Schule am Bauernhof feiert 25. Geburtstag
Seit nunmehr einem Vierteljahrhundert laden speziell geschulte Bäuerinnen und Bauern in ganz Österreich Schulklassen und Kindergärten auf ihre Höfe ein, um Kindern und Jugendlichen das Leben und Arbeiten am Bauernhof näherzubringen und den Weg der Lebensmittel zu erforschen. Ob Butter und Käse herstellen, Brot backen, Tiere füttern oder Obst ernten – das direkte Erleben und das selbständige Tun stehen stets im Mittelpunkt. „Schule am Bauernhof“ hat sich zu einer der erfolgreichsten Bildungsinitiativen im landwirtschaftlichen Bereich entwickelt, wie Landwirtschaftskammer Österreich-Vizepräsident Johannes Schmuckenschlager und Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger bei einer Pressekonferenz betonten. Derzeit öffnen in Österreich rund 580 „Schule am Bauernhof“-Betriebe ihre Hoftore für Schulen und Kindergärten. Mittlerweile nehmen rund 90.000 Kinder und Jugendliche pro Jahr das Angebot „Schule am Bauernhof“ in Anspruch. Jährlich werden ca. 5200 Führungen auf den Höfen durchgeführt. In den letzten zehn Jahren besuchten rund 845.000 Kinder und Jugendliche bei 50.500 Lehrausgängen einen Bauernhof. Eine wesentliche Rolle spielen dabei die Landwirtinnen. Im Rahmen der Schulaktionstage besuchen die Bäuerinnenvereine die 1. und 2. Volksschulklassen. Heuer erreichen sie damit österreichweit rund 38.400 Kinder in ganz Österreich. Eine weitere Initiative ist „Landwirtschaft in der Schule“. Hier kommen pädagogisch ausgebildete Seminarbäuerinnen in die Schulklassen und eröffnen spannende Einblicke in die Welt der Landwirtschaft. Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche in der Volksschule, Mittelschule, im Gymnasium, in der Sonderschule und an alle Schulformen der Oberstufe. Das Wissen um Lebensmittel und Landwirtschaft erhob die ARGE Bäuerinnen gemeinsam mit dem Verein „Wirtschaften am Land“ in einem Schulbuchcheck. Das Ergebnis: Vier von zehn Schulbüchern enthalten keinerlei landwirtschaftliche Inhalte. Oft sind die Informationen kurz, lückenhaft und fern der Wirklichkeit. „Wir fordern eine realitätsnahe Darstellung der österreichischen Landwirtschaft in Schulbüchern, einen verpflichtenden Unterricht zur Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion sowie eine regelmäßige Überprüfung der Inhalte durch Experten“, sagt Neumann-Hartberger. Die Landwirtschaftskammer ruft auch die Pädagoginnen und Pädagogen dazu auf, das umfassende Angebot intensiv zu nutzen. „Jedes Kind sollte im Laufe seiner Schulzeit mindestens einmal einen Bauernhof besuchen. Auch angehende Lehrkräfte sollten während ihrer Ausbildung Kontakt zu einem Bauernhof haben“, betont Schmuckenschlager.
Kontakt für Rückfragen:
Valentina Pirmann, Projekt „Land-
und Forstwirtschaft und Schule“,
valentina.pirmann@lk-kaernten.at,
Tel. 0463/58 50-13 95.