wir ansetzen, das müssen wir erkennen und heute darüber sprechen. Der Wert der bäuerlichen Arbeit sollte sichtbar sein. Es geht um die Existenz unserer Betriebe.
Wie schafft man eine Positionierung für seinen Betrieb?
Eine Positionierung ist, einfach formuliert, eine Verdichtung von Eigenschaften. Wir legen in unseren Unternehmen („Claudia Zinner – Landwirtschaft kommunizieren.“ und „„WERTGEBEN.at – Werbeagentur für Landwirtschaft“) viel Wert auf persönliche Interessen, die es am Betrieb gibt, auf die wirtschaftliche Attraktivität der Sparten und Zukunftsperspektiven. Es geht nicht nur um den Betrieb und die Produkte an sich – sondern um die Menschen hinter den Produkten und den Betrieben.
Sie sagten: „In der Kommunikation liegt die Wertschöpfung der Zukunft“, was meinen Sie damit?
Die gute Qualität von Dienstleistungen und Produkten ist Voraussetzung. Die Wertschöpfung von heute liegt in der Kommunikation. In Zeiten der medial vernetzten Welt schafft nur authentische Kommunikation Wissen, Nähe, Akzeptanz und folglich wirtschaftliche Sicherheit für die Betriebe.
In unserer vernetzten Welt hänge die Existenz der heimischen Landwirtschaft zunehmend von der Akzeptanz der Gesellschaft ab, betonten Sie. Wie ist das zu verstehen?
Die praktizierende Landwirtschaft ist in rasantem Tempo beinahe vollständig aus den Köpfen der Menschen verschwunden und mit ihr der reale Bezug zur Rohstoff- und Lebensmittelherstellung. Aufgrund dieser Entfremdung hängt die Existenz der Landwirtschaft zunehmend an der Akzeptanz der nichtbäuerlichen Gesellschaft, denn diese macht rund 96 % aus. Hier braucht es neue Zugänge.
99 % unserer Entscheidungen treffen wir instinktiv und rechtfertigen diese dann rational. Wie muss daher unsere Kommunikation aussehen?
Nur wer weiß, wie das Gehirn in Hinblick auf Kommunikation funktioniert, kann wirkungsvoll kommunizieren. Im Idealfall ist Kommunikation authentisch, schafft Emotionen und vermittelt Fakten. Das sind, ganz einfach dargestellt, die drei Ebenen, wie unsere Kommunikation aussehen sollte.
Die Landwirtschaft will sehr realistisch dargestellt werden. Ist dies tatsächlich immer wichtig?
Ja, das sehe ich als extrem wichtig an. Relevant ist, dass in der Sprache der Zielgruppe gesprochen wird. Wer seine Zielgruppen gut kennt, kann auch die Botschaft wirkungsvoll kommunizieren. Entscheidend ist, dass jeder und jede in seinem Wirkungsbereich für die Landwirtschaft kommuniziert.
Welche Wertetypen können wir mit unseren bäuerlichen Produkten besonders ansprechen?
Entgegen Trends „immer mehr, immer weiter, immer schneller, immer größer“ und einer unglaublichen Reizüberflutung arbeitet die bäuerliche Landwirtschaft im Tempo der Natur – sie gibt den Takt vor. Das hat nichts mit Idylle zu tun, sondern mit der Erzeugung unserer Lebensgrundlagen. Aus diesen zwei Zugängen können z. B. unterschiedliche Wertetypen (je nach Zielgruppe) abgeleitet werden.
Ist die Landwirtschaft zu sehr zum Rohstofflieferanten verkommen und hat man vergessen, über den Wert der eigenen Produkte zu sprechen?
Nein, ich denke, vergessen ist nicht das richtige Wort. In der Geschichte der Menschheit war es nie notwendig, über den Wert der bäuerlichen Arbeit zu sprechen. Jeder und jede hatte einen direkten Bezug dazu. Heute ist das jedoch anders. Da müssen wir ansetzen, das müssen wir erkennen und heute darüber sprechen. Der Wert der bäuerlichen Arbeit sollte sichtbar sein. Es geht um die Existenz unserer Betriebe.
Wie schafft man eine Positionierung für seinen Betrieb?
Eine Positionierung ist, einfach formuliert, eine Verdichtung von Eigenschaften. Wir legen in unseren Unternehmen („Claudia Zinner – Landwirtschaft kommunizieren.“ und „„WERTGEBEN.at – Werbeagentur für Landwirtschaft“) viel Wert auf persönliche Interessen, die es am Betrieb gibt, auf die wirtschaftliche Attraktivität der Sparten und Zukunftsperspektiven. Es geht nicht nur um den Betrieb und die Produkte an sich – sondern um die Menschen hinter den Produkten und den Betrieben.
3 wichtige Tipps
- Positionierung schafft Klarheit in unserer reizüberfluteten Welt.
- In der Kommunikation steckt ein wirtschaftliches Potenzial, das wir erkennen sollten.
- Kommunikation schafft die geforderte Transparenz der nichtbäuerlichen Gesellschaft und idealerweise Verständnis bzw. Akzeptanz.