Selbstbedienungsladen als Zukunftsmodell

Vor allem jetzt während der Coronapandemie sind viele Selbstbedienungsläden in ganz Österreich und ganz besonders auch bei uns in Kärnten entstanden. In vielen Gebäuden, in einfachen Hütten oder in Containern erkennt man sie oft nicht leicht. Da muss schon jemand wissen, wie und wo man zu den Köstlichkeiten kommt, denn der regionale Genussladen mit Qualitätsprodukten vom Bauernhof ist oft ein Geheimtipp. Die innovativen Landwirte sind am Puls der Zeit und wissen genau, was es in der Pandemie braucht. Der Kunde hat Sehnsucht nach „Gutes vom Bauernhof“, und das rund um die Uhr. Nicht jeder Tag ist Markttag, und nicht an jedem Tag sind Produkte der Landwirte überall verfügbar. Schließlich brauchen die Landwirte ja auch die Zeit, um ihre Produkte selbst zu produzieren. 

Der Verkauf hat sich verändert. Eine neue Form der Direktvermarktung kommt immer mehr in unseren Alltag. Der Selbstbedienungsladen wird immer populärer und bietet bäuerlichen Direktvermarktern die Chance des direkten Verkaufs von eigenen landwirtschaftlichen Erzeugnissen an den Endverbraucher rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Diese Form der bäuerlichen Direktvermarktung ermöglicht es, ein gutes zusätzliches Einkommen zu lukrieren und den Kunden Produkte rund um die Uhr anzubieten zu können. Vor allem bekommen die Bauern und Bäuerinnen die Wertschätzung für ihren täglichen Einsatz. Das ist eine Chance, die wir nutzen sollten.
 

Mit dem Netzwerk Kulinarik haben die LK Kärnten und LK Niederösterreich ein gemeinsames Projekt für neue Vermarktungswege eingereicht. Im Rahmen dieses Projektes wird bis Ende Juni ein Leitfaden erstellt, der als grundlegende Information für Selbstbedienungshüttenbetreiber oder für die, die es werden wollen, gilt. Darüber hinaus wird an einer digitalen Lösung gearbeitet. Das System wird die Möglichkeit bieten, alles Notwendige, was es für den Selbstbedienungsladen braucht, digital abzuwickeln. Die Organisation der Warenwirtschaft, sprich der aktuelle Warenbestand, ist über diese Applikation in Echtzeit abzufragen, und somit weiß der Landwirt genau, wie viele seiner Produkte verkauft wurden und wie viele noch aktuell im SB-Laden verfügbar sind. Das erleichtert die Organisation bei der nächsten Lieferung und gibt einen Überblick über den Bestand. Nicht nur für den Landwirt ist es eine Erleichterung, auch der Kunde kann über diese Applikation sehen, wo es Selbstbedienungsläden gibt und welche Produkte in welcher Menge dort verfügbar sind. Diese digitale Lösung wird viel Zeit sparen, und auch die Zettelwirtschaft wird damit verringert. Ein strukturiertes und ordentliches System, das den Alltag der Direktvermarktung im Form von SB-Läden um einiges erleichtern soll. 
 

Sie haben Fragen zur bäuerlichen Direktvermarktung, zum Betreiben einer bäuerlichen Selbstbedienungshütte sowie zur Kennzeichnung der Produkte? Dann nutzen Sie das Beratungsangebot der Landwirtschaftskammer Kärnten, und wenden Sie sich an die Direktvermarktungsberaterinnen in Ihrer LK-Außenstelle. 

• Außenstelle Wolfsberg, Dipl.-Ing. Kerstin Fradler, 0463/58 50-33 40
• Außenstelle Spittal, Ing. Maria Luise Kaponig, 0463/58 50-37 40
• Außenstelle Villach, Karin Popatnig, 0463/58 50-36 40
• Außenstelle Klagenfurt, Ing. Margit Drobesch und Ing. Daniela Merl, 0463/58 50-31 40