Schlagabtausch um den Biolandbau
Der Haussegen zwischen den Vertretern der Biobauern und dem Landwirtschaftsministerium (BMLRT) hängt weiter schief. Mutmaßliche Pläne, wonach eine massive Kürzung der Bioprämie im Verhältnis zur Leistung im kommenden neuen Umweltprogramm ÖPUL drohe, lassen auf Biobauernseite die Wogen weiter hochgehen (der Kärntner Bauer berichtete bereits).
Zuletzt hieß es vonseiten Bio Austrias, dem mit Abstand mitgliederstärksten Bioverband, die Unterstützung von Bio dürfe nicht „bei Sonntagsreden, schönen Schnappschüssen und Händeschütteln aufhören“.
So sah sich Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger vorige Woche mit einem österreichweiten E-Mail-Protest erboster Biobauern konfrontiert. Die zentrale Forderung der wortgleichen Schreiben, die den Betreff „Bio muss im ÖPUL neu aufgewertet werden!“ führten, lautet: Köstinger müsse ihre ÖPUL-Pläne für den Biosektor überarbeiten.
Das Ministerium reagierte auf die von Bio Austria orchestrierte Aktion dem Vernehmen nach pikiert, die Rede soll von „Aktionismus einer NGO“ sein, als wäre Greenpeace am Werk. Die von den Biobauern „vorgebrachten Sorgen“ bezüglich der neuen GAP halte man für unbegründet, berichtet „top agrar“.
Zuletzt hieß es vonseiten Bio Austrias, dem mit Abstand mitgliederstärksten Bioverband, die Unterstützung von Bio dürfe nicht „bei Sonntagsreden, schönen Schnappschüssen und Händeschütteln aufhören“.
So sah sich Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger vorige Woche mit einem österreichweiten E-Mail-Protest erboster Biobauern konfrontiert. Die zentrale Forderung der wortgleichen Schreiben, die den Betreff „Bio muss im ÖPUL neu aufgewertet werden!“ führten, lautet: Köstinger müsse ihre ÖPUL-Pläne für den Biosektor überarbeiten.
Das Ministerium reagierte auf die von Bio Austria orchestrierte Aktion dem Vernehmen nach pikiert, die Rede soll von „Aktionismus einer NGO“ sein, als wäre Greenpeace am Werk. Die von den Biobauern „vorgebrachten Sorgen“ bezüglich der neuen GAP halte man für unbegründet, berichtet „top agrar“.
Biokritik bleibt
Folglich antwortete der zuständige Sektionschef im BMLRT allen Mail-Schreibern des Proteststurms ebenfalls am elektronischen Weg. In dem längeren Brief heißt es: „Die Behauptung, dass die aktuell vorgeschlagenen Prämiensätze zu einer Kürzung der Bioprämie um 30 bis 40 % führen, ist in keinster Weise nachvollziehbar und als populistische, bewusst falsch dargestellte Aussage zu werten.“ Und: Die Biolandwirtschaft bleibe auch in der kommenden Förderperiode „ein großer Schwerpunkt der österreichischen Landwirtschaftspolitik.“
Nach Ansicht von Bio Austria ist dieses ministerielle Antwortschreiben an die polternden Mitglieder inhaltlich wenig überraschend. „An unserer Kritik ändert sich dadurch nichts“, hält der Verband gegenüber dem Kärntner Bauer fest.
Nach Ansicht von Bio Austria ist dieses ministerielle Antwortschreiben an die polternden Mitglieder inhaltlich wenig überraschend. „An unserer Kritik ändert sich dadurch nichts“, hält der Verband gegenüber dem Kärntner Bauer fest.
Kommentar von Christoph Gruber: Bioaufstand nur logisch
Mehr Leistung für weniger Geld. Das geht, verstehen wir uns hier richtig, gar nicht! Das lehnen erfreulicherweise auch Österreichs Agrarpolitiker bei jeder GAP-Reform in Brüssel gebetsmühlenartig ab. Sämtliche Bauernvertreter widersetzen sich diesem Unding konsequent. Gut so. Wenn aber Bio Austria beim geplanten neuen ÖPUL dahingehend Kante und Leidenschaft zeigt, kommt als Reaktion beleidigt die Punzierung „Aktionismus einer NGO“.
Dabei, handelte der freiwillige (!) Biobauernverband anders, gäbe er sich in den Augen seiner Mitglieder unmittelbar selbst auf. Und legte er seine Finger nicht in aus seiner Sicht offensichtliche Wunden (Anlagepflicht von Biodiversitätsflächen, Fruchtfolgeauflagen usw.), zöge es ihn flott in den Sog der Schönfärberei.
Schon richtig, das Ministerium argumentiert damit, dass in der neuen GAP deutlich mehr Mittel für Bio zur Verfügung stehen. Doch bleibt zu hoffen, dass im künftigen Baukasten-Fördersystem jeder Landwirt – egal ob bio oder konventionell – den Durchblick hat beim Zusammenstoppeln seiner Maßnahmen. Damit am Ende des Tages mehr Leistung mit mehr Geld honoriert wird.
Dabei, handelte der freiwillige (!) Biobauernverband anders, gäbe er sich in den Augen seiner Mitglieder unmittelbar selbst auf. Und legte er seine Finger nicht in aus seiner Sicht offensichtliche Wunden (Anlagepflicht von Biodiversitätsflächen, Fruchtfolgeauflagen usw.), zöge es ihn flott in den Sog der Schönfärberei.
Schon richtig, das Ministerium argumentiert damit, dass in der neuen GAP deutlich mehr Mittel für Bio zur Verfügung stehen. Doch bleibt zu hoffen, dass im künftigen Baukasten-Fördersystem jeder Landwirt – egal ob bio oder konventionell – den Durchblick hat beim Zusammenstoppeln seiner Maßnahmen. Damit am Ende des Tages mehr Leistung mit mehr Geld honoriert wird.